Australien 2002 - MARIANDIONTOUR

MARIANDIONTOUR
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Australien 2002

Reisen
Im Jahre 2002 waren wir bereits einmal für
drei Monate in Down Under.

Unsere Reise führte uns damals von Darwin
über Litchfield NP, Kakadu NP, Alice Springs, Uluru, Mac Donnell Ranges, Tanami Desert, Bungle Bungle NP, Kimberlys - Gibb River Road
- Mitchell Falls, Brome, Karijini NP, Ningaloo Reef, Kalbarri NP nach Perth.

Nachfolgend sind unsere Emails und Reiseberichte von damals...





G'day,
wir sind gut in Down Under angekommen und haben uns schon an das easy going Leben gewöhnt...
Unser Fahrzeug ist super... nur ein wenig klein, vorallem zum Schlafen. Erste Probleme mit dem leckenden Zusatztank haben sich auch gelegt.
Nachdem wir Darwin durchstoebert und unsere Vorraete aufmunitioniert haben, gings in den Litchfield Park. Es ist wunderschoen dort, mit den Wasserfaellen, den vielen Fliegen (unseren neuen Freunden), und den fast noch mehr Touris.
Wir verbrachten gleichwohl unsere erste schoene Nacht im Bushcamp (Campen im Busch, wenns gut geht hats ein Plumpsklo, kein Strom und kein Wasser!) am Lagerfeuer unter den Sternen.
Danach fuhren zurueck nach Darwin und anschliessend fuer 4 Tage in den Kakadu Park, wo wir wieder in den Bushcamps naechtigten. Hier lernten wir Sile und Beat kennen, die die letzte Woche ihres 3 monatigen Trips verbrachten. Von ihnen konnten wir viele Tips und Tricks erfahren und vorallem: eine Dusche erben und eine Brotbackpfanne (wir haben unterdessen Mehl gekauft). Besten Dank nochmal an Sile und Beat.
Wir machten eine schoene Bootsfahrt am Morgen frueh auf dem Yellow Water River, wo wir das gesamte Tierleben beobachten konnten, inkl. Crocis. Leider waren einwenig viele "Tschinggen" dabei, die nicht ruhig sein konnten...
Danach besuchten wir Ubirr, Nourlangie Rock, badeten in diversen Pools und sahen Wasserfaelle. Bisheriges Highlight waren die Jim Jim Falls, vorallem die Anfahrt ueber 60km Schotterstrasse (Gravel Road), wobei wir fuer die letzten 8 km 30 Minuten benoetigten (ausgetrocknete Flusslaeufe, Sand und grobe Steine).
Dafuer war das Bad nach einem 30 minuetigen Aufstieg umso erfrischender.
Bei den Edith Falls lernten wir Nicole kennen, die alleine unterwegs ist und ihre erste Nacht in ihrem "neuen" Auto verbrachte. Nicole viel Glueck auf deiner Reise.
Unterdessen sind wir in Kathrine angelangt. Gestern machten wir einen Walk in die Gorge (10km), wir waren danach voellig auf den Weggen... aber das Bad hinten in der Gorge hat uns entschaedigt.
Heute fahren wir weiter zu den Cutta Cutta Caves und dann zu den warmen Quellen von Mataranka.
g'day
zuerst mal herzlichen dank fuer die vielen mails, die wir erhalten haben.
wir waren total ueberrascht, als wir in alice springs wieder mal online waren.
die vielen reaktionen haben uns riesig gefreut. wir waren eine stunde beschaeftigt mit lesen.
es wurden auch vereinzelt fragen gestellt, die wir natuerlich noch so gern beantworten moechten.

unsere brotbackpfanne (bbp) ist ein gusseisentopf mit deckel und funktioniert wie folgt:
man kauft mehl bzw. fertigmischung mit trockenhefe (haben wir im 1. mail ja bereits erwaehnt), versucht das richtige verhaeltnis mehl/wasser zu finden, knetet dann so gut das geht ohne kuechenmaschine und laesst den teig an einem
warmen ort (das ist ja hier nicht so schwierig) aufgehen.
andi ist fuer das feuer zustaendig resp. fuer die glut. er ist ein hervorragender heizer.
wenn der teig aufgegangen ist, legt man ihn in die mit mehl bestreute bbp.
die bbp wird dann mit viel liebe in die glut eingebettet, statt ober- und unterhitze geben wir genuegend rundumhitze, backzeit ca. 23 1/2 minuten (danke beat fuer die richtzeit).
so haben wir schon 2 x 2 brote gebacken. okay, das 1. brot haben wir dem kohlengott geopfert. seither gelingen sie super!
nun zu unserer dusche. man nehme einen schwarzen plastiksack, stecke dann einen schlauch mit brause am unteren ende rein. solche duschen kann man hier in down under kaufen und sie nennen sich super solar shower. dann fuelle man diese mit wasser (ca. 10 liter), das man in kanister mitfuehrt, lege sie an die sonne oder auf die noch warme motorhaube (auto sollte allerdings parkiert sein!). zum duschen haengt man die ganze vorrichtung an einen baum - wenn vorhanden - natuerlich erst wenn das wasser warm ist, oder sonst mit einem seil ueber das auto und geniesse so die angenehme erfrischung nach einem heissen tag im outback im bushcamp mit nur einem plumpsklo!

seit unseren letzten news ist bereits wieder einige zeit verflossen. unsere reise fuehrte uns von katherine auf dem stuart highway ueber den tropic of capricorn (suedlicher wendekreis) nach alice springs.
hier gleich noch was fuer die statistiker unter euch.
katherine - alice springs ca. 1200 km
was liegt so alles am strassenrand (links und rechts)?
kaenguruhs 325
verschiedenste kleintiere (kaninchen, marder, katzen usw.) 59
greifvoegel 30
rinder 12
und pro kilometer auch noch ein toter pneu und 3 bierdosen.
inspiriert zu dieser zaehlung hat uns ein totes, aufgeblaehtes pferd auf der fahrt aus dem kakadu-nationalpark.

unsere highlights von katherine bis alice springs waren u.a.
mataranka mit den warmen quellen und der elsey-nationalpark. speziell gut gefallen hat es uns in den davenport ranges. dort verbrachten wir drei tage und zwei naechte in voelliger abgeschiedenheit. im umkreis von 50 km waren wir zwei ganz alleine, wie adam und eva im paradies! die  rueckfahrt in die zivilisation (165 km gravelroad) war dann allerdings wieder ein hartes stueck arbeit (fuer andi, weil ich nur auf den geteerten abschnitten fahre), die letzten 50 km waren wie mit einem lineal ausgezogen und fuehrten nur geradeaus. als wir dann endlich wieder den stuart highway erreichten, waren 5 stunden vergangen, zeitweise fuhren wir knapp 10 km/std.

unsere highlights in alice springs und umgebung auf der fahrt von alice zum ayers rock begegneten wir einer herde von ca. 50 kamelen.
mein groesstes highlight war die besteigung des uluru, besser bekannt als ayers rock. andi hat diese meisterleistung frueher bereits 2 x auf sich genommen ;-)
umwanderung des mount olga und des kings canyon.
fahrt durch die mac donnell ranges mit verschiedenen abstechern in die schluchten, wo es zum teil pools (wasserloecher) hat, die zum baden einladen wuerden. aber das wenige wasser ist immer brutal kalt und algig. in einer gorge (schlucht) hatten wir das grosse glueck, ca. 12 rock-wallabies zu beobachten. diese art der kaenguruhs sind sehr scheu.
andis highlight war die fahrt zum boggy hole, bushcamp ca. 33 km von hermannsburg entfernt. auch zu hermannsburg gibt es noch ein erlebnis zu erzaehlen, aber dazu spaeter.
Also, wir fuhren wieder einmal offroad, flussbett, ufer rauf, ufer runter (fuer andi natuerlich leider ohne wasser), sandpassagen ... und da passierts!
nach ca. 24 km und einer weiteren steinigen, trockenen flussbettquerung kommt wieder eine sandpassage mit betonung auf "sand". die "passage" liessen wir bleiben, wir steckten fest! Sandschippen war angesagt. nachdem andi schon als kind gerne "gesaendelet" hat, war das kein problem fuer ihn. und weil es so schoen war, wiederholten wir das ganze ca. 15 m weitere vorne noch einmal.
im weiteren geniessen wir die uebernachtungen in den bushcamps - abseits des touristenrummels - am lagerfeuer mit einem guten glas wein und einer feinen cigarre unter dem sternenhimmel.
auf das aboriginal-problem wollen wir eigentlich nicht naeher eingehen, wir sind ja schliesslich gaeste in diesem land. aber dass ein volk vor sich selber geschuetzt werden muss, zeigt folgendes erlebnis. wir kamen vom kings canyon und wollten unsere vorraete fuer die naechsten tage ergaenzen. zu diesem zweck wollten wir hermannsburg aufsuchen, ein ort der ueber das letzte wochenende seinen 125. geburtstag feierte. doch weit gefehlt, noch auf der landstrasse wurden wir von einer polizeipatrouille aufgehalten, die uns nach unserem weg fragte. nachdem wir ihnen unser vorhaben mitgeteilt haben, kam prompt die frage, habt ihr alkohol dabei. ehrlich wie wir sind, haben wir dies bejaht. der polizist hat uns dann erklaert, dass hermannsburg eine "abo-gemeinde" ist, in welcher striktes alkoholverbot herrscht. ups, was macht man da. auch da wusste der nette polizist rat.
- wir giessen hier und jetzt gemeinsam den alkohol weg.
- ihr faehrt weiter.
- ihr deponiert den alkohol irgendwo oder bei kollegen (!)
- ihr riskiert eine busse von 1000 AUD Dollars und eventuell beschlagnahmung des autos.
wir haben uns fuer die aufklaerung bedankt und fuhren weiter ins palm valley.

als naechstes stehen die querung des tanami desert und anschliessend die kimberleys auf dem programm.
bis bald und tschuess
da sind wir wieder (gsond und zwaeg). seit unserem letzten mail haben sich
die ereignisse nur so ueberschlagen, aber alles schoen der reihe nach.

unsere reise fuehrte uns durch den tanami desert, von alice springs nach halls creek. hier einige eckdaten zu dieser wuestendurchquerung, auch wiederum
interessant fuer die statistiker:

alice springs - halls creek 1032 km
ungeteert 868 km
1. tag 444 km mit uebernachtung roadside stop / 2. tag 490 km mit abstecher
zum wolfe creek meteorite crater (2. groesster meteoritenkrater auf der welt)
und uebernachtung im buscamp / 3. tag 98 km
roadhouses offen 1 / geschlossen 1
roadtrains 8 (+ 4 in der nacht)
lastwagen 6
normale autos 29 (+2 in der nacht)
tote autos am strassenrand 33 !!!
tote kaenguruhs 75
tote rinder 18
tote voegel 4
sonstiges tot 17

lebende tiere
kaenguruhs 1
goana 1
dingo 1
skink 1
rinder verschiedene
endlose weiten, stundenlages, monotones fahren durch die wueste. die strasse war nicht so schlimm, wie im reisefuehrer beschrieben (heini wir hatten keinen platten oder sonstige pannen). auch fuehrte uns dieser abschnitt unserer reise vom northern territory (n.t.) nach western australia (w.a.). zeitverschiebung um 1,5 stunden zurueck, d.h. zeitdifferenz zur schweiz nur noch 6 std. dies hat zur folge, dass es in w.a. bereits um 6 uhr abends stockfinster ist.
wir gehen so um 8 uhr ins bett, stehen dafuer am morgen um 6 uhr auf (sonnenaufgang ca. 5.30 uhr).

ein weiteres highlight waren die bungle bungle. die fahrt in diesen nationalpark war auch wiederum sehr hindernisreich. er fuehrte uns ueber 50 km (2 std. fahrzeit) durch ca. 40 bach- und flussbette ohne wasser sowie 6 mit wasser (tiefe ca. 40 - 60 cm). auf dem campground herrschte infolge der grossen hitze absolutes feuerverbot sowie crow alert, save your rubbish. man musste seinen kehricht sichern, sonst wird er von den kraehen grossflaechig ums auto oder zelt verstreut. die verschiedenen sehenswuerdigkeiten, die wir alle zu fuss, bei schoensten wetter erkundeten (cathedrale gorge, froghole, echidna chasm usw.) waren sehr imposant und eindruecklich. auch die bekanntschaft mit einem st. galler motorradfahrer, der waehrend 6 monaten alleine durch australien bikt, war interessant.

nach den schoenen wanderungen und erlebnissen in den bungle bungle gings weiter nach kununurra, dem oestlichen  ausgangspunkt zu den kimberleys. dort lernten wir auf dem campingplatz ein belgisches paar kennen, das bereits seit februar unterwegs ist. aus der diskussion ging hervor, dass wir eigentlich beide als naechstes etappenziel broome im auge hatten, mit dem einzigen unterschied, wir haben uns fuer die gibb river road entschlossen, die belgier fuer den geteerten highway. ihre begruendung war "wir hatten schon einen blattfederbruch".

es ist ueberhaupt interessant, man trifft an vielen stationen immer wieder auf die gleichen leute. so erging es uns auch mit einem paar aus kanada, das wir in den bungle bungle und dann wieder in kununurra trafen.
weiter gings in die kimberleys. es ist vielleicht noch zu erwaehnen, dass es in den kimberleys ganz spezielle baeume gibt, den boab tree. manchmal schaut er aus wie eine bauchige bierflasche, dann wieder wie eine elegante weinflasche oder eine vase. so gibt es ausserhalb von wyndham, auf dem weg zur gibb river road (abkuerzung) einen boab tree, der ist innen hohl und wird boab prison tree (gefaengnisbaum) genannt. selbstverstaendlich haben wir uns auch den angeschaut und dann den kurunjie-track zur gibb river road unter die raeder genommen. dieser fuhrte uns durch absolutes niemandsland, vorbei an einsamen kuehen, boabbaeumen, deftigen sandpassagen und unendlichen weiten. in dieser einsamkeit kam langsam eine staubwolke immer naeher. die kanadier waren auch wieder unterwegs. sie suchten bereits seit drei stunden den weg zur gibb river road. aber das konnte uns nicht einschuechtern. wir fuhren weiter. als wir dann im sand vor einer riesigen kuhherde, neben einem wasserloch standen und die reifenspur der kanadier nicht weiterfuehrte, wussten wir, das ist der richtige weg. mitten durch die perplexen kuehe, rechts ums wasserloch und siehe da, der weg war wieder da. beim naechsten wegzeichen hatten wir die bestaetigung, dass wir auf dem richtigen weg waren. gott sei dank, denn den ganzen weg zurueck, das haette uns doch ein bisschen belastet.

mit der ueberquerung des pentecost rivers starteten wir unser abenteuer "gibb river road". die strasse war allerdings nicht so arg, wie wir uns das vorstellten bzw. es im reisefuehrer beschrieben war. bei unserem 1. bushcamp trafen wir wiederum auf die kanadier, die dank unseren spuren im sand doch noch den weg gefunden hatten. gross war die freue und es gab viel zu erzaehlen.

das "eindruecklichste" erlebnis in den kimberleys hatten wir mit dem besuch der mitchell falls. obwohl die reiseveranstalter - laut aussagen eines "kundigen" schweizers - diese tour aus ihrem programm - wegen wassermangels bei den wasserfaellen - gestrichen hatten, machten wir uns nichtsdestotrotz auf den langen, beschwerlichen weg. dieser fuehrte uns 160 km nordwaerts von der gibb river road richtung kalumburu. nach der abzweigung "mitchell falls" waren es noch weitere 85 km. diese strecke hatte es aber in sich. es war eine sehr ruppige strasse, d.h., wenn du zwischen 20 und 40 km\h faehrst, hast du das gefuehl, die karre faellt auseinander. die optimale geschwindigkeit waere 80 oder mehr. da die strasse aber sehr schmal und kurvenreich ist, faehrt man nach dem motto "gestern kam auch keiner". dies hat bei uns sowohl auf dem hin- wie rueckweg zum glueck zugetroffen. nach langen 2 std. hatten wir es endlich geschafft. ein rundgang ums auto zeigte uns, dass noch alles dran war, alles ausser: der wassertank hing runter und war leer (40 lt trinkwasser futsch!).
die aufhaengung war durch die vibrationen gebrochen. mit einem seil haben wir (andi) den tank wieder notduerftig hochgebunden. im auto sah es auch nicht mehr aus wie es sollte: die 2 lt orangenjus-flasche hatte sich selbstaendig gemacht, d.h. die flasche war noch da, den jus durften wir aber im ganzen auto verteilt zusammenputzen, ebenfalls 3 dosen bier im kuehlschrank hatten sich mit einem joghurt vereinigt. die hitze tat noch ihres dazu und so roch es...
nach einer std. putzen haben wir uns entschlossen, unseren platz auf dem campground zu wechseln. grund dazu gaben uns die vielen ameisen, die sich bereits genuesslich ueber die leere jus-flasche hermachten, die wir leider einfach so auf den boden legten. doch hallo, was war mit unserem auto? es tat keinen wank mehr!!! die batterie hatte ihren geist aufgegeben. andi hatte das licht brennen lassen (1 std. war zuviel fur den landcruiser). o.k. was tut man in der "not"? man sucht einen netten campingkameraden, der vielleicht mit einem ueberbrueckungskabel aushelfen kann (wir haben lediglich ein werkzeugkasten, seilwinde und abschleppseil). der campground hatte eine groesse von ca. 200x500 m.
anwesend waren wir und noch ein anderes paar sowie eine helibase fuer rundfluege. wir versuchten es bei den campern und hatten glueck. nach kurzer zeit lief der wagen wieder und wir konnten unseren definitiven standort beziehen.
am naechsten morgen machten wir dann unseren walk zu den mitchell falls. da stellen sie gigantische, ueber 100 m hohe bauwerke auf und vermoegen das wasser nicht zu bezahlen, sprich der wasserfall war trocken. nach 4 km hinweg ueber stock und stein, einem erfrischenden bad in einem pool und rueckweg bei ca. 40 grad erreichten wir am mittag ziemlich geschafft wieder das bushcamp. der anstrengende walk hat uns dazu bewogen, eine weitere nacht dort zu verbringen. man bedenke, die hinfahrt war ja kein zuckerschlecken, einmal haette eigentlich gereicht, aber du willst ja auch irgendwie wieder zurueck in die zivilisation. der nachmittag ging so langsam dem ende zu und es gab noch ein paar neue camper auf den abend. meistgebuchtes mietauto fuer 4-6 wochen-touristen ist die marke BRITZ. ein britz kommt selten allein!!! schlussendlich waren wir im umkreis von ca. 10 m 5! fahrzeuge mit total 12 personen. das war des guten zuviel, wir packten unsere 7 sachen zusammen und suchten uns einen neuen platz. am naechsten morgen kam das boese erwachen. unsere batterien (motor und kuehlschrank) waren schon wieder tot. diesmal war der ranger unsere hilfe und so konnten wir nach wiederholtem ueberbruecken unseren rueckweg antreten.

unser trip fuehrte uns weiter durch die kimberleys: drysedale station (wo wir "guenstig" diesel auftankten AUD 1.40/lt, guenstigster literpreis bis jetzt 96 cents), barnett river gorge zur bell gorge. waehrend dieser zeit hatten wir ab und zu probleme mit dem motor (dieseleinspritzung). in der barnett river gorge lernten wir eine deutsche familie mit zwei kleinkindern, 2 und 4 jahre, kennen, die uns spaeter noch sehr hilfreich war. in der bell gorge verbrachten wir wiederum einen sehr heissen aber schoenen tag mit unseren staendigen begleitern, den fliegen. am anderen morgen frueh verliessen wir die bell gorge und fuhren weiter... etwa 500 m und schon stotterte der motor wieder.
nichts ging mehr, batterien wieder voellig am a.... der zufall will es, ein auto faehrt vor, hat gottseidank ueberbrueckungskabel dabei und fix laeufts wieder. 1km dann wieder tote hose, die nerven liegen langsam blank. bis zur ranger station sind es doch noch ca 18 km. andi versucht sich als automech, vielleicht liegts ja am dieselfilter. also, werkzeugkiste hervorholen - die befindet sich selbstverstaendlich gut verstaut im hinteren teil des fahrzeuges - schrauben loesen, alles hilft nichts. wir sitzen fest!!! doch dann kommen unsere retter, markus und britta mit ihren kindern. nach kurzer lagebesprechung wird das abschleppseil hervorgeholt und wir werden zur ranger station geschleppt und von da aus zur naechsten "garage" in the mittle of nowhere. Fazit dieser abschlepperei: frontscheibe weist durch steinschlaege des abschleppers zwei risse auf. es ist mittlerweilen 9.15, als wir in der garage ankommen. der ranger hat uns vorgaengig darauf aufmerksam gemacht, dass der mech eventuell heute arbeitet (samstag), wenn ja, bestimmt nur bis 12.00 uhr, dann beginnt naemlich das finalspiel der australischen footballliga. der mech hat uns das dann auch sogleich bestaetigt (seine einzigen 2 freien tage im jahr seien heute und morgen = rausch ausschlafen). mit kennerblick hat er das problem erkannt, die beiden dieselfilter ausgewechselt, 135 AUD kassiert und wir konnten vor 12.00 uhr gluecklich weiterfahren. man muss ganz klar bedenken, eine autopanne in australien ist nicht wie eine autopanne in der schweiz = anruf und tcs kommt!

nach 2500 km gravelroad (tanami desert, gibb river road) geniessen wir es, wieder mal geteerte strassen zu fahren und einander nicht anschreien zu muessen (gemaess suva waeren fuer solche strassen bestimmt gehoerschuetze vorschrift). es ist schoen, zirpen die grillen so laut, so hoert man das pfeifen in den ohren nicht.

zur zeit befinden wir uns in broome, geniessen das warme meer und haben malcom douglas besucht, sprich seinen crocodile park.

heute konnten wir unseren wagen nun zum service bringen, nachdem wir bereits vor zwei tagen wegen wiederum toten batterien mit dem abschleppwagen eine sightseeingtour durch broome zur garage machen durften.

unsere weitere reise fuehrt uns nun - hoffentlich ohne weitere pannen - der westkueste entlang.
bis jetzt hatten wir eine super zeit, ohne probleme an leib und seele  (ausgenommen natuerlich unser auto). wir wurden weder von einem kroki gefressen, noch sind wir wie ein anderer deutscher (3 wochen australien-ferien) in der wueste - auf der canning stock route - stecken gebieben. er schaffte es in die sunday times mit einem halbseitigen bericht! ueberschrift" dummkopf, english translation: idiot!" der wollte doch tatsaechlich alleine, mit viel zu wenig wasser und benzin, dafuer um so mehr bier, mit einem mietwagen in drei tagen diese wuestendurchquerung machen (1800 km). nach drei tagen und 400 km blieb
er bei einer abkuerzung durch einen salzsee stecken und wurde nach fuenf tagen zufaelligerweise gefunden (lebend!).

wir fragen uns oft, was man noch alles unternehmen muss, damit solche oft tragisch endene vorfaelle vermieden werden koennen. in australien wird jetzt immer und ueberall auf allfaellige gefahren aufmerksam gemacht und es werden hinweisschilder aufgestellt. von jedem hinweisschild, das wir hier in down under gesehen haben 1 dollar und wir kaemen noch lange nicht nach hause.
doch bald sind unsere 3 monate im wunderschoenen australien vorbei. hier noch ein paar erlebnisse seit unserem letzten mail:
an der 8th mile beach kurz nach broome (ca. 350 km) haben wir einen kundigen fischer nach ebbe und flut gefragt, weil auch wir mal aussie spielen und mit dem auto auf der beach fahren wollten. er gab uns zur antwort: seht ihr den dunkelblauen streifen im meer am horizont? soweit geht das meer bei ebbe zurueck. wir haben uns gedacht, ja ja und sooo grosse fische faengst du! wir bedankten uns fuer die aufschlussreichen informationen und bezogen unser camp hinter den duenen. zum sonnenuntergang gings nochmals zurueck zum strand und tatsaechlich, wo war das wasser? wir machten uns auf die suche. nach ueber 2200 schritten hatte es andi geschafft, er stand am wasser.
via port hedland und millstream chichester nationalpark erreichen wir den karijini nationalpark mit seinen imposanten schluchten. diese konnte man allerdings erst durchwandern, wenn man steile abstiege von ueber 100 m hinter sich brachte. es gab auch solche, wo man das ende nur durchs kalte wasser erreichte. wasserraten werden dann mit einem erfrischenden bad in einem pool (tagestemperaturen weit uber 30 grad) belohnt, bevor dann die kletterei zurueck beginnt.
unsere naechste etappe fuehrte uns nach exmouth und weiter ans ningaloo reef mit seinem tuerkisblauen, glasklaren wasser. da das ningaloo reef nahe an der kueste liegt, kann man vom strand aus schnorcheln und die vielen korallen, farbigen fische, schildkroeten und rochen bestaunen. wir hatten sogar das grosse glueck, eine schildkroete beim eierlegen zu beobachten und dies morgens um 8 uhr, eine eher ungewoehnliche zeit. auch wimmelte es in dieser gegend (land) von kaenguruhs und emus.
4wd-fahrer koennen, wenn sie wollen und sich nicht vom ranger einschuechtern lassen, ihre reise nach coral bay uber den yardie creek (flussquerung auf sandbank, in dieser jahreszeit trocken, aber viel sand) fortsetzen.
voraussetzung: den pneus luft raus lassen, am ventil und nicht mit dem messer. nach der fluss- bzw. sandbankquerung waere der weg eigentlich problemlos bis coral bay. es sei denn, man macht wie wir abstecher ueber sandduenen ans meer. auf der suche nach einem nachtlager in den duenen wollten wir wieder mal auf einen ansteigenden  duenenweg einbiegen, aber der sand war uns da doch etwas tief, also rueckwaertsgang rein und zurueck, von einem schlamassel in den andern. anhalten war nicht angebracht, es sei denn, man nahm ein ausbuddeln des autos in kauf. so fuhren wir eine gute halbe stunde kreuz und quer ueber die duenen bis wir ... ja, am gleichen ort rauskamen, wo wir reinfahren wollten. glueck gehabt oder dumm gefahren.
bei unserer fahrt am naechsten tag mit vielen abstechern auf die klippen zum meer  konnten wir mantas, delfine und viele schildkroeten, zum teil paarende, beobachten.
in coral bay lernten wir auf einem campingplatz alain und doris kennen. sie hatten aehnliche batterieprobleme wie wir vor einem monat.
ueberbrueckungshilfe war angesagt, bevor die reise weiterging nach monkey mia. in diesem resort werden seit ca 30 jahren taeglich delfine am strand gefuettert. es ist ein besonderes erlebnis zusammen mit mindestens 200 anderen touris.
nach diesem massentouri-ereignis war wieder mal abenteuer angesagt. cape peron nationalpark. fahrt ueber 50 km sand, mal mehr mal weniger. bei abstecher an die herald bight mussten dann auch wir wieder mal luft rauslassen. mit mueh und not, vorwaerts, rueckwaerts, schafften wir den weg in den etwas festeren sand. weiter gings zum cape peron, wo man von den duenen einen tollen ausblick aufs meer geniessen und wiederum viele schildkroeten, delfine, dugongs (seekuehe) beobachten konnten.
bald gesellten sich - australien ist ja soo klein - doris und alain zu uns.
wir haben uns dann gemeinsam zum strand begeben, wo die beiden maenner mit
schnorchelausruestung das meer unsicher machten. andi wollte einfach mal mit einem dugong schwimmen. als mal wieder eines in der naehe (ca. 20 m vom ufer) schwamm, flossen an, taucherbrille auf, schnorchel in den mund und los gings. das dugong schwamm ca. 2-3 m von ihm entfernt. aber da schwamm noch etwas anderes. ploetzlich schrien von den duenen, wo wir vorher das meer beobachteten, 8 leute "shark, shark". mir blieb vor schreck fast das herz stehen. andi aber konnte die warnung nicht hoeren. also schrien auch wir aus leibeskraeften, hatten aber das gefuehl, dass andi sehr langsam reagierte, bis er endlich am ufer war. wir konnten den hai vom strand aus allerdings nicht sehen. etwas spaeter haben wir uns ueberlegt, ob die uns wohl vera... wollten. ich war aber ueberzeugt, mit solchen sachen spasst man nicht. beim auto hat uns dann eine frau bestaetigt, der hai waere groesser wie andi gewesen und direkt auf ihn zugeschwommen und sei nur noch etwa 20 m von ihm entfernt gewesen. mein bedarf an abenteuer war fuer diesen tag gedeckt. zu viert machten wir uns dann auf die suche nach einem camp zum uebernachten. in der bottle bay verbrachten wir einen gemuetlichen, wenn auch etwas windigen, abend mit wein aus dem karton.
kalbarri nationalpark war unser naechstes ziel. in diesem park bluehen im fruehling (und das ist es ja jetzt in australien) eine vielzahl von wunderschoenen straeuchern und  wildblumen. auch hier hat es, wie in anderen parks, sehr viele touris. bei unserer fahrt durch den nationalpark spielte unser auto ploetzlich wieder verrueckt. wir hatten schon seit einiger zeit beobachtet, dass wenn der zusatztank eingeschaltet ist, most (diesel) aus beiden tanks angesogen wird. dummerweise ging der diesel im haupttank aus, obwohl eigentlich auf zusatztank geschaltet war. was passiert? der motor stottert und stirbt ab.
motorhaube auf, entlueften, resp. pumpen, motorhaube zu, 1 km fahren, das ganze
nochmals und nochmals und ... wir wurden waehrend unserer stotterfahrt nach kalbarri von zwei netten aussiefamilies eskortiert, obwohl andi vorgaengig bei einem lookout die jungmannschaft hoeflich aber bestimmt darauf aufmerksam gemacht hat, dass man keine steine in eine schlucht hinunterwirft, wo auch noch ein wanderweg entlang fuehrt!!! die zwei maenner verstanden etwa soviel vom auto wie eine kuh vom klettern, proudly australia.
die reise geht weiter, alles der kueste entlang. bei unseren verschiedenen abstechern zu den klippen haben wir sie endlich gesehen: wale, sie schwammen relativ nahe der kueste entlang. wir fuhren von lookout zu lookout und konnten immer wieder die gleichen drei buckelwale beoabachten. es gibt touris, die buchen fuer viel geld eine whale-watchingtour und sehen eventuell keine, wie unsere nachbarn vom campingplatz letzte nacht.
nachdem wir etwa drei tage zu frueh in perth waeren, haben wir uns kurz entschlossen, den suedwesten von westaustralia noch etwas zu erkunden und uns bereits wieder ans wetter zuhause zu gewoehnen. es regnet zwischendurch, ist windig und hoechstens 20 grad. cape naturaliste, auch wieder mit whale-watching, margaret river mit seinen herrschaftlichen weingueter, hoehlen und vieles mehr lassen es uns auch hier nicht langweilig werden.
am 1. november werden wir uns von unserem 3-monatigen "heim" trennen muessen. wir verbringen dann noch zwei tage in perth, bevor wir via singapore (stopover 2 naechte) am 6. november in der kalten schweiz landen werden.
an dieser stelle moechten wir uns nochmals bei all denjenigen bedanken, die uns immer wieder mails geschickt haben. wir haben uns jeweils sehr darueber gefreut.
also... bis bald!
In den 3 Monaten in Australien im Northern Territory und in Western Australia haben wir uns als FCB Fans geoutet und möchten euch ein paar Erlebnisse schildern.
Auf den vielen "gravel roads" (Sand- und Schotterpisten) war unser Auto schon bald recht staubig und dreckig. So kamen wir eines abends am Lagerfeuer auf die glorreiche Idee, unsere Fanschaft für den FCB kund zu tun (siehe Bild). Eigentlich wollten wir auch schauen, wie lange es geht, bis der Staub wieder alles überdeckt und man nichts mehr sieht... Doch stolz über unser Werk und durch die vielen Reaktionen, "restaurierten" wir unsere Aufschrift regelmässig wieder. Dadurch hatten wir viele interessante Begegnungen, mit natürlich vorallem Schweizern und Deutschen, aber auch mit ausgewanderten Schweizern. So sprach uns ein Harley-Fahrer in Derby mit den Worten "Hopp Davos" an. Es war ein Bündner, der vor 30 Jahren in die Region Sydney ausgewandert war und im Moment mit seiner Frau und seiner Harley eine Tour around Australia machte. Wir hatten das Gefühl, die beiden genossen es, wieder mal "schwiizerdütsch" zu diskutieren. Jedenfalls waren sie beim Verabschieden bachnass in ihren Ledermonturen bei weit über 30°.
Einen Andern trafen wir auf einem Campinplatz in Kalbarri. Er fragte uns zuerst ganz scheu: "Seid ihr Schweizer?" Dann erzählte er uns, dass er aus dem Baselbiet stamme (früher auch FCB Fan) und ebenfalls seit ca. 30 Jahren in Perth wohne. Kontakt zur Schweiz hätte er nicht mehr so viel. Auch wusste er nicht, dass der FCB 2002 das Double geholt hatte. Er war der Meinung, sie seien immer noch in der Nati B!
Unser Fahrzeug wurde auch immer wieder "Opfer" von Schmierern! So standen Parolen wie "Hopp Lozärn",  "Hopp St.Gallen" oder "YB esch besser" an unserem Auto.
Am Ningaloo Reef auf einem Parkplatz kam einer auf unser Auto zu, zückte seine Kamera und meinte im Baslerdialekt: "Das muess i photografierä", klicks und fort war er.
Auch die Champions League war ein Thema in WA. In der Zeitung "The West Australian" war ein seitiger Bericht mit Bilder über Ivan Ergic als er die 2 Tore gegen Valencia schoss.
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