Australien 2019/2020
Reisen
Unsere Reise durch den Süden von Australien. Wir fliegen nach Perth. Von dort fahren wir mit einem Camper über Margaret River, Albany, Esperance, Nullabor Plain, Adelaide, Barrossa Valley nach Melbourne. Wir durchqueren die Bundesländer Western Australia, South Australia und Victoria | ||
Reiseberichte | ||
Perth - Mandurah | ||
Unser Camper in Downunder | ||
Route Western Australia
Perth - Mandurah
G‘Day
Am Samstagmorgen, 1. Dezember, startete unser Abenteuer AUSTRALIEN. Mit einer halbstündigen Verspätung hob die A380 der Singapore Airlines um kurz vor 11.00 Uhr ab und brachte uns via Singapur nach einer knapp 20 stündigen Reisezeit nach Perth. Landung am Sonntagmittag. Und jetzt folgte das Einreiseprozedere. Wir erinnerten uns noch an das letzte Mal vor 17 Jahren, sehr zeitintensiv.
Doch diesmal – oh Wunder – biometrischen Pass in Automaten legen für Selfscanning, Ticket nehmen, Ticket für Gesichtsscanning nochmals eingeben, schön hinstellen für Foto und hoffen, dass es übereinstimmt.
Dann Gepäck entgegennehmen und sich in die kurze Warteschlange stellen für die Einreise. Als wir dann an der Reihe waren, mussten wir unser Ticket sowie das Einreiseformular für Australien, welches wir bereits im Flughafen Singapur ausgefüllt haben, abgeben. Der nette Herr wies uns den Weg und schwups waren wir ausserhalb des Flughafengebäudes. Dies verlief alles so schnell, dass wir es fast nicht glauben konnten.
Mit einer ersten Sightseeingtour brachte uns das Taxi dann zu unserem Hotel. Wir waren ja vor 17 Jahren schon mal hier und es hat sich einiges geändert. Neue Quartiere entstanden mit super tollen Hotels und Appartements, auch der Verkehr war heftig. Wir logierten zwei Nächte im Ibis in Perth, sehr zentral gelegen. Nach dem Einchecken, erkundeten wir zu Fuss, bei sommerlichen Temperaturen von ca. 35° und leichtem Wind, genannt Fremantle Dr. Nach einem feinen Glas Weisswein und einem super guten Hamburger mit Pommes fielen wir dann um halb sieben Uhr todmüde ins Bett, wir waren doch schon ungefähr 30 Stunden auf den Beinen.
Nach einem herrlichen Frühstück in einem Backpacker-Café genossen wir im offenen Citytourbus eine Hopp on / Hopp off-Stadtbesichtigung, die uns Perth mit all seinen Highlights zeigte, u.a. King’s Park, Elizabeth Quay, das Optus-Stadium und noch vieles mehr. Nach einem Sushi beim Japaner, Apéro im Irish Pub, Pizza beim Italiener und Absack in der belgischen Taverne ging’s ab in die Heia.
Am folgenden Morgen durften wir unser Fahrzeug übernehmen. Kurz nach 10 Uhr fuhren wir mit dem Taxi bei der Apollo-Autovermietung vor. Wir wurden sehr nett begrüsst. Man erklärte uns dann aber, dass in der Versicherung, welche wir für dieses Fahrzeug über das Reisebüro (gemäss Reisebüro alles inkl.) abgeschlossen hatten, lediglich die Karosserie enthalten war, und für allfälligen Glasbruch und Reifenpannen noch zusätzlich 175 AUS$ zu bezahlen sind. Okay, mussten wir noch bezahlen. Sie boten uns auch die Endreinigung für 75 AUS$ an. Gott sei Dank haben wir diesen Posten auch noch bezahlt. Dann ging’s warten los. Irgendetwas war mit unserem Auto, es dauerte und dauerte. Wir wurden immer wieder vertröstet. Irgendwann kam dann eine nette Lady, entschuldigte sich mehrmals für das Warten, schrieb uns sogar einen Tag Miete gut. Nach rund 2 Stunden stand ein anderes Fahrzeug, gleiche Kategorie vor dem Haus. Es wurden noch 6 Alibifotos rund ums Auto gemacht, zwei Campingstühle eingeladen und dann konnten wir endlich losfahren. Andi meistert das Linksfahren mit Bravour, so als hätte er das immer schon gemacht. Wetter super, Temperatur ca. 40°.
An diesem Tag fuhren wir nur noch bis Fremantle. Dann waren Food und Getränke einkaufen angesagt. Beim Verstauen unserer Ware haben wir festgestellt, dass das Auto innen offenbar gar nicht gross gereinigt war. Auch klemmte der Tisch so fest, dass wir unser Bett eigentlich gar nicht einrichten konnte. Nach langem Suchen fand Andi das dürftige Werkzeug, mit welchem er die Tischhalterung kurzerhand demontierte und wir doch noch zum wohlverdienten Schlaf kamen.
Anderntags besuchten wir das Fremantle Prison. Unser Guide, Matthew, etwa 60 Jahre alt, machte die Führung zu einem wahren Erlebnis. Seine Erzählungen und sein Wissen waren faszinierend. Nach 1,5 Stunden waren wir uns sicher, in der Freiheit ist es um einiges angenehmer.
Dann war ein Stadtrundgang durch Fremantle mit Besichtigung von u.a. Leuchtturmes und Hafen angesagt. Nachdem wir unser nächstes Übernachtungziel erreicht hatten, machten wir auf dem Camping Bekanntschaft mit zwei Ladies aus der Schweiz, Erika und Anita. Sie sind auf einer 4-monatigen Weltreise. Bei einem Glas Wein liessen wir den Tag ausklingen.
Am nächsten Tag fuhren wir bei schönstem Wetter, heissen 40°, via Rockingham, wo wir das erste Bad mit Meer genossen, zum Cape Peron, wunderschöne Küstenlandschaft zur Delfinstation in Mandurah, weiter über die Old Coast Road zu unserem Tagesziel. Der Camping lag idyllisch an einem Inlet-See. Es blies eine steife Brise und wir mussten unsere nassen Badeutensilien gut chlämmerle.
Am nächsten Morgen hatten wir einen wunderschönen Sonnenaufgang (ca. 5 Uhr). In Australien ist es so, ab 5 Uhr taghell und ab 20 Uhr stockfinster.
"Unser" Camper
Unser zuhause bis Ende Januar ist ein Toyota Hiace mit Polyester-Dachaufbau, wir können gut stehen, innen ist es ca. 1.9m hoch, Jahrgang 2016, Kilometerstand 209‘592. Das sind die Fakten! Eigentlich ok, diese Km-Stände sind in Australien normal.
Unser Fahrzeug ist wahrscheinlich ein Testfahrzeug für Reifen. Der Hiace hat vier Räder, auf jeder Seite zwei und auf jedem Rad ist ein anderer Pneu aufgezogen!!! Das stört uns eigentlich nicht, ausser beim Fahren und dann vor allem bei Wind und von dem gibt es entlang der Küste nicht selten... Man ist am Steuerrad wie bei einem Segelschiff, immer am korrigieren und gegensteuern.
Der Innenausbau ist, anständig ausgedrückt, gewöhnungsbedürftig! Solche Fahrzeuge könnte man in Europa nicht mehr verkaufen, auch schon vor zehn Jahren nicht mehr. Aber Proudly Australia, halt wie ihre Vorfahren, die Engländer: was vor 20 oder 30 Jahren schon so gebaut wurde, ist auch heute noch ok, ob es funktionell genügt oder nicht, spielt keine Rolle.
Hinten ist links und rechts eine Sitzbank und in der Mitte ein höhenverstellbarer Tisch. Wenn man den Tisch demontiert und die Tischplatte zwischen die Bänke legt, hat man ein Bett. Um den Tisch zu demontieren, muss man eine Stellschraube lösen und kann dann die Tischbeinstange aus dem Profil ziehen Den Hebel für die Stellschraube kann man aber nur eine halbe Umdrehung drehen. Leider kann man dann den Tisch nicht verstellen, weil das Ganze immer noch klemmt… Mit dem dürftigen Werkzeug vom Auto haben wir das Ganze abgeschraubt und unser Bett fest installiert. Wer will schon bei diesem Wetter und den Temperaturen im Auto sitzen…
Im vorderen Bereich gibt es eine Kochgelegenheit, Gaskocher mit 2 Flammen, Wasserkocher, Toaster und das wichtigste: eine Mikrowelle, puuuah das braucht der moderne Camper! Scheinbar essen viele Touris Fertigfutter. Wir benötigen „nur“ einen Grill J . Der Kühlschrank, sogar mit Gefrierfach, ist klein aber ok, ausser dass er am Boden ist und man so fast nicht hinein schauen kann. An Stelle einer Mikrowelle hätten sie lieber einen grösseren Kühlschrank eingebaut, damit auch ein sixpac Bier hinein passt! Die Kästchen waren Ende des letzten Jahrtausend schon altmodisch und unpraktisch zum befüllen. Zudem ist das Inventar sehr spärlich gehalten. Am zweiten Tag sind wir zum BCF (Boating, Camping, Fishing) und haben das Fahrzeug für uns nachgerüstet.
Zur Ausrüstung gehören auch Campingtisch und Stühle. In unserem Camper waren vier Stühle: ein Kinderstuhl, eine Stuhl mit gerissener Seitenlehne, eine Stuhl mit gebrochenen Nieten und doch ein Stuhl der ganz war!!!
Unser Camper hat auch fliessend Wasser, was wir schätzen. Aber das Abwasser vom Waschbecken fliesst direkt unten aus dem Camper auf den Boden! In Europa wirst du schief angeschaut, wenn du mal den Hahn vom ABWASSERTANK nicht geschlossen hast und hier ist es Standard, dass die Sosse im Boden versickert…
Unterdessen haben wir uns aber eingerichtet und an die „kleinen“ Mängel gewöhnt. Wahrscheinlich schätzen wir jetzt unsern eigenen Camper zu Hause noch umso mehr.
Mandurah - Margaret River - Augusta
In Busselton wanderten wir auf dem Jetty (Landungssteg) 1841m ins Meer hinaus. Es gibt nichts mehr gratis in Australien, sogar für den Fussmarsch auf den Jetty musste man Eintritt bezahlen. Zum Glück war es etwas bedeckt und nicht so heiss. Die weniger sportlichen Touristen nahmen das Zügli.
Dann ging unsere Fahrt weiter zum Cape Naturaliste, von wo aus wir einen kurzen walk zum Leuchtturm unternahmen, wiederum mussten wir unseren Geldbeutel zücken. Die Aussicht war aber wunderschön.
Nächste Station war Gracetown, nördlich von Margaret River.
Nachdem es am Tag zuvor bedeckt, windig, regnerisch und kühler (ca. 25°C) war, konnten wir unser Frühstück am Morgen draussen geniessen. Der Tisch war soweit vorbereitet, Kaffee und Tee in den Tassen und das Brot geschnitten. Ich musste noch schnell für kleine Mädchen und Andi lief vom Tisch, um ein Foto von den Kookaburras zu schiessen, die sich untereinander stritten. Aber halt, diese kleinen Biester sind super schlau, ich weg, Andi weg und... ein Stück Brot weg. Meine Teetasse fast umgekippt. Als ich wieder zurückkam, stritten sich die Vögel um das Stück Brot. Ich strich mir ein neues Butterbrot und legte eine Scheibe Schinken darauf, kehrte dem Tisch kurz den Rücken, um noch was aus dem Auto zu holen, war doch schon wieder so ein kleiner Dieb da und klaute mir das Brot samt Schinken. Dann ging das Gekreische von neuem los. Während des ganzen Frühstücks mussten wir auf der Hut sein, dass nicht wieder was weg kam bzw. flog. Die sind unheimlich frech.
Die Weiterfahrt führte uns der Küste entlang, wo viele tolle Beaches zum Baden und Surfen einluden. Die vielen crazy Surfer warteten immer wieder auf DIE Welle. Es war cool, ihnen zuzuschauen und mit zu fiebern.
In Margaret River angekommen, erkundeten wir den Ort zuerst mal mit unserem Büsli. Nach dem Besuch des Weihnachtsmarktes (auch das gibt’s in Australien) war Shoppen angesagt. Ich musste mir doch tatsächlich noch einen wärmeren Hoodie kaufen, da die Abende doch relativ kühl sind. Im Baby Burger Restaurant genehmigten wir uns ein kleines Mittagessen, dann wieder zurück zum aufgeheizten Auto, gefühlte 50°C und weiter ging’s, u.a. ins Weingut Xanadu, wo wir uns ein feines Glas Weisswein kredenzten. Das Restaurant war leider schon geschlossen. Im Leeuwin Naturaliste Nationalpark wollten wir auf dem Contos Campground übernachten. Da aber absolutes Feuerverbot war, leider auch kein BBQ-Gasgrill zur Verfügung stand, auf welchem Andi seine Fleischstücke grillieren konnte, kehrten wir zurück nach Margaret River auf den Camping.
Am anderen Morgen ging’s in die Höhle. Wir haben uns die Lake Cave ausgesucht, 375 Stufen in den Untergrund, war schon sehr eindrücklich. Highlight war der hängende Tisch. Dann ging’s weiter zum Cape Leeuwin Leuchtturm, wo sich der kalte southern ocean und der warme indische Ozean treffen. Auch hier durften wir Eintritt bezahlen. Für Senioren gab’s eine kleine Ermässigung. Der nette Herr am Ticketschalter zwinkerte "he looks older than you...", Andi sei derjenige welcher ;-). Wir mussten dann beide nur für Senioren zahlen!
In Augusta bezogen wir einen schönen Platz auf dem Camping. Weiter gehts nach Pemberton und Albany.
In Augusta bezogen wir einen schönen Platz auf dem Camping. Weiter gehts nach Pemberton und Albany.
Pemberton - Walepole
Mittwoch, 10. Dezember, nach einem ausgiebigen Frühstück mit Toastbrot, Butter, Schinken, O’saft, Konfitüre, Tee, Kaffee und den Aussie-Yoghurts mit den Daily Jokes ging’s, nach einem kurzen Abstecher zu einem Wasserfall, mit sehr wenig Wasser, zum Gloucester Tree. Hier kann man 53 m hinauf zum Gipfel dieses Baumes klettern. Nichts für schwache Nerven. Da sind Eisenstangen im Abstand von ca. 30 cm in den Baum geschlagen und man klettert da einfach so rauf, ohne Sicherung. SUVA lässt grüssen, bei uns in der Schweiz undenkbar. Es wird zwar auf Risiken hingewiesen. Man soll nicht hochgehen, wenn man nicht fit ist, Herzprobleme hat oder unter Höhenangst leidet. Andi hat es 1998 schon einmal gemacht, also muss man nichts mehr beweisen.
Bei diesem Baum haben wir das erste Mal Heike und Rudi aus Deutschland getroffen. Sie bereisen Australien mit einem 6x6 Camper und sind etwa 1, vielleicht auch 2 Jahre unterwegs. Wir waren uns schlussendlich alle einig, nicht auf den Baum zu klettern. Später ging’s dann nach Pemperton, wo wir in der Touri-Info einen 14 Tagespass für das Befahren der Nationalpärke lösten und uns die nette Dame noch einige Tipps für Sehenswürdigkeiten gab. Dann ging’s zum Camping, wo wir zum ersten Mal einen Wäschetag einlegten. Alle Dreckwäsche in die Maschine, Farbtüchlein, welches ich extra noch im Coop gekauft hatte, so dass ich alle Farben gemeinsam waschen konnte, rein und auf gut Glück waschen. Hat alles super geklappt, die Wäschestücke waren nach dem Waschgang immer noch gleich gross und auch die Farben hatten sich gehalten. Premiere bestanden. Am Abend wiederum BBQ. Da haben wir noch eine Familie aus dem Iran getroffen, die mir ihrem 4 Woche alten Baby unterwegs sind. Na ja, jedem das seine. Dieser Abend war eh speziell, in der Camperküche hatte man das Gefühl in Frankreich zu sein, praktisch alle sprachen französisch. So hat Andi dann auch dem Iraner auf französisch Antwort gegeben. Dieser wiederum dachte, wir kämen aus Frankreich und hat uns zum Fussball-WM-Titel gratuliert. Wir haben das aber selbstverständlich richtig gestellt und uns nicht mit fremden Federn geschmückt.
Ab Augusta bis Pemperton sind wir vorwiegend Büschen und Bäumen entlang gefahren. Anschliessend hat sich die Landschaft geändert, sie wechselte zwischen Wald, Landwirtschaft, riesigen Fruchtkulturen (Erdbeeren, Kirschen) ab. Auch Avocados wurden am Strassenrand angeboten und das Gebiet war nicht hügelig aber wellig.
Am folgenden Tag führte uns die Reise zu einem weiteren Riesenbaum, dem Diamond Tree, 51 m hoch, Plattform auf 46 m. Doch dieser war fürs Klettern geschlossen, es fehlten einige Eisenstangen, vielleicht sind aber auch die Diamanten gestohlen worden ;-).
So machten wir uns weiter zum Lefroy Brook, wo es einen Wasserfall zu bestaunen gab. Wasserfall? Na ja, bei uns in der Schweiz, da gibt’s Wasserfälle. Es ist immer wieder erstaunlich, mit wieviel Überzeugung in Australien Sehenswürdigkeiten angepriesen werden, die sich dann als na ja nicht gerade Rheinfall, aber doch ziemlich übertrieben erweisen.
Nächstes Highlight der Dave Evans Bicentennial Tree, 63 m und welche Freude, Heike und Rudi waren auch schon wieder da. Plauderstündchen und Weiterfahrt.
Von Northcliff führte eine 27 km lange Strasse nach Windy Harbour. Dieser Name macht diesem „Ort“ wirklich alle Ehre. Beim Windrad, welches beim Camping aufgestellt ist, hatte man das Gefühl, dass es jeden Moment abhebt. Bevor wir uns aber dort anmeldeten, machten wir noch einen Abstecher zu den verschiedenen Lookouts wie Salmon Beach, Tookulup, Point d’Entrecasteaux. Bei der Salmon Beach wurde mittels Schildern vor Haien gewarnt. Dann ging’s zurück zum Camping. Die Kosten waren mit $50 angegeben, sehr teuer aber dafür speziell. Bei der Anmeldung wurde uns dann aber für eine Campsite mit Strom nur $25 verlangt, wieso? Keine Ahnung, ich hatte auf alle Fälle Vergünstigung, weil ich Senior war oder so - man muss nicht alles verstehen.
Von Northcliff führte eine 27 km lange Strasse nach Windy Harbour. Dieser Name macht diesem „Ort“ wirklich alle Ehre. Beim Windrad, welches beim Camping aufgestellt ist, hatte man das Gefühl, dass es jeden Moment abhebt. Bevor wir uns aber dort anmeldeten, machten wir noch einen Abstecher zu den verschiedenen Lookouts wie Salmon Beach, Tookulup, Point d’Entrecasteaux. Bei der Salmon Beach wurde mittels Schildern vor Haien gewarnt. Dann ging’s zurück zum Camping. Die Kosten waren mit $50 angegeben, sehr teuer aber dafür speziell. Bei der Anmeldung wurde uns dann aber für eine Campsite mit Strom nur $25 verlangt, wieso? Keine Ahnung, ich hatte auf alle Fälle Vergünstigung, weil ich Senior war oder so - man muss nicht alles verstehen.
Australien ist wirklich klein, schon wieder sind wir auf Heike und Rudi gestossen. Auf dem Camping waren praktisch keine Leute, so konnten wir uns installieren, wo wir wollten. Es lebten aber einige Kängurus da, die dann auch ihren „Müll“ hinterliessen, also immer gut aufpassen, wo man hintrat. Es war sehr windig. Nach dem Nachtessen haben wir mit Heike und Rudi noch ein Glas Wein getrunken und sie haben uns über ihre Reisen berichtet.
Am nächsten Morgen haben wir nach einem „windigen“ Frühstück unsere erste Bergbesteigung auf den Mt. Chudalup gemacht. Die Aussicht war faszinierend. Dann ging’s zurück nach Northcliff und auf dem Scenic Drive Richtung Walpole. An der Coalmine Beach kurzer Zwischenhalt, Camping checken und dann noch eine weitere Sehenswürdigkeit abfahren, den Circular Pool. Da ging’s auf einer Gravel Road (Naturstrasse) ins Landesinnere. Von weitem sahen wir Rauch aufsteigen - kein gutes Gefühl - und gerade in die Richtung, welche wir fuhren. Da fackelten die doch tatsächlich „kontrolliert“ Busch ab. Die Feuerwehr war aber vor Ort und hatte alles im Griff. Den Abend genossen wir dann wiederum mit einem BBQ auf dem Camping.
Walepole - Bremer Bay
Am Freitag fuhren wir zum Valley of the Giants. Es war ein Trip in luftiger Höhe geplant. Wir machten den Top Tree Walk. Da spaziert man auf einem Steg in den Baumkronen, die höchste Höhe ist 40 m. Es ist sehr eindrücklich und für Leute mit Höhenangst schon noch speziell. Sie haben an diesem Tag auch Kontrolle der Anlage gemacht, d.h. es wurden die Geländer und Stege kontrolliert auf Oxidation. Da waren drei taffe Jungs, die schauten sich das ganze doppelt gesichert von unten an.
Anschliessend fuhren wir über Gravel Road zur Conspicuous Cliff. Plötzlich bemerkte Andi, dass seine Sonnenbrille fehlte. Anhalten, suchen, nichts… wieder anfahren auf der Gravel Road ist auch nicht so angenehm. Es rüttelt und klappert bis man wieder auf Geschwindigkeit ist. Also zurück zum Top Tree Walk. Beim Ticketcorner nachgefragt, ob eventuell die Brille dort abgegeben wurde. Leider nein, auch unsere Suche beim Bänkli, wo er sie liegen gelassen hatte, war erfolglos. Schade für die teure Brille und pfui dem Finder, der sie nicht abgegeben hatte.
Danach fuhren wir an die Peaceful Bay.
Mittagessen Snapper und Chips. Zum Dessert fuhren wir zur „Toffee Factory“, wo wir eine feine hausgemachte Glace genossen. Die Fahrt führte weiter zum Green Pool und den Elephant Rocks. Und wer sass da, einsam auf einem Felsen an der Sonne, unsere Heike aus Deutschland. Rudi ist dann später auch noch zu uns gestossen. Wir genossen ein erfrischendes Bad – Andi etwas länger und noch länger. Das Wetter super schön, 30°C. Wir verabredeten uns am Abend auf dem Camping in Denmark zu einem Glas Wein.
Der nächste Tag führte von uns von Denmark Richtung Albany, durch den Torndirrup National Park. Besuch des Cap, die Plattform ist 37 m über dem Meer, wo man die Brandung an die Klippen eindrücklich sehen kann. Die Natural Bridge ist eine imposante Brücke, die sich durch das Auswaschen des weicheren Gesteins gebildet hat. Weiter zu den Blowholes, Walk bei 30°C ca. 15 Minuten. Aber gesehen haben wir nicht viel, da nur bei hohem Wellengang die Gischt aus den Felsenlöchern geblasen wird, das Donnern war gleichwohl sehr unheimlich. Nicht genug spaziert, nein, wir haben auch noch den Stony Hill bestiegen und wiederum eine herrliche Aussicht genossen. Am Abend haben wir uns in Albany einquartiert und am nächsten Tag war wieder ein Waschtag angesagt. Zuvor haben wir uns aber noch die Gedenkstätte für die gefallenen Soldaten von Australien und Neuseeland angeschaut. War sehr eindrücklich, auf verschiedenen Tafeln waren Texte aus Briefen der beteiligten Soldaten an ihre Angehörigen zu Hause nachzulesen. Dann ging’s zurück nach Albany zum Einkaufen. Zuerst in den Bottleshop. Beim Vorwärtsparkieren fuhr Andi etwas zu weit nach vorne und berührte den Randstein, das hat vielleicht getönt. Wir sind ausgestiegen und da tropfte es auf den Boden, Sch… Kühler rinnt?! Was machen wir? Erst mal einkaufen. Bottleshop aber geschlossen, war bereits Sonntagmittag. Weiterfahrt zu Coles, grosses Einkaufszenter und wer steht da wieder auf dem Parkplatz, unsere Deutschen mit ihrem Sixfoot. Fröhliches Wiedersehen, wir gehen dahin, ihr geht dahin, man sieht sich vielleicht nochmals, gute Reise und tschüss. Zurück auf dem Camping, ich habe die Wäsche gemacht und Andi ging baden!!!
Am Montag fuhren wir zur Toyota Garage in Albany. Der nette Mechaniker legte sich zum Kontrollieren unters Auto und hat dann festgestellt, dass nichts defekt war und das tropfende Wasser von der Klimaanlage sei. Uns fiel ein Stein vom Herzen. Die Fahrt konnte weitergehen, einkaufen und weiter auf dem Southcoast Highway mit einem Abstecher an die Cheyne Beach. Nach einem Picknick unter schattigen Bäumen ist Andi, die Wasserratte, noch kurz ins Wasser gesprungen. Ankunft in Bremer Bay nach gut 2,5 Std Fahrt. Die Landschaft wechselte sich ab zwischen Busch, Getreidefelder und trockenen Rinderweiden, manchmal auch ein bisschen langweilig. Auf dem Camping haben wir uns für zwei Nächte angemeldet. Wir sind am nächsten Morgen die verschiedenen Beaches angefahren. Bei der Short Beach haben wir von weitem einen Schwarm Delphine gesichtet. Leider sind sie dann, bevor wir parkieren konnten, schon ums. Eck verschwunden. Zum Picknick sind wir an die Main Beach von Bremer Bay gefahren, mit anschliessendem Bad im Meer. Am Strand stand doch tatsächlich ein Camper mit deutschen Kennzeichen, Heike und Rudi. Es war schön, sie wieder zu treffen Wir haben uns dann am Abend auf dem Camping wiederum zum obligaten Glas Wein verabredet. Noch zu erwähnen ist, dass an diesem Tag in Australien der Hitzerekord gemessen wurde, 40,3°C Durchschnittstemperatur im ganzen Land. Bei uns war es am Morgen bedeckt 24°C, nachmittags dann doch ca. 27°C und sonnig. Es wehte oft ein kalter Wind vom Meer her.
Bremer Bay - Munglinup Beach
Am nächsten Tag mussten wir den ganzen Weg von Bremer Bay wieder zurück (ca. 60 km) auf den South Coast Highway fahren. Nächstes Highlight nach 290 km Fahrt, der Fitzgerald Nationalpark.
Das Wetter war unterschiedlich, im Landesinnern 29°C und der Küste entlang bedeckt mit 24°C. So haben wir uns entschlossen, den Campground am Hamersley Inlet direkt anzufahren. 13 Stellplätze umgeben von Busch, kein Kiosk, kein Strom aber 2 Toiletten. Schlussendlich waren 3 Fahrzeuge auf dem Platz. Besonders schön war die Begegnung mit einem kleinen Känguru. Das war so zutraulich, zeigte überhaupt keine Scheu, kam bis zu uns und beschnupperte meine Hand. Die Stimmung an diesem Abend war sehr speziell, es war total ruhig, keine Lichtverschmutzung und kein Lärm.
Am Morgen wanderten wir zur Hamersley Beach. Der Weg führte uns durch Busch, mal aufwärts dann wieder runter, über die Düne an den Strand, ca. 2 km bei schönstem Wetter. Es war morgens um halb 9 Uhr schon ziemlich warm. Es gab viele schöne Muscheln, ob wohl alle den Weg in die Schweiz finden!?
Wieder beim Auto - 2 Stunden später – haben wir noch bei weiteren Lookouts angehalten und die wunderschöne Aussicht genossen.
Der Fitzgerald Park ist einer der reichsten was die Flora anbelangt, allein hier befinden sich etwa 1‘600 verschiedene Pflanzen und Blumen.
In Hopetoun (toun hat übrigens nichts mit einer Town zu tun) haben wir wieder mal eingekauft, an der Beach ein Picknick gemacht (Fish und Chips) und Andi nahm wieder sein obligatorisches Bad im Meer. Toll ist, dass es an vielen Beaches gut eingerichtete Duschen und WC-Anlagen hat, sodass man nicht salzig und sandig weiterfahren muss. Der Camping in Hopetoun war leider der einzige, nicht gerade einladend, aber wir haben ein schönes Plätzchen gefunden. Der Campingwart ist offenbar ein Fan von Sukkulenten, so viele verschiedene Arten an einem Ort, einfach faszinierend. Am Abend spazierten wir dann in die „Stadt“ zum Essen. Das einzige Restaurant im Ort, das Port Hotel, hatte aber geschlossen. So sind wir dann in einem Beach-Café, gleichzeitig auch Einkaufsladen mit viel frischem Gemüse und Früchten, gelandet. Wir waren die einzigen Gäste, Menü-Auswahl na ja. Bei Andi gab’s nochmal Fisch. Ich hab mich für Garlic Prawns (Crevetten mit Knoblauch) entschieden. Was ich aber bekommen hatte, war gar nicht nach meinen Vorstellungen. Die Crevetten wurden in einer Art Bechamel-Sauce mit einem Hauch von Knoblauch serviert, dazu gab’s wieder Pommes.
Heute Morgen, es ist bereits der 20. Dezember, fuhren wir nach dem Einkaufen für 2 Tage ins Küsten-Outback. Da gibt’s wieder viele Beaches anzufahren und die Aussichten zu geniessen. Nach rund 42 km, einen grossen Teil auf Gravel Road, mir war kotzübel, kam endlich die Mason Bay. Wiederum ein Campground mit nur 1 Toilette und sonst nichts. Diesmal hat es viel mehr Camper. Wir sind am Nachmittag dem Strand entlang spaziert, es ist wunderschön, aber sehr windig. Zurück im Camp treffen wir auf Deutsche mit einem MAN Lastwagen, welche wir schon einmal auf einem anderen Camping angetroffen haben. Sie hat hier in Australien das Fischen entdeckt und war am Nachtessen organisieren. Sie werden sich aber heute Abend vegetarisch ernähren. Am Abend sassen wir mit Moni und Wolfgang noch zusammen und plauderten über dies und jenes.
Nach einer ruhigen Nach starteten wir um 7 Uhr mit dem Frühstück, anschliessend ging’s zum Tschüss sagen zu Moni und Wolfgang. Die Rückfahrt nach Hopetoun war genauso schlimm für mich wie die Hinfahrt. Nachdem sich Andi auch noch kurz verfahren hatte, waren es 24 km. Es wollte nie enden und mir war wieder so übel. Nachdem wir frisches Brot gekauft hatten (Anmerkung: das Brot in Australien kann man nur getoastet essen und das wiederum geht im Outback nicht, da man ja keinen Strom hat. So freuen wir uns heute schon auf unser gutes Brot in der Schweiz und den feinen Zopf vom Schützhof!!!), fuhren wir Richtung Esperance, mit Zwischenhalt im Roadhouse Munglinup, wo wir den Luftdruck des hinteren linken Rades kontrollierten, weil, der schleichend Luft verliert. Bei dieser Gelegenheit haben wir nachgefragt, ob der Weg zu unserer nächsten Übernachtunsstation, dem Munglinup Beach Caravan Park normale oder wieder so Schotterstrasse ist. Man hat uns dann aber beruhigt, es wären nur die letzten etwa 250 m Schotterpiste. Wir machten uns auf den Weg, fuhren 20 km auf guter Strasse und die letzten ca. 4 km auf Schotterpiste. Distanzangaben sind halt immer wieder Glücksache. Von Beach Caravan Park kann hier aber nicht die Rede sein, liegt dieser doch 2 km vom Strand entfernt und ein extrem starker Wind bläst. Aber was soll’s, wir haben eingecheckt. Die Lady im Office hat uns nach unseren weiteren Plänen gefragt und uns dann darauf hingewiesen, dass in Esperance sehr viel los ist und die Strasse nach Norseman (Richtung Nullabor Plain) infolge Buschfeuer für wenige Tage gesperrt ist. So werden wir uns morgen in Esperance informieren, was genau Sache ist. Den Rest vom Tag haben wir mehr oder weniger in unserer bescheidenen „Kiste“ verbracht. Ein draussen Sitzen war fast unmöglich, es sei denn, du liebst es, paniert zu werden. Jetzt geniessen wir einen „ruhigen“ Abend mit einem betrunkenen, laute Musik hörenden Nachbarn.
Esperance - Kalgoorlie
Am folgenden Morgen fuhren wir nach Esperance. Übrigens hat sich der Betrunkene vom Vorabend noch bei uns entschuldigt und über fürchterliche Kopfschmerzen geklagt.
In Esperance ging’s als erstes zur Tourist-Info, wo wir Wifi hatten und so mit Rudi und Heike und Wolfgang und Moni Kontakt aufnehmen konnten. Innert kürzester Zeit waren wir wieder zusammen. Jetzt ging die Suche nach einer Bleibe los. In der Tourist-Info hat man uns gesagt, dass alles belegt sei und wir bestimmt Mühe hätten, einen Platz zu finden. Es gäbe aber einen „Notplatz“, der geöffnet ist. So fuhren wir im Konvoi dahin und tatsächlich, der Platz war noch spärlich belegt, aber es hatte absolut keine Schattenplätze. Rudi hat sich dann telefonisch bei einem Camping erkundigt und oh Wunder, der erste Anruf hat geklappt. Die haben uns die Plätze für 1 Stunde reserviert. Nichts wie hin zum Bathers Paradise. Sehr netter Empfang, die Chefin hat uns rumgeführt und einen Platz zugewiesen, alle waren happy. Am Abend haben wir gemeinsam grilliert und geplaudert. Das Wetter hielt sich in Grenzen, es war bedeckt und windig und dadurch auch kühl.
Am nächsten Tag war das Wetter nicht viel besser. Doch haben wir uns entschlossen, gleichwohl die Gegend zu erkunden. Der Jetty (Landungssteg) war geschlossen, der fällt auseinander, wird nun aber für 7,5 Millionen Dollar erneuert. Der Great Ocean Drive ist eine 40 km lange Rundfahrt, die an vielen wunderschönen Stränden, felsigen Küsten und kleinen Buchten entlang führt. Wenn nur das Wetter besser wäre, überhaupt nicht australisch. Als absolutes Highlight wird der Pink Lake bezeichnet, der einst pinkfarben war. Dass es aber schon seit Jahrzehnten nicht mehr so ist, sei auf verschiedene Faktoren, unter anderem Algen, zurückzuführen. (Man kann das gerne im Internet nachlesen J).
Am Abend wieder gemütliches Beisammensein mit BBQ. Das Wetter ist nach wie vor gewöhnungsbedürftig für Australien, lange Hosen und warme Jacken.
An Heiligabend, endlich Sonne, schön, knapp 30°. Das war der letzte Tag, an welchem wir unseren WA Nationalpark-Pass benützen konnten. So fuhren wir zum Cape Le Grand Nationalpark. Eigentlich war vorgesehen, 2 Tage in diesem Park zu verweilen, aber da muss man schon früher aufstehen. Die Plätze sind schon seit längerem bis Februar 2020 komplett ausgebucht. So haben wir halt einen Tageausflug daraus gemacht. Als erstes fuhren wir die Lucky Bay an. Die wurde als die „withest beach“ in Australia (der weisseste Strand in Australien) bezeichnet. Das mag ja schon stimmen, wenn nur die vielen Menschen nicht wären, die überzeugt davon sind, ihr Fahrzeug auf dem Strand hinzustellen, damit sie ja nicht weit zum Wasser laufen müssen. Der Strand ist auch total überlaufen. So haben wir dann einen kleinen Spaziergang gemacht. Weiter zur Hellfire Bay, Thistle Cove und Cape Le Grand Beach, wo Andi wieder mal ins Wasser sprang, das aber diesmal um einiges kühler war.
Am Abend wiederum gemeinsames Nachtessen und Fotosession vom "Weihnachtsclub Esperance"
Da die Strassen nach Norseman - Kalgoorlie und Cape Arid immer noch wegen Bushfire gesperrt waren, haben wir alle einen Tag verlängert.
Am Weihnachtsmorgen Besuch von Santa Claus, der „Esel“ fuhr mit dem Pickup vor. Es wurden Süssigkeiten verteilt, war schön. Ich hab mal wieder einen Waschtag eingelegt. Am Nachmittag mit Wolfgang und Moni Spaziergang in die ausgestorbene Stadt. Alles geschlossen und der Wind blies uns kräftig um die Ohren. Am Abend hat dann auch jeder für sich gekocht, es zog ein kräftiges Gewitter auf. Später dann aber doch noch einen Absack mit Wolfgang und Moni.
Stephanstag oder wie man hier in Australien sagt „Boxing Day“ war grosser Aufbruch. Die Strasse nach Norseman war wieder offen, Cape Arid aber immer noch nicht. So fuhren wir alle via Norseman nach Kalgoorlie. Es waren aber immer noch Glutherde vom Buschfeuer zu sehen und zu riechen. Bis Kalgoorlie stieg dann die Temperatur auf 40°C!!!
Unsere Freunde mit ihren europäischen Fahrzeugen sind auf der Fahrt beide, unabhängig voneinander, in eine Polizeikontrolle wegen Alkohol gekommen. Die Polizistin winkte die Fahrzeuge raus und ging zielstrebig auf die rechte Seite, nach dem Motto „in Australien IST der Fahrer rechts“, hielt das Röhrchen hin und lies die Beifahrer blasen… alles ok, weiterfahren…
In Kalgoorlie haben wir uns wieder getroffen. Alle auf dem gleichen Camping, wieder gemeinsames Nachtessen und dann zog wieder ein Gewitter auf, also ab in die Heia.
Am Freitag machten wir eine Sightseeingtour durch Kalgoorlie (die andern sind schon früh weggefahren, ob das wohl ein Abschied für immer sein wird, wer weiss). Wir haben den Superpit Lookout besucht. Das ist eine der grössten Goldminen Australiens. Die Mine produziert über 700‘000 Unzen oder 20‘000 Kilogramm Gold jedes Jahr. Weitere interessante Einzelheiten können unter www.superpit.com.au gerne nachgelesen werden. Dann fuhren wir weiter zum Mt. Charlotte Reservoir, von wo man einen herrlichen Blick auf Kalgoorlie hat. Als letzte Station ging’s zum Museum of the Goldfields. Da konnte man viel über die Goldgräberstadt erfahren. Dann Zwischenstopp im Dome, kleines Mittagessen. Am Nachmittag ging’s den ganzen Weg wieder zurück nach Norseman (rund 200 km), immer noch Buschfeuer unterwegs. In Norseman haben wir im Gateaway Caravan Park eingecheckt.
Nullarbor Plain Tag 1
28. Dezember 2019, das Abenteuer Nullarbor Plain beginnt.
Die unendliche Weite, 1'200km ohne Etwas, nur flach und eben...
8 Roadhouses am Weg
Die ersten 200km von Norsemann bis Balladonia führen durch Busch.
Bushfires führten zur Sperrung der einzigen Strasse zwischen West- und Südaustralien
vom 29. Dezember bis am 10. Januar
Nach einer ruhigen Nacht, mit Nebengeräuschen, schnarch schnarch, sind wir nach dem Frühstück um 08.15 Uhr, bei 26°, in Norseman zum Nullarbor Plain aufgebrochen. Erwartet uns eine etwas längere, vielleicht eintönige Reise durch Niemansland!?
Die heutige Etappe geht bis zum Madura Hotel, mit Caravan Park. Wir fahren total 527 km mit Zwischenstopps. Im Roadhouse Balladonia zum Kaffee, wo es Wrackteile und Zeitungsausschnitte der über der Nullarbor Plain abgestürzten US Raumstation Skylab (Juli 1979) zu betrachten gibt. Entlang der Strecke zwischen Norseman und Balladonia gibt es nur Büsche aber keine Bäume.
Auf diesem Abschnitt bricht dann das Buschfeuer aus. Somit ist die einzige Verbindungs-strasse zwischen Ost- und Westaustralien lahm gelegt und dies vom 29. Dezember 2019 bis mindestens 7. Januar 2020. Wir hatten somit riesiges Glück.
Im Roadhouse Caiguna zum Tanken und für einen kleinen Imbiss. Auch ich habe mich heute das erste Mal hinters Steuer gesetzt, es ging ja alles praktisch geradeaus J. Nach Balladonia kam die längste gerade Strasse Australiens, 146.6 km!!! Da könnte man ja das Gaspedal festmachen, nach hinten gehen und etwas schlafen ;-). Kurzer Halt beim Strassenschild für Fotos und Smalltalk mit andern Touris.
Ein weiteres Highlight ist die Zeitumstellung von 45 Minuten!!! Mitten im nowhere steht eine Tafel und ab hier gilt eine andere Zeit… ist noch cool zum Rechnen.
Auf den letzten 300 km bis zum Camping Madura karge Landschaft, sehr wenige Büsche und alles flach. Kurz vor dem Etappenziel ist noch der Mandura Pass! Tönt spektakulär, aber zu Hause wohnen wir höher über dem Dorf als dieser Pass hoch ist J. Aber die Aussicht auf die weite Ebene ist super.
Als Zeitvertreib führen wir Statistik über alles, was wir am Strassenrand sehen oder uns entgegen kommt. Es sind dies am heutigen 28. Dezember 2019:
28 Road Trains / 101 Personenwagen / 32 Wohnwagen bzw. Trailer / 21 Camper/Motorhomes / 4 Biker / 3 Abbruchautos / 2 Kühlschränke / 3 Kreuze für Verkehrstote.
28 Road Trains / 101 Personenwagen / 32 Wohnwagen bzw. Trailer / 21 Camper/Motorhomes / 4 Biker / 3 Abbruchautos / 2 Kühlschränke / 3 Kreuze für Verkehrstote.
Lebende Tiere: 5 Kängurus!!! / 2 Adler / unzählige Krähen / diverse Eidechsen und 3 Skonks (Tannzapfenechsen)
Tote Tiere: ca. 160 Kängurus / 6 Eidechsen / 1 Kamel / ca. 45 Kleintiere oder Vögel und haufenweise Knochen
Um die Mittagszeit kreuzten wir auch ein Fahrzeug von Google, ca. 60km vor Caiguna. Auf einer der nächsten Google Earth-Karte sind wir dann vielleicht auch sichtbar unterwegs.
Route South Australia
Nullarbor Plain Tag 2
Stundenlange Fahrt, nur gerade aus und flach bis zum Horizont, sehr eindrücklich für uns "Bergler".
Die nächste Etappe führte uns von Madura nach Eucla, immer noch auf dem Nullarbor Plain, wo man die Ruinen der alten Telegrafenstation in den Sanddünen besichtigen konnte. Dies hatte wohl auch eine Dame mit ihrem 4WD im Sinn, hat sich dann aber sauber in den Dünen eingebuddelt.
Weiter ging’s zur Grenze Westaustralien/Südaustralien.
Und da gibt’s den Quarantäne Check Point, wo man Früchte und Gemüse, Kartoffeln, Honig, Samen und dgl. entweder noch essen oder vernichten, sprich in Containern entsorgen muss, dies wegen der Fruchtfliegen, die nicht grenzüberschreitend geduldet werden. Man muss das nicht verstehen! Andi hat noch zwei Tomaten verdrückt, ich habe 3 Zitronen ausgepresst, die Kartoffeln haben wir entsorgt. Ein Beutel Salat, verschweisst, habe ich im Kühlschrank behalten wie auch die Karotten. Diese Station war allerdings für Reisende von Süd- nach Westaustralien gedacht. Wir hätten somit mit der Vernichtung noch zuwarten können, aber was gemacht ist, ist erledigt.
Auch hier war eine weitere Zeitumstellung von 1 ¾ Stunden. Die Zeitdifferenz zu Westaustralien beträgt jetzt 2,5 Stunden resp. 9,5 Stunden zur Schweiz.
Der Abstecher zu den Bunda Cliffs, welche zur grossen Australischen Bucht gehören, lohnte sich. Die Küste ist geprägt von hohen Klippen, die Höhen bis zu 60 m erreichen. Weite Teile der Küste sind unbewohnt, insbesondere im Gebiet der Nullarborebene. Am Abend übernachteten wir auf dem Camping beim Nullarbor Plain Roadhouse. Nach einem feinen Nachtessen im Roadhouse, bei sehr netter Bedienung, genossen wir einen wunderschönen Sonnenuntergang. Der Wind nahm zu und es wurde richtiggehend stürmisch. Unser Büsli wurde nachts heftig durchgeschüttelt.
Unsere Statistik vom 29. Dezember 2019 sieht wie folgt aus:
25 Road Trains / 89 Personenwagen / 42 Wohnwagen bzw. Trailer / 17 Camper/Motorhomes / 2 Biker / 3 Abbruchautos / 2 PW mit Schiff / 5 Kreuze für Verkehrstote.
25 Road Trains / 89 Personenwagen / 42 Wohnwagen bzw. Trailer / 17 Camper/Motorhomes / 2 Biker / 3 Abbruchautos / 2 PW mit Schiff / 5 Kreuze für Verkehrstote.
Lebende Tiere: 0
Tote Tiere: ca. 69 Kängurus / ca. 8 Kleintiere oder Vögel und haufenweise Knochen
Nullarbor Plain Tag 3
Tag 3 im Logbuch des Campers Apollo auf dem Weg von Norseman nach Ceduna in der Nullarbor Plain.
Die Strassen sind immer noch gerade und die Luft ist heiss.
Nun befinden wir uns in der effektiven Nullarbor Plain, 300 km ohne Bäume, flach, karg und gleichwohl faszinierend.
Ein Abstecher führt uns zum Head of Bight mit seiner Walbeobachtungsstation. Man hat die Gelegenheit, auf einem Clifftop boardwalk mit Aussichtsplattform von Juni bis Oktober Wale mit ihren Jungen zu sehen. Wale haben wir natürlich keine gesehen, aber die Aussicht war einfach genial. Weiter zur Fowlers Bay, wieder mal Gravel Road fahren. Es war stark windig, Andi wanderte auf den Jetty, ich machte einen Spaziergang den Dünen entlang. Eigentlich wollten wir da übernachten, aber man konnte nicht draussen sitzen, Wind und Sand waren einfach zu viel. So ging’s zurück auf den Eyre Highway. In Penong Besichtigung des Windmühlenmuseums im Freien mit der grössten Windmühle Australiens. Dann kam der Quarantäne Checkpoint kurz vor Ceduna. Jedes Fahrzeug wurde angehalten und man wurde über mitführende Lebensmittel ausgefragt. Den Beutel Salat musste ich abgeben und ein Blick in den Kühlschrank wollte der nette Herr auch noch werfen. Dann durften wir weiterfahren.
Ceduna, netter Ort, schöner Jetty, viele Aborigines. Einchecken im BIG4 Camping für 2 Nächte sowie Platz-Reservation für unsere deutschen Camperfreunde für Silvester. Zum Abendessen haben wir uns Spaghetti gekocht. Da es wiederum sehr windig war, mussten wir in der Campkitchen vom Camping essen. Unser Büsli war ja nur fürs Schlafen eingerichtet und Spaghetti essen im Bett geht ja gar nicht.
Nun noch die Statistik vom letzten Tag Nullarbor Plain: 2 Road Trains / 65 Personenwagen / 26 Wohnwagen bzw. Trailer / 10 Camper/Motorhomes / 1 Recyclingwagen / 5 Biker / 2 Abbruchautos / 2 PW mit Schiff / 5 Kreuze für Verkehrstote.
Lebende Tiere: 0
Tote Tiere: 17 Kängurus / 2 Echsen / 1 Wombat / 19 Kleintiere oder Vögel und haufenweise Knochen
Letzter Tag im 2019. Wieder mal waschen. Hier in Australien kannst du auf praktisch allen Campings nur kalt waschen. Die Dauer des Waschgangs ist 30 Minuten, gut durchgespült aber nicht wirklich sauber. Bei schwarzen Sachen sieht man das ja nicht so, alles andere muss dann wohl zu Hause mit Javel vorbehandelt werden. Dafür ist die Wäsche im Nu wieder trocken. Nach einem kurzen Abstecher zum Thevenard Port und der Denial Bay Mittagessen in der Oyster Bar. Abends haben wir dann gemeinsam mit Heike, Rudi, Moni und Wolfgang Silvester gefeiert. Ceduna hat sein 1. Feuerwerk auf dem Jetty steigen lassen, dies wegen den kleinen Kindern bereits um 21.30 Uhr. Um Mitternacht anstossen auf ein gutes neues Jahr mit vielen tollen Reiseerlebnissen.
BREAKING NEWS FROM AUSTRALIA
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Weil wir aus der Heimat immer wieder Fragen zu den Buschfeuern erhalten – ob es uns gut geht - hier der aktuelle Stand unserer Reiseroute. Zurzeit sind wird in Coffin Bay, Nähe Port Lincoln, westlich von Adelaide. Uns geht es gut. Wir sind von den Buschfeuern nicht betroffen, hatten allerdings viel Glück, dass wir die Reise bis jetzt so problemlos fahren konnten. Am 21. Dezember wurden wir auf dem Camping Munglinup, Nähe Esperance darauf hingewiesen, dass die Strecke zwischen Esperance und Norseman wegen Buschfeuer gesperrt ist. Weihnachten verbrachten wir dann in Esperance. Am 26. Dezember war die Strasse wieder offen. Da fuhren wir via Norseman nach Kalgoorlie (400 km). Dort verbrachten wir eine Nacht und am 27. Dezember, ging’s nach einer Stadtbesichtigung und Besuch mehrerer Lookouts der Goldminen zurück nach Norseman, wo wir wiederum übernachteten. Am 28. Dezember begann unser Abenteuer Nullarbor Plain. Wir waren dann wohl von den letzten, die diese Strecke fahren konnten, denn seit dem 29. Dezember ist die Strasse für jeglichen Verkehr gesperrt. Wie wir heute, am 3. Januar erfahren haben, bleibt dies auch noch so bis zum 7. Januar.
Es ist wirklich sehr tragisch, was in den von Buschfeuern betroffenen Gebieten abgeht. Die Nachrichten im Radio stimmen uns sehr nachdenklich und traurig.
Die Bushfires sind hauptsächlich im Südosten von New South Wales, südlich von Sydney und im Osten von Victoria, Melbourne. Hier in South Australia ist im Moment nur Kangaroo Island betroffen.
Von den Erlebnisse der letzten Tagen werden wir nächstens berichten. Die Fotos dauern etwas länger, weil die wifi downloads auf den Campings sehr langsam sind.
Von den Erlebnisse der letzten Tagen werden wir nächstens berichten. Die Fotos dauern etwas länger, weil die wifi downloads auf den Campings sehr langsam sind.
Eyre Peninsula - Westküste
Fahrt durch endlose Weiden oder Getreidefelder.
Da früher die Versorgung der Orte über Land nicht möglich war, sondern über das Meer geschah, hat jeder Ort seinen Jetty.
Am 1. Januar 2020 heisst es wieder einmal Abschied nehmen, vielleicht sehen wir uns nicht wieder, vielleicht!
Für uns gibt’s an diesem Tag eine nicht allzu lange Strecke. Wir fahren zur Smoky Bay und schon treffen wir wieder Moni und Wolfgang. In der Bucht haben wir einen Delfin schwimmen sehen, Pelikane sowie viele Möwen. Die Vögel lauerten nur darauf, ein Leckerli von den Fischern zu erhalten, die ihre Fische bei der fish cleaning station putzten. Anschliessend gehen wir Frauen auf Muscheljagd, Wolfang liest in seinem spannenden Buch und Andi wagt sich ins Haifischbecken, es gibt auch in dieser Bucht ein gegen Haie gesichertes Schwimmbecken im tieferen Wasser. Später fahren wir weiter nach Streaky Bay zum Islands Caravan Park. Und wer steht da auch schon? Heike und Rudi. Obwohl beide Paare einen Offroader fahren, 4x4 bzw. 6x6, und wir mit unserem Büsli keine Sanddünen und Strandfahrten machen dürfen, treffen wir uns immer wieder. Bei einem Glas Wein lassen wir den Abend gemütlich ausklingen.
Am nächsten Tag Fahrt durch Streaky Bay und dann den Cape Bauer Loop, eine 35 km lange Küstenrundfahrt mit zum Teil spektakulären Aussichtsplattformen, z.B. die Wisthling Rocks und Blowholes. Was wir mit unserem Büsli anfahren können, wird angefahren, zum Teil auch über Gravel Roads, die mehr oder weniger gut zu ertragen sind. Weiter ging’s zum Westall Way Loop Drive. Dieser war für uns leider nicht so spannend, da viele Aussichtspunkte nur mit 4 WD erreichbar sind. Dann via Sceale Bay zum Point Labatt - „selbstverständlich“ auch wieder auf Gravel Road - wo man auf einer Plattform auf den Klippen, 50 m über der Küste, die einzige ganzjährig auf dem Festland Australiens lebende Seelöwenkolonie beobachten konnte. Sie lagen alle ziemlich faul auf der Haut, bewegten sich nicht und genossen die Sonne. Wieder zurück auf dem Flinders Highway, nach 24 km durchschütteln, einkaufen und tanken in Streaky Bay und Weiterfahrt zur Venus Bay. Moni und Wolfgang haben uns ihren Standort durchgegeben, sie haben auf einem Caravan Park in Venus Bay eingecheckt. Als wir dort ankamen, hat man uns aber im Office gesagt, dass sie ausgebucht sind und nichts mehr frei wäre. Nach meiner Intervention, dass unsere deutschen Freunde aber hier campieren, hat’s dann doch noch geklappt. Wir bekamen sogar den Platz neben ihnen und auch dieser Abend ging mit Plaudern und gemütlichem Zusammensein viel zu schnell vorbei.
Am nächsten Tag ging’s über den Flinders Highway Richtung Elliston. Dort machten wir den Tourist Ocean Drive, sahen in der Bucht von Elliston einen Schwarm Delfine schwimmen. Es war 11 Uhr und schon 40°, da der Wind vom Landesinnern wehte. In Elliston, beim Jetty, ging Andi wieder mal schwimmen – kein gesichertes Haifischbecken. Das Wasser war gegenüber der Luft extrem kalt, sicher 20° Unterschied zwischen Wasser und Luft. Die Weiterfahrt Richtung Coffin Bay über den Flinders Highway war eine heisse Angelegenheit. Die Temperatur stieg stetig. Um 14 Uhr hatten wir „angenehme“ 44°C J! Der Camping in Coffin Bay war sehr gut belegt und wird bekamen nur noch einen Platz ohne Strom. Nachtessen in der Strandbar, ich wieder Austern und Andi Fisch. Dort haben wir zwei junge deutsche Paare kennengelernt, die auf dem Weg nach Perth sind, aber durch die Sperrung der Strasse durch den Nullarbor Plain, nun abwarten müssen und blockiert sind.
Am nächsten Tag ging’s über den Flinders Highway Richtung Elliston. Dort machten wir den Tourist Ocean Drive, sahen in der Bucht von Elliston einen Schwarm Delfine schwimmen. Es war 11 Uhr und schon 40°, da der Wind vom Landesinnern wehte. In Elliston, beim Jetty, ging Andi wieder mal schwimmen – kein gesichertes Haifischbecken. Das Wasser war gegenüber der Luft extrem kalt, sicher 20° Unterschied zwischen Wasser und Luft. Die Weiterfahrt Richtung Coffin Bay über den Flinders Highway war eine heisse Angelegenheit. Die Temperatur stieg stetig. Um 14 Uhr hatten wir „angenehme“ 44°C J! Der Camping in Coffin Bay war sehr gut belegt und wird bekamen nur noch einen Platz ohne Strom. Nachtessen in der Strandbar, ich wieder Austern und Andi Fisch. Dort haben wir zwei junge deutsche Paare kennengelernt, die auf dem Weg nach Perth sind, aber durch die Sperrung der Strasse durch den Nullarbor Plain, nun abwarten müssen und blockiert sind.
Im Verlaufe des Abends begann es zu regnen und irgendwie kann man es fast nicht glauben, dass das Wetter in Australien so unterschiedlich sein kann. Bei uns ist die Temperatur an diesem Abend bzw. in der Nacht von 44°C auf unter 20°C zurückgegangen. In anderen Teilen kämpfen sie gegen die Buschfeuer und eine unerträgliche Hitze.
Eyre Peninsula - Ostküste
Der nächste Morgen war auch nicht viel besser, bewölkt, regnerisch und kühle 16°C. Dadurch, dass auch noch ein Wind weht, fühlt es sich kälter an und fast schon wie zu Hause. So haben wir uns entschlossen, ins ca. 50 km entfernte Port Lincoln zu fahren, unserer nächsten Station. Das Wetter blieb den ganzen Tag, wie es schon war, wie bei uns im April. Bei der Tourist Info haben wir für den nächsten Tag eine Tageskarte für den Lincoln Nationalpark gelöst. Anschliessend Stadtrundfahrt im Büsli, Mittagessen im Port Lincoln Hotel (Menu bleibt geheim), einchecken im Tourist Park. Kurzer Spaziergang am Meer entlang bis es wieder zu regnen begann. Das Nachtessen genossen wir dann mal ausnahmsweise im Bett. Dann war Logbuch nachtragen angesagt und etwas früher schlafen gehen.
Der Tag danach, alles immer noch beim alten, Wetter schlecht und dann das noch. Andi wollte das Büsli starten, dieses machte jedoch keinen Wank. Was machen, so wie’s aussah, war die Batterie am A…. Puhh, man nehme das Toyota Hiace Handbuch, denn wer weiss schon, wo sich in einem solchen kleinen Fahrzeug die Batterie befindet, braucht das überhaupt eine Batterie? Anrufen bei der Apollo Vermietung, also an die Rezeption und die nette Dame fragen, ob sie das vielleicht für uns erledigen könnte. Sie stellte die Nummer ein und gab mir den Hörer. Das war vielleicht stressig, ich mit meinen Englischkenntnissen über Fahrzeuge sollte nun erklären, was Sache ist. Die Leitung war aber belegt und man wurde in die Warteschleife gelegt. Wir haben es dann nochmal versucht und ich konnte eine Nachricht hinterlassen. In der Hektik habe ich aber unsere Mobile Nummer nicht angegeben. Na ja, die haben ja bestimmt ein Display auf ihrem Telefon, so können sie wenigstens auf den Camping anrufen und die Dame wird ihnen dann Andi’s Nummer angeben. Wieder zurück auf dem Platz haben wir versucht, den Beifahrersitz, unter dem befindet sich nämlich die Batterie gemäss Bedienungsanleitung, zu heben. Hat ganz schön geklemmt, aber was jetzt ohne Ladegerät nützt das auch nicht und die von Apollo haben auch noch nicht zurück gerufen. Da bin ich dann zu zwei netten Australiern gegangen und habe ihnen unser Problem erklärt und sofort ging alles sehr schnell. Klammern des Ladegerätes an Batterie klemmen und … Motor starten. Juhui, das Büsli läuft wieder. Ich war aber mit den Nerven ziemlich am Ende und das alles ohne Frühstück. Ein herzliches Dankeschön an die zwei Typen und wir konnten losfahren.
In Port Lincoln fand an diesem Tag eine Oldtimer-Treffen statt. Das Wetter hellte auch auf und bereits im Verlaufe des Morgens war da die Hölle los, eine Live Band spielte Rock’n Roll und viele Tanzlustige wagten sich aufs Parkett. Wir haben uns die tollen Fahrzeuge angeschaut und sind dann in den Lincoln Nationalpark gefahren. Auch hier sind viele Lookouts nur mit 4WD zu befahren, also konnten wir nur zur Sleaford Bay und zum Surfleet Point. Das Wetter war heute auch nicht speziell gut für irgend eine Wanderung oder zum Baden im Meer…
Die Tage hier in Australien fliegen nur so vorbei. Schon wieder war die Suche nach einem Camping angesagt. In Tumby Bay fanden wir unser Nachtlager. Das Nachtessen bestand heute aus Pasta Salat mit Thon, Tomaten, Eiern und Gürkli und danach wieder Logbuch schreiben, wir sind ein paar Tage im Rückstand ;-).
Am Morgen konnten wir endlich wieder mal draussen frühstücken und dem Treiben der anderen Camper zuschauen. Was man da so alles sieht, liebstes Hobby der Australier ist es, den Motor des Autos laufen zu lassen und das Auto braucht Hubraum! Ein 4WD mit weniger als 3,5 Liter ist sowieso nur ein Spielzeug. Ein spezieller „Freund“ von uns, welcher abreisen will, fährt rückwärts vor seinen Wohnwagen, hängt das Teil an, verstaut noch dies und das im Wohnwagen, geht dann noch kurz zum Kollegen vier Camper weiter drüben eine Blache holen, verstaut diese auch im Camper, spielt dann noch kurz mit der Tochter, geht dann noch die Zähne putzen auf der Toilette, und dann noch ein bisschen Smalltalk mit Grandma, Frau und Töchterchen und DANN STEIGT ER EIN, der Motor läuft immer noch, nach 10 Minuten (ja und, warum sollte er nicht mehr laufen, da wäre ja das Auto defekt)! Und dann fährt er endlich los. Die kennen gar nichts, Toleranz geht vor Rücksichtnahme. Na gut, wir sind dann auch losgefahren.
Da es ja praktisch an jedem Ort, der am Meer liegt, einen Jetty (Landungssteg) hat, sind wir da auch rausgelaufen und haben den Fischern (weiteres Hobby der Australier) zugeschaut. Es gibt überall eine Hinweistafel, auf welcher die verschiedenen Fische aufgeführt sind, mit Minimalgrösse, Anzahl Fang pro Person oder Fang im Boot und Messstab. So musste ein Fischer einen Fisch, den er an der Angel hatte, wieder dem Meer zurückgeben, da dieser die Minimallänge von 60 cm um 3 cm nicht erreicht hat. Offenbar ist man hier in Australien sehr streng mit diesen Vorschriften. Wird man bei einer Kontrolle durch die Fishery-Watch – diese sind wie uninformierte Polizisten unterwegs - erwischt, gibt es Bussen bis $ 20‘000.
Anschliessend sind wir noch ein paar Lookouts angefahren und an der Esplanade haben wir die zum Teil sehr schönen Villen bestaunt. Nächste Station ist Port Neill, auch da wieder ein Jetty und viele badende Kinder, die sich mutig vom Jetty ins Wasser stürzten.
Weiter via Arno Bay nach Cowell bzw. Franklin Harbor Jetty. Da haben wir im Fishbox Kiosk einen Verpflegungshalt machten. Der Wirt hat uns herrliche Fische zubereitet, Flathead und Mulloway. Das Lokal war wirklich nur ein Kiosk, sehr spartanisch und einfach eingerichtet. Aber man hatte eine schöne Aussicht auf den Jetty und das Meer.
Den Abend verbrachten wir bei herrlichem Sonnenschein und Sonnenuntergang auf dem Camping.
Nach einem ausgiebigen Frühstück haben wir uns mit PC und Mobile an die Mainstreet verlegt, da gab’s „schnelles“ Free Wifi. So konnte Andi weitere Bilder auf unsere Website herunterladen, bis der Akku vom PC down war.
Gegen Mittag fuhren wir zur Lucky Bay. Irgendwie hatten wir etwas anderes erwartet. Da wohnen doch tatsächlich Leute in Wellblechhütten, direkt am Meer. Man hätte auch die Möglichkeit gehabt zu campieren, aber ohne Sanitäre Anlagen ist sowas für uns halt eher beschwerlich. Wir haben am Strand dem Schwimmunterricht von Kiddys zugeschaut und sind dann noch ein wenig auf Muscheljagd.
Auf dem Weg nach Whyalla haben wir 7 grasende Emus gesehen. Die Landschaft bot ein abwechslungsreiches Bild, mal karg, mal unendlich grosse Felder, dann wieder Buschland. Gegen 2 Uhr nachmittags sind wir in Whyalla angekommen, sind auf den Lookout Hummock Hill, zum Hafen und einmal durch die Stadt gefahren, bevor wir im Discovery Park Foreshore Camping eincheckten. Wir stehen 1. Reihe zum Meer, können die Gezeiten beobachten, haben ein vom Camping organisiertes BBQ genossen – Burger, Spezialität: man legt noch eine oder zwei Scheiben Randen auf das Brot, proudly Australia!! – und lassen nun den Abend vor unserem Büsli ausklingen, mit Blick aufs Meer mit seiner unendlichen Weite und einem schönen Sonnenuntergang.
Anmerkung am Rande: Kulinarisch haben die Australier nicht so viel zu bieten. Fisch und Austern sind sehr gut, wie auch die internationale Küche, aber andere kulinarische Höhepunkte haben wir bis jetzt noch nicht wirklich erlebt. Und wenn man die Australier so sieht, ist das auch nicht verwunderlich, viel Fast Food und Süssgetränke.
Wir schreiben den 8. Januar. Die Buschfeuer in Australien sind allgegenwärtig. Im Radio kann man die aktuellsten Meldungen den ganzen Tag mitverfolgen. Besonders schlimm sind die Brände auf Kangaroo-Island. Dort ist der Nationalpark zu einem grossen Teil verwüstet und tausende Tiere sind elendiglich verbrannt. Die Menschen werden aufgefordert, die Gegend zu meiden. Auf der anderen Seite machen sie wiederum Werbung, dass die Touristen nicht ausbleiben sollen, da diese Insel hauptsächlich vom Tourismus lebt. Das ganze beisst sich irgendwie.
Wir fahren von Whyalla Richtung Iron Knob, 50 km alles geradeaus, kaum Gegenverkehr. Sowas gibt’s in der Schweiz nicht und ist immer wieder faszinierend. Die Sicht ist trüb, der Himmel dunstig. Dies sind Auswirkungen von den Buschbränden. Die Temperatur steigt auch stetig. Um die Mittagszeit sind es bereits 37°. In Iron Knob machen wir Halt im Eisenerzmuseum, knapp 40°. Führungen durch die stillgelegte Mine werden heute keine angeboten, da es viel zu heiss ist. Weiter geht’s nach Port Augusta. Die Stadt haben wir uns vom Auto aus angesehen, australien like, d.h., don’t walk if you can drive“. Im Visitor Center haben wir dann ein Schweizer Ehepaar getroffen, das über den Nullarbor Plain nach Perth fahren wollte. Da diese Strecke nun aber auf unbestimmte Zeit wegen Buschfeuer gesperrt ist, fahren sie zurück nach Adelaide. Dort geben sie ihren Mietcamper ab und fliegen nach Perth, was aber mit erheblichen Mehrkosten verbunden ist. Einmal mehr müssen wir sagen, dass wir unglaubliches Glück hatten.
Der Camping in Port Augusta hat uns nicht zugesagt, so sind wir weiter nach Port Germein, wo sich der Camping direkt am Meer befand. Klein, aber sehr freundlich. Phil, der Chef, begrüsst alle Camper persönlich. Bald treffen sich die meisten Camper bei der Campkitchen, dem schattigsten Ort auf dem Platz und es wird fröhlich miteinander geplaudert und getrunken. Andi hat einen neuen Freund gefunden, einen älteren Austalier, sehr schwer verständlich. Dieser hat ihm seine App über priceless Campsites sowie die App über Buschfires SA erklärt. Die App über die Buschfires haben wir uns auch heruntergeladen. So sind wir jetzt auf dem neuesten Stand und wissen immer, welche Regionen man meiden muss. Am Abend Spaziergang auf dem längsten Holz-Jetty, 1.5 km ins Meer hinaus. Nach einer sehr heissen Nacht – temperaturmässig - nie unter 30°, fahren wir unausgeschlafen weiter. Die Anzeige steht bereits um 9 Uhr morgens bei 32°, steigt dann bis um halb 11 Uhr auf 40°. In Port Broughton, es ist mittlerweilen 12 Uhr, sind es 42°. Wir steigen dann doch aus dem Büsli. Für einen Walk auf den Jetty ist es aber definitiv zu heiss. So haben wir uns unter einen schattigen Baum gesetzt, einen Apfel gegessen und das free WiFi genutzt mit Whatsapp checken und Zofinger Tagblatt lesen. Unsere Weiterfahrt auf der York Peninsula führte uns an kilometerlangen, riesigen Getreidefelder vorbei. In Moonta, dem kleinen Cornwall von Australien, gemäss Ortsschild - ob es so ist, können wir nicht beurteilen, wir kennen nur die Rosamunde Pilcher Filme J - ist es jetzt 15.15 Uhr und 43°, somit wieder Zeit, eine Unterkunft zu suchen.
Anmerkung: wir suchen uns jeden Tag ab 15 Uhr ein Camping, denn es ist nicht zu empfehlen, in der Dämmerung oder gar nachts Auto zu fahren. Im Camping am Meer stehen die Wohnwagen in Reih und Glied und es ist mehr wie voll. Wir fahren nach Port Hughes und finden dort Platz. Es ist sehr heiss und so geht’s zum Baden an den Strand. Gemäss Wettervorhersage soll es kühler werden und morgen sogar etwas regnen. Es hat tatsächlich abgekühlt und am Morgen ist es lediglich noch 16° und ein unangenehmer Wind zieht auf. Wir entscheiden uns für ein typisch australisches Frühstück mit Schinken, Speck, Bohnen, Tomaten, Ei und Kaffee in Moonta. Leider sind solche Mahlzeiten für uns Europäer am Morgen schwer verdaulichL. Nach einem kurzen Verdauungsspaziergang durch die „Stadt“ (Stadt = town = Ort mit einer Tankstelle, Pub und Post, ein paar Läden) geht’s bei starkem Regen und nur 15° weiter bis Point Turton, wo wir direkt am Meer im Caravan Park einchecken.
Yorke Peninsula
In Point Turton durften wir wiederum in der 1. Reihe logieren. Das Wetter war sehr launisch. Ich habe mich dann aber doch noch entschlossen, einen Waschtag einzulegen. Dank dem relativ zügigen Wind ist die Wäsche auch innert kurzer Zeit trocken. Über die Sauberkeit wollen wir hier keine weiteren Worte verlieren.
Am folgenden Tag fuhren wir nach Warooka, in der Annahme, dass man da vernünftig einkaufen konnte. Weit gefehlt, ein kleiner Laden mit dem Nötigsten an Lebensmittel. Ansonsten war das Dorf auch nicht wirklich gross. Unsere Reise führte uns zum 34 km entfernten Corny Point, wo wir zum Lighthouse fuhren, wieder mal auf Gravel Road, dann weiter nach Marion Bay, auch hier gibt’s einen Jetty. Nach einem kleinen Imbiss in der Taverne checkten wir im Caravan Park ein. Wetter war schön, aber nur ca. 24° und sehr windig. Zum Nachtessen gab’s für Andi ein grosses Steak vom BBQ, für mich ein paar Prawns und einen feinen gemischten Salat. Gegrillt wurde in der Camp Kitchen, draussen war es zu windig. Offenbar ist der Wind in Marion Bay ständiger Gast, Campingnachbarn hatten während ihrem 7-tätigen Aufenthalt einen Tag ohne Wind L! Beim Abwaschen haben wir ein junges deutsches Paar kennengelernt, welches hier mit einem sogenannten travel-/work-Visum arbeitet und das Land bereist. Wenn man 88 Tage arbeitet, kann man den Antrag stellen, das Visum zu verlängern. Diese Art, Australien kennen zu lernen, ist aber mit sehr viel Ausdauer, Mut und Toleranz verbunden, denn man ist hier Ausländer und wird oftmals ausgenutzt und die Bezahlung ist nicht sonderlich gut. Vorwiegend kann man auf Farmen und Fruchtplantagen arbeiten, da wird immer wieder Personal gesucht. Zurzeit ist auch Hilfe angesagt auf Farmen für die Reparatur von defekten Zäunen nach den Buschfeuern. Dann waren da noch die zwei Slowenen, die seit 52 Jahren in Melbourne wohnen und mit ihren Frauen auch auf dem Camping waren. Die Unterhaltung mit ihnen war sehr amüsant.
Am nächsten Tag ging’s in den Innes National Park, selbstverständlich wird auch hier Eintritt verlangt. Chinamans Hat, Cape Spenzer Lighthouse, Ehtel Wreck mit den Überresten eines gestrandeten Schiffes von 1904 und Stenhouse Bay Jetty waren die Highlights unserer Rundfahrt, diesmal alles auf ganz normalen Strassen. Zurück nach Marion Bay und via Warooka – Yorketown nach Edithburgh. Die Sonne lachte wieder bei 28°, aber … es war immer noch sehr windig.
Die heutige Übernachtung in Edithburgh war cool, hatten wir doch wieder einen Platz mit herrlicher Meersicht, 1. Reihe. Die Chefin vom Camping kommt mit ihrem „Golfwägeli“ bei jeder Campsite vorbei und bietet selbstgemachte Cupcakes an.
Nachtessen gab’s im Hotel am Platz, eine Fisherman’s Plate, war lecker. Hier ist anzumerken, Essen gibt’s von 18.00 – 20.00 Uhr – bezahlen muss man bei der Bestellung - wenn du dann um 20.00 Uhr noch nicht fertig bist, verabschieden sich die Bedienung und der Koch, wünschen einen schönen Abend und du bist allein im Dining-Room. Den Ausgang findest du ja selber!!! Man stelle sich das in der Schweiz vor!
Am nächsten Tag, es ist bereits Montag, 13. Januar, stehen wir um 06.20 Uhr auf und geniessen einen traumhaften Sonnenaufgang über dem Meer. Nach dem Frühstück fahren wir Richtung Port Wakefield. Wieder unendlich weite, kilometerlange Getreidefelder. Zwischenstopp in Stansbury, wunderschöne Fassadenmalereien, dann Port Vincent mit schönen Villen und eigenen Bootsanlegestellen und nach Ardrossan. Dort sind die Krabbenfischer auf dem Jetty an der „Arbeit“. Stundenlanges dastehen Netze rauswerfen und hoffen, dass eine Krabbe in die Falle geht, wem’s Spass macht. Und wenn man dann was gefangen hat, muss die Grösse stimmen, denn die Fisch-Polizei machte Kontrolle und die war an diesem Tag vor Ort.
Schön waren allerdings die zwei Delfine, die wir vorbeischwimmen sahen.
In Port Wakefield fanden wir einen Platz nicht am Meer, aber direkt am Fluss. Es war schön, heiss und … kein Wind! Andi genoss ein Bad im salzreichen Flusswasser.
Am Abend wiederum schöner Sonnenuntergang. Das tönt jetzt vielleicht langweilig, aber die Sonnenauf und –untergänge sind jedes Mal beautiful und erwähnenswert.
Adelaide - Barossa Valley
Auf dem Port Wakefield Highway ging’s am Morgen nach Adelaide. Vorbei war’s mit gemütlichem Autofahren. Der Verkehr nahm stark zu und es war für uns hektisch. Man musste sich zuerst wieder an die neue Situation gewöhnen. In Adelaide checkten wir auf dem BIG4 Caravan Park ein und trafen dort wieder auf Heike und Rudi. Wir wussten, dass sie auch dort „logierten“. Die Plätze waren sehr eng, aber man ist ja nur zum Schlafen da.
Am Nachmittag machten wir einen ausgiebigen Stadtrundgang zu Fuss, es war sehr heiss. Mittagessen im Chinatown, Spaziergang durch die eindrückliche Markthalle, Einkaufsmeile, abends Imbiss im Casa blabla, das heisst wirklich so! Dann mit dem Gratisbus ein Stück Richtung Camping, den Rest zu Fuss!! Dort ein „letztes“ Glas Wein mit Heike und Rudi. Am Morgen Abschied, denn sie fahren jetzt weiter nach Melbourne, von wo aus sie für Sonntag die Fähre nach Tasmanien gebucht haben. Übrigens, Moni und Wolfang fahren zwei Tage früher ebenfalls nach Tasmanien. Die 4 werden sich bestimmt wieder treffen. Und wir … treffen uns alle dann vielleicht, hoffentlich, irgendwann mal in Deutschland oder sie kommen zu uns in die Schweiz.
Es war cool und lässig mit diesen zwei netten Pärchen, man hat, ausser an Weihnachten und Sylvester, nie miteinander abgemacht, aber wir trafen uns immer wieder. Ok in Westaustralien gibt es nicht so viele Wege…
Wir gehen noch mal auf Erkundungstrip in die Stadt. Es ist nicht mehr so heiss. Kurzer Rundgang durch den botanischen Garten, kein Besuch im Zoo, weiter dem Torrens River entlang bis zum Adelaide Oval, über die Brücke, wo im Stadium ein WTA-Tennisturnier stattfindet.
Dann zurück in die Stadt, Mittagessen im „London“, wieder mal Fish und Chips. Frisch gestärkt geht’s weiter. Es werden noch ein paar Souvenireinkäufe getätigt, bevor wir dann nochmals was Feines essen gehen. Müde vom langen Marsch nehmen wir wiederum ein Stück den Gratisbus. Adelaide ist zwar eine schöne Stadt, aber nach einem Tag hat man es auch gesehen hier. Auf dem Camping angekommen, sind wir zugeparkt. Links von uns eine Familie mit Wohnwagen und zwei lärmenden Kids, rechts von uns ein riesiger Bus.
16. Januar, nach einem dürftigen Frühstück, der Kühlschrank hat ein grosses Loch, fahren wir in die Adelaide Hills. Zuvor wird allerdings noch eingekauft. Das Wetter lässt etwas zu wünschen übrig, bewölkt, windig und nicht gerade warm. Aber … lange Hosen ziehen wir hier in Australien im Sommer sicher nicht an, ok manchmal am Abend und dann auch nur wegen den Mücken!
Windy Point verspricht eine herrliche Aussicht auf Adelaide. Leider ist die Sicht etwas dunstig, aber man sieht Adelaide und Gelong. Via Cross Road-Prinzess Highway geht’s zum Mt. Lofty Summit. Auch hier kühl, aber die Rundsicht ist einiges besser. Wir geniessen einen Kaffee mit einem Stück Torte bevor wir weiter fahren.
Die Strassennavigation in Australien ist auch nicht so, sagen wir mal einfach! Auf dem Highway ist es klar grüne Schilder mit der Richtung und Ort. Aber auf den andern Strassen sind die Strassenschilder und die Wegweiser gleich gross, zwar weiss, grün oder braun aber KLEIN und die Nebenstrassen sind gleich breit wie die Hauptstrasse, aber nicht immer ist die „logische“ Strasse die Hauptstrasse…
In Hahndorf machen wir einen weiteren Halt. Eine ursprünglich von Deutschen gegründete Siedlung, heute touristische Attraktion mit vielen Souvenirläden, Hofbräuhaus, Restaurant mit deutschen Spezialitäten und vielen Weinverkaufsläden u.a. auch vom Winzer WOLF BLASS, der in den 60igern von Deutschland nach Australien ausgewandert ist und heute eines der grössten Weingüter Downunders besitzt. Als lebende Legende hat er bereits heute ein Museum. Und was haben wir da gesehen? Auf einer Bildersammlung von Events in der Schweiz, unteranderem Skifahren mit Bruno Kernen, er war 2004 im Restaurant Rössli in Rothrist zu Gast!
Nach einem Imbiss im Café Blacksmith war schon wieder Zeit angesagt, eine Unterkunft zu suchen.
Leider sind die Adelaide Hills nicht verwöhnt mit Campings, so landeten wir am Schluss in Cudlee Creek. Die Hinfahrt war alles andere wie schön. Hier waren vor 2 Wochen Buschbrände und was man da antrifft, macht sehr nachdenklich und traurig. Auf den 15 km von Lobethal bis Cudlee Creek, zerstörte Häuser, abgebranntes Weideland, viele tote Bäume, einfach trostlos. Auf der anderen Seite Schafe und Rinder, die weiden und nach Futter suchen. Bei der Anmeldung mussten wir sogar unsere Schweizer Mobile-Nummer hinterlegen, damit man uns im Notfall benachrichtigen kann. Er hat uns auch den Besammlungsplatz gezeigt. Aber, wir bleiben ja nur eine Nacht.
Am Morgen war es wieder extrem windig, sodass wir - ohne Frühstück - zusammenpackten und losfuhren. Wir besuchten den Wildlife Park in Cuddle Creek. Die hatten riesiges Glück und wurden vom Buschfeuer verschont. Es war ein Erlebnis, die vielen Tieren wie Kängurus, Wombats, Emus, Kamele, Cossawary, Dingos Koalas, verschiedenste Vogelarten und auch Tiere aus anderen Kontinenten an einem Ort zu betrachten.
Danach ging’s weiter ins Barossa Valley. Zuerst besuchten wir den Skulpturen Park auf dem Mengler Hill, von wo aus man eine herrliche Aussicht auf das Tal mit seinen riesigen Rebbergen hat. Dann ging’s auf den Barossa Scenic Heritage Drive. Gemäss Führer gibt es 87 Weingüter, welche fast alle täglich für eine Weinkostprobe geöffnet haben. Wir besuchten alle… hicks… war nur Spass. Wir haben uns für das Seppeltsfield Weingut entschieden. Aus den verschiedenen Kostproben haben wir uns dann für zwei gute Flasche entschieden. Die haben sogar ein eigenes Mausoleum, in welchem die verstorbenen Familienangehörigen begraben sind, dies nur am Rande bemerkt. Die Zeit vergeht wie im Flug und schon wieder geht’s auf die Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit. In Nuriootpa im BIG4 Caravan Park sind wir fündig geworden.
Barossa Valley - Murray River
Auf dem BIG4 Caravan Park in Nuriootpa, nach einigem Hin und Her - unser Platz war bereits durch andere Camper belegt, deren Platz auch schon besetzt war – konnten wir uns auf einer neu zugeteilten Camp Site installieren. Eigentlich war BBQ vorgesehen, doch Andi plagten heftige Kopfschmerzen, sodass das Nachtessen schlussendlich nur noch spärlich ausfiel. Fleisch blieb im Kühlschrank. Am anderen Morgen war alles wieder gut. Nach dem Frühstück ging’s auf dem Sturt-Highway Richtung Murray River.
Alles immer noch im gleichen Bundesstaat South Australia. Was dann aber kam, man glaubt es nicht, wieder eine Entsorgungsstation, wo man seine gekauften Früchte und das Gemüse, sofern nicht in Südaustralien gekauft und mit gültiger Quittung belegt, sofort essen oder entsorgen muss, Quarantäne Murray River Lands wegen Fruchtfliegen. Der Checkpoint, einige Kilometer später, war danach aber geschlossen. Und wir haben unsere Einkäufe ja eh alle in Südaustralien gemacht.
Unsere Reise führte uns dem Murray River entlang, wiederum endlos weite Weideflächen.
Hier nun ein paar Fakten zum Murray River:
- Er ist der drittlängste mit Schiffen befahrbare Fluss der Welt, nach Amazonas und Nil
- Totale Länge 2‘756 km von der Quelle im Upper Murray und dem Kosciusko Nationalpark
- Er ist durchgehend befahrbar auf 1‘986 km von Goolwa nach Yarrawonga
- Er durchquert 3 Staaten – Victoria, New South Wales und South Australia
- Er hat 4 Grossstaudämme, 16 Wehre und 15 befahrbare Schleusen
- Er ist der grösste inländische Wasserlieferant für über 1,5 Millionen Haushalte
- Zusammen mit seinen Nebenflüssen ist der Murray River Teil des drittgrössten Wassereinzugsgebietes der Welt
Nach 170 km Fahrt auf dem Hunter Highway und Besichtigung vieler Lookouts entlang des Murray Rivers erreichten wir mit fast leerem Tank Mannum, wo es mit einer Gratisfähre über den Fluss weiter ging auf der Suche nach einer Tankstelle, die wir dann Gott sei Dank auch fanden. Auftanken und wieder Luft kontrollieren. Kurzer Rundgang durch den Ort. Das Wetter ist jetzt wieder freundlicher und auch die Sonne scheint.
Danach weiter nach Murray Bridge, Name entstand durch die Brücke, die als erste 1879 über den Murray River führte. Hier haben wir übernachtet. Kleine Anekdote beim Einchecken: Die nette Dame fragte Andi, ob er der Fahrer sei. Als er dies bejahte, fragte sie nach seinem Geburtsdatum. Ich muss vielleicht noch vorwegnehmen, dass ich, wie meistens, die Anmeldung gemacht hatte und es unüblich war, dass er nach seinem Geburtsdatum gefragt wurde. Nachdem er ihr die gewünschte Auskunft gab, schrieb sie diese Zahlen auf den Campingzettel und sagte, so vergesse er bestimmt nicht den Code für die Schranke zum Ein- und Ausfahren. Offenbar sind Männer in dieser Beziehung sehr vergesslich J.
Wir haben uns einen feinen Salat gebastelt und Andi hat sein Steak grilliert. Anschliessend hat er noch bis spät Reiseberichte und Fotos online gestellt. Am Morgen zogen dunkle Wolken auf, die Temperatur liess auch mal wieder zu wünschen übrig. Wir konnten aber doch noch draussen frühstücken, bevor die ersten Tropfen fielen. Also abwaschen, zusammenpacken und weiterfahren.
Route Victoria
South Australia - Victoria
Es hat bis in den Nachmittag hinein, bei kühlen 16°, zum Teil stark geregnet. Sicher ein Segen für Australien! Die heutige Strecke auf dem Princes Highway war wieder ein endloses Fahren entlang riesiger Weidefelder mit vielen Rindern und Schafen. Nach total 270 km, eine lange Fahrt, erreichten wir Kingston, wo wir im Foreshore Caravan Park mit Meersicht eincheckten. Die nördliche Stadteinfahrt dominiert der Big Loobster, von den Einwohnern liebevoll „Larry“ genannt. Die Sonne kam auch wieder zum Vorschein und es wurde doch noch 22°C warm, mit mässigem Wind. Nachdem wir am Mittag wieder mal ein Seafood Basket mit Chips assen, gab es am Abend nur italienische Rama Tortelloni, den Gegebenheiten im Büsli angepasst. Irgendwie macht die Zubereitung aller Speisen in diesem Auto überhaupt keinen Spass.
Wir hatten eine stürmische Nacht, böige Winde und heftige Regenfälle zogen über Kingston. Der Morgen war nicht einladend für ein Frühstück im Freien. So packten wir zusammen und gingen in der Town in eine Bäckerei, wo wir australische Pies assen, das sind Teigtasche mit einer Art Leberwurstfüllung, meine hatte zusätzlich noch Kartoffelstock und Schinken, nicht empfehlenswert. „Frisch gestärkt“ fuhren wir zuerst zum Cape Jaffa und weiter durch Forstwirtschaftsgebiet und Reben nach Robe. Nach einem Spaziergang durch das „Stadtzentrum“ bestellten wir uns beim „Mexikaner“ ein Burrito. Anschliessend noch ein feines Eis in einem coolen Icecreamshop, obwohl, die Temperaturen waren eher für einen heissen Tee. Die Weiterfahrt nach Beachport fühlte sich an, als ob wir auf einer Gravelroad fuhren, obwohl die Strasse geteert war. Es hat gerüttelt und geschüttelt. Das Wetter klarte auf und es war wieder schön. In Beachport sind wir den Bowman Scenic Drive gefahren, schöne Lookouts mit skurrilen Namen, z.B. Post Office Rock!?
In Millicent checkten wir auf einem sehr ruhigen Caravan Park ein. D.h., es wär ruhig gewesen, wenn nicht Heerscharen von Vögel ihre Flugshows und Streitereien durchgeführt hätten. Wieder mal draussen sitzen und schönes Wetter geniessen. Nachts wird es aber immer kalt und wir sind froh über die Daunendecke. Man kann sich das fast gar nicht vorstellen, Hochsommer in Australien mit Temperaturen zwischen 15 und 23°C.
Am Morgen endlich wieder mal Frühstück im Freien. Weiterfahrt via Windpark mit etwa 200 Windräder nach Mt. Gambier. Sehenswürdigkeiten in dieser Town waren u.a. der Blue Lake.
Am Morgen endlich wieder mal Frühstück im Freien. Weiterfahrt via Windpark mit etwa 200 Windräder nach Mt. Gambier. Sehenswürdigkeiten in dieser Town waren u.a. der Blue Lake.
Dieser See nimmt in den wärmeren Monaten eine intensive, unnatürlich erscheinende Blaufärbung an, die auf veränderter Lichtbrechung durch aufsteigende kleinste Mineralkörner von Kalziumkarbonat berufen soll (gemäss Wikipedia), der Valley Lake, der Wildlife Park – leider haben wir nur 4 oder 5 Kängurus gesehen, keine Koalas und auch sonst nichts. Hingegen war das Umpherton Sinkhole wirklich sehenswert. Durch einen geologischen Prozess wird der Kalkstein durch Wasser ausgewaschen. Diese Landschaftsformen werden meistens als begehbarer Garten zur Touristenattraktion gemacht.
Weiter nach Port Mac Donnell, zur Brown Bay, wo wir nochmals Meerluft schnupperten. Kurz vor Port Nelson hiess es Tschüss Südaustralien, Hallo Victoria – und wieder wurde uns eine halbe Stunde geklaut. Die Zeitverschiebung in die Schweiz beträgt nun 10 Stunden. In Port Nelson haben wir auf dem einzigen Caravan Park am Ort eingecheckt. Ein Risotto mit feinem Salat stand auf der Menükarte, zubereitet in unserem fahrbaren „Chucheli“. Bei Sonnenschein und noch annehmbaren Temperaturen genossen wir den Abend, bevor dann verschiedene Campernachbarn in vom Camping gemieteten Holzöfen anfingen, Stimmung zu machen und die Gegend einzuräuchern. Wir haben uns danach zurückgezogen und sind einmal etwas früher schlafen gegangen.
Weiter nach Port Mac Donnell, zur Brown Bay, wo wir nochmals Meerluft schnupperten. Kurz vor Port Nelson hiess es Tschüss Südaustralien, Hallo Victoria – und wieder wurde uns eine halbe Stunde geklaut. Die Zeitverschiebung in die Schweiz beträgt nun 10 Stunden. In Port Nelson haben wir auf dem einzigen Caravan Park am Ort eingecheckt. Ein Risotto mit feinem Salat stand auf der Menükarte, zubereitet in unserem fahrbaren „Chucheli“. Bei Sonnenschein und noch annehmbaren Temperaturen genossen wir den Abend, bevor dann verschiedene Campernachbarn in vom Camping gemieteten Holzöfen anfingen, Stimmung zu machen und die Gegend einzuräuchern. Wir haben uns danach zurückgezogen und sind einmal etwas früher schlafen gegangen.
Am Morgen konnten wir noch draussen frühstücken, obwohl der Himmel schon bedenklich grau war. Irgendwie war es aber eine sehr spezielle Stimmung. Es ging auch nicht lange und die ersten Tropfen fielen. Also machten wir uns auf den Weg und fuhren weiter Richtung Portland. Unterwegs passierten wir ein sehr langes Stück Wald, wo hunderte Fichten einem Buschfeuer zum Opfer fielen. Dieser Anblick war sehr bedrückend und fast ein bisschen unheimlich. Ich war froh, als wir wieder einem gesunden Wald entlang fahren konnten. Es gibt viele Baumkulturen hier in Südaustralien und Victoria. Kilometerlange Wälder mit Bäumen die in Reihen gepflanzt sind, absolute Monokulturen und nach 20 Jahren werden die ganzen Wälder wieder abgeholzt.
Vor Portland machten wir einen Abstecher zum Cape Bridgewater, wo auch wieder ein grosser Windmühle Park steht. Weiter ging‘s zu den Blowholes und skurrilen Felsformationen auf den Küstenklippen. Durch den Wind fühlte es sich kühl an und kurz bevor wir wieder zurück zum Auto liefen, begann es auch schon wieder zu regnen. Und es regnete bis nach Portland. Dort machten wir die Stadtbesichtigung fahrend, es regnet immer noch, fuhren zum Cape Nelson Lighthouse, es regnet immer noch. Im Lighthouse-Café haben wir uns aufgewärmt, ein fein gefülltes Foccaia genossen und sind dann bei strömendem Regen wieder zurück nach Portland gefahren. Von Portland sind wir nach 72 km Fahrt in Port Fairy angekommen, haben uns im Gardens Port Fairy Caravan Park, dem teuersten Camping auf unserer Reise bis jetzt, $56.00 = CHF 42.00, eingemietet, und … es regnet immer noch. Sind wir wirklich in Australien in den Ferien und nicht doch in Irland oder Schottland!?
Vor Portland machten wir einen Abstecher zum Cape Bridgewater, wo auch wieder ein grosser Windmühle Park steht. Weiter ging‘s zu den Blowholes und skurrilen Felsformationen auf den Küstenklippen. Durch den Wind fühlte es sich kühl an und kurz bevor wir wieder zurück zum Auto liefen, begann es auch schon wieder zu regnen. Und es regnete bis nach Portland. Dort machten wir die Stadtbesichtigung fahrend, es regnet immer noch, fuhren zum Cape Nelson Lighthouse, es regnet immer noch. Im Lighthouse-Café haben wir uns aufgewärmt, ein fein gefülltes Foccaia genossen und sind dann bei strömendem Regen wieder zurück nach Portland gefahren. Von Portland sind wir nach 72 km Fahrt in Port Fairy angekommen, haben uns im Gardens Port Fairy Caravan Park, dem teuersten Camping auf unserer Reise bis jetzt, $56.00 = CHF 42.00, eingemietet, und … es regnet immer noch. Sind wir wirklich in Australien in den Ferien und nicht doch in Irland oder Schottland!?
Great Ocean Road
Wir schreiben den 23. Januar. Heute steht ein weiteres Higlight auf unserer Reise auf dem Programm, die Great Ocean Road. Das Wetter ist immer noch zum Heulen. Wir hoffen, dass es noch ändern wird und es tat sich tatsächlich ein Zeitfenster auf, wo sich die Sonne zeigte. Via Warrnambool und Port Campell erreichten wir die Hotspots Bay of Islands, Massacre Bay, Bay of Martyrs, the Grotto, London Bridge, the Arch, Loch Ard Gorge/Thunder Cave. Wir waren dem Regen immer einen Schritt voraus. Dann… die Twelfe Apostles.
Die Zu- und Wegfahrt zu diesem Hotspot muss man sich vorstellen wie bei einem Radrennnen, wo seitliche Gitter aufgestellt werden, damit keine Autos am Strassenrand parkieren. Und dann, riesiger Parkplatz für Autos und Busse, Helikopterlandeplatz für Sightseeingflüge über die Great Ocean Road. Ach ja, was auch sehr interessant war, auf der ganzen Strecke waren immer wieder Strassensignale gestellt, worauf hingewiesen wird, dass man in Australien auf der linken Strassenseite fährt. Nach rund 8‘000 km haben wir diese Hinweisschilder das erste Mal gesehen. Und das vorwiegend wegen den asiatischen Gästen.
Was uns nun erwartete, kann man fast nicht in Worte fassen. Es wimmelte nur so von Touristen, vorwiegend Asiaten, die sich auch nicht zu benehmen wussten, rücksichtslos waren und drängelten. Man musste sich den Weg zu den Lookouts richtiggehend bahnen und … der Wind blies wie ein überdrehter Ventilator. Wenn wir nun so Revue passieren lassen, waren die Küstenabschnitte in Western Australien viel imposanter, die Klippen viel höher und … es hatte viiiel weniger Touristen.
Wir waren froh, diesen Hotspot wieder zu verlassen. Es fing auch wieder kurz zu regnen an. Unsere Weiterfahrt durch viel Wald und kurvenreiche Strassen führte uns nach Apollo Bay. Da war der Camping noch teurer - $60 – unfreundliches Office Personal und seinen Preis auch nicht wert. Wir genossen ein feines Nachtessen in einem schönen Hotel in Apollo Bay. Am anderen Tag weiter auf der Great Ocean Road nach Lorne, wo wir einen kurzen Halt einlegten. Weiter nach Bellbrae, da gab’s was für die Naschkatzen. Eine chocolaterie and ice creamary. Man durfte probieren, konnte zuschauen, wie Pralinen gemacht werden, und einfach nur staunen. Selbstgemachtes Eis wurde auch angeboten und das war sehr lecker!
Frisch gestärkt fuhren wir – mit viel mehr Verkehr – weiter bis zum Camping in St. Leonard, wo wir unseren letzten Waschtag hatten, denn bald heisst es, Büsli ade.
Es steht für die Australier ein langes Wochenende bevor, mit dem australia day am Sonntag, 26. Januar, dies ist wie bei uns der 1. August, mit dem Unterschied, dass die Aussies den Freitag am Montag kompensieren, wenn der Festtag aufs Weekend fällt. Das heisst, die Suche nach einem Camping gestaltet sich viel schwieriger, weil offenbar ganz Australien auf den Beinen ist und campt. Heute hatten wir noch Glück, letzter Platz im Strom, Preis-/Leistungsverhältnis na ja. Dafür war die Waschmaschine mit 2$ pro Waschgang akzeptabel und sogar mit warmem Wasser. Da sich das Wetter extrem verbessert hat, trocknete alles schnell. Wir konnten auch wieder mal im Freien essen!
Ein Tag vor dem australia day Fahrt nach Ballarat. Im Infocenter dann die schlechte Nachricht, alle Campings wären besetzt. Sie haben sich echt bemüht, telefoniert und uns Alternativen vorgeschlagen. Wir sind dann auf eigene Faust auf die Suche gegangen. Als erstes versuchten wir es auf dem BIG4 Goldfields. Hier ist zu erwähnen, dass wir auf jedem BIG4 einen Discount von 10% haben, da diese mit Apollo, unserer Autovermietung, zusammenarbeiten. Die Begrüssung war sehr freundlich, die Antwort leider negativ. Alles besetzt. Sie hätten nur noch Cabins anzubieten. Sie haben sich dann auch noch in anderen BIG4 im Ort telefonisch erkundigt, aber überall die gleiche negative Antwort. So haben wir uns dann kurz entschlossen für ein Cabin entschieden und es nicht bereut. Es war ein kleines Cabin mit zwei Räumen, TV (super, es läuft ja das Australien Open), Dusche/WC, Küche, mit viel besserer Ausrüstung und sogar Aussensitzplatz, so richtig vornehm, wenn man es mit letzten 2 Monaten in unserem Büsli vergleicht. Da ja am Sonntag australian day war, wurden aus einer Nacht dann zwei Nächte, d.h., nicht mehr im Büsli schlafen!!
Am Sonntag besuchten wir den Sovereign Hill und wurden in die Goldgräberzeit um 1850 zurückversetzt. Man muss sich das so vorstellen wie etwa Ballenberg bei uns in der Schweiz, und doch ganz anders. Es ist wie ein Open Air Museum. Die Leute, die da arbeiten, sind gekleidet wie 1850, sie arbeiten wie dazumal, man kann, wenn man will, Gold waschen, Kutschenfahrten machen, Goldgräberminen besuchen. Aber auch hier, sehr viele Touristen wiederum aus Asien. In der Zeit vom 26. Januar bis 2. Februar wird das chinesische Neujahr gefeiert. 2020 ist das Jahr der Ratte.
Melbourne
Am Montag fahren wir unsere letzte Destination an: MELBOURNE.
Da immer noch Feiertag ist, offenbar brauchen das die Australier zum Ausnüchtern, hat es nicht so viel Verkehr und wir machen mit unserem Büsli eine Stadtrundfahrt durch diese Metropole. Ich muss Andi ein Kompliment machen, der kurvt durch die Stadt wie ein Einheimischer, natürlich auch mit GPS, dass man weiss, wo man ist und einer guten Kartenleserin auf dem Beifahrersitz.
Anschliessend einchecken im Hotel NOVOTEL IBIS mitten in Downtown. Unser Büsli darf das letzte Mal mit uns auch in einer Hotelgarage übernachten. Nach Zimmerbezug im 14. Stock haben wir die nähere Umgebung zu Fuss abgelaufen. Im Public Viewing haben wir uns den Tennismatch zwischen D. Medwedew und S. Wawrinka angeschaut. Der Schweizer gewann dieses Spiel nach 5 Sätzen und steht somit im Viertelfinal.
Anschliessend einchecken im Hotel NOVOTEL IBIS mitten in Downtown. Unser Büsli darf das letzte Mal mit uns auch in einer Hotelgarage übernachten. Nach Zimmerbezug im 14. Stock haben wir die nähere Umgebung zu Fuss abgelaufen. Im Public Viewing haben wir uns den Tennismatch zwischen D. Medwedew und S. Wawrinka angeschaut. Der Schweizer gewann dieses Spiel nach 5 Sätzen und steht somit im Viertelfinal.
Am nächsten Tag war Büsli-Rückgabe. Nach einem feinen Frühstück in einem Café, wo der Besitzer offenbar ein Luzerner ist, Oliver Altermatt, machten wir uns auf den Weg. 20 km ausserhalb von Melbourne, Fahrzeit eine gute Stunde, viel Verkehr, sind wir bei der Apollo-Vermietung eingetroffen. Wir waren nicht die einzigen. Jetzt hiess es, warten. Die Rückgabe verlief dann eigentlich problemlos. Andi wollte wegen der Mängel nichts sagen, es würde ja eh nichts nützen. Ich hab dann aber all die Mängel vorgebracht, die sich in den zwei Monaten kumuliert haben. Resultat war eine Rückerstattung von doch 267 $, d.h., man muss sich wehren, wenn man Erfolg haben will.
Mit „unserem“ Büsli haben wir total 8‘757 km zurückgelegt und 968,07 Liter Benzin verbraucht. Dies entspricht einem Verbrauch von 11,05 Liter auf 100 km.
Die Rückfahrt in die Stadt erwies sich dann etwas langwierig. Wir mussten eine halbe Stunde bei viel Sonnenschein auf den Bus warten. Ein Ticket hatten wir nicht, hier gibt’s die myki card, die man für 6$ kauft und dann mit Geld lädt. Der Buschauffeur liess uns aber gratis bis zur Uppfield Station fahren, wäre für ihn ja mit Arbeit verbunden gewesen, uns ein Ticket auszustellen. Am Bahnschalter hat uns dann der Angestellte diese myki card verkauft und gleich für die Rückfahrt bis Central Station den Betrag von 9$ geladen. Hat man keine Karte, wird man spätestens beim Verlassen des Bahnhofes von den Sicherheitsleuten angehalten, bzw. man kann den Bahnhof gar nicht verlassen, weil der Ausgang mit einer Schranke versehen ist, wo die Karte gescannt werden muss, d.h. Schwarzfahren kommt dich teuer zu stehen.
Zurück in der Stadt haben wir uns das Tennisspiel zwischen RF und T. Sandgreen angeschaut, welches einem spannenden Krimi gleich kam und Nerven kostete. Es ist toll, wie viele RF-Fans es hier in Australien gibt, auch wiederum Asiaten.
Am Mittwoch buchten wir eine Sightseeingtour mit einem Hop On Hop Off Bus.
Den Zwischenhalt in den Docklands nützten wir für eine 30-minütige Fahrt mit dem Riesenrad Melbourne Star. Die Aussicht war sensationell und wir hatten die Gondel nur für uns allein. Wieder zurück in der Stadt ging’s an AO Viertelfinal-Spiel Stan the Man gegen Alexander Zverev, gut gekämpft aber leider doch verloren.
Zweitletzter Tag in Melbourne, am Morgen Besuch des Queen Victoria Markets, super tolle Gemüse- und Früchtestände, Fleisch-, Wurst-, Käse und sonstige kulinarische Köstlichkeiten. Schade, kann man die Aromen nicht auch weitergeben. Es hatte aber auch viel Ramsch, Stände mit Sachen, die man zum Leben nun wirklich nicht braucht. Die Temperaturen waren auch wieder an der oberen Grenze des Zumutbaren, aber nichts desto trotz gingen wir noch shoppen, kleine Erinnerungen an eine wunderschöne Zeit am anderen Ende der Welt und… einen grossen Koffer. Die Hitze war doch bald nicht mehr erträglich und so fuhren wir zurück ins Hotel. Hier sei erwähnt, dass man in Melbourne das Tram innerhalb eines bestimmten Kreises gratis benützen kann.
Nach einer Siesta und Schreiben des Tagebuches sind wir gegen sieben Uhr wieder ans AO gefahren. Wenn man schon mal da ist, muss das auch genutzt werden. Noch ein Fanartikel für die RF Unterstützung anziehen und schon geht’s los. Leider … es hat nichts genützt. Roger verlor sein Halbfinal-Spiel gegen Novak in 3 Sätzen. Und die Temperatur bewegte sich den ganzen Abend um die 30°C. Frieren musste man nicht!
Heute ist es nun soweit. Die Operation Rückreise begann mit dem Packen der Koffer bzw. Taschen. Wir mussten bis 10.30 Uhr im Hotel auschecken. Können wir wirklich alle unsere Sachen verstauen? Was muss nicht unbedingt in die Schweiz? Es hat geklappt, schweissgebadet - die Temperaturen sind jetzt schon über 25°C – ist alles verstaut! Pro Person dürfen ein Koffer – 30 kg -, ein Handgepäck sowie eine Handtasche für die Damen ;-) mit auf die Reise. Haben wir Übergewicht, ich meine das Gepäck? Wir werden sehen. Also, Duschen, auschecken und frühstücken, nochmals beim Luzerner um die Ecke. Dieser Laden scheint zu laufen, mussten kurz warten, bis draussen ein Tisch frei wurde. Anschliessend nochmals ein kurzer Stadtrundgang durch Arkaden und Gassen. 41°C, das war zu viel. Wir gingen zurück ins Hotel, wo uns der nette Concierge eine herrliche Erfrischung anbot. Die Frage nach dem Transport zum Flughafen wurde auch noch abgeklärt. Buchung beim Starbus, Kosten pro Person $20. Mit einer Viertelstunde Verspätung traf er dann endlich ein und los ging die letzte Fahrt durch die Stadt Richtung Melbourne. Der Himmel öffnete all seine Schleusen und es goss wie aus Kübeln. Gott sei Dank war es dann beim Flughafen nicht mehr so schlimm, denn wir wurden zusammen mit zwei anderen Damen einfach auf dem Parkplatz im Regen ausgesetzt und mussten uns den Weg zum Terminal 2 selber suchen. Einchecken verlief problemlos, wir waren ja auch früh genug da. Die Koffer waren gewichtsmässig auch im grünen Bereich, 17 und 30,2 kg. Alles paletti. Um 19.25 sollte der Flieger der Singapore Airlines starten. Mit einer Stunde Verspätung wegen den schlechten Wetterbedingungen sind wir dann doch noch gestartet. Zeitweise rüttelte und schüttelte es kräftig. Um 0:45 Uhr ortszeit erreichten wir nach rund sieben Stunden Flug Singapore. dreiviertelstunden später flogen wir bereits wieder weiter. Nach langen 13 Stunden Flug sind wir, dank Rückenwind doch termingemäss um 07.52 Uhr in Zürich gelandet. Unser Gepäck war auch mitgekommen und die Zollkontrolle war verwaist, d.h. freier Durchgang. Ich möchte aber festhalten, wir haben nichts geschmuggelt. Die letzte Etappe war die Fahrt mit dem Zug nach Aarau, wo uns Gabi, die Freundin meines Bruders Dieter, abholte und nach Hause fuhr, vielen Dank.
Noch zwei, drei Bemerkungen zu Melbourne. Zurzeit wird das Metronetz erweitert, es hat viele Baustellen. Tolle Einkaufsmalls, viele kleine Cafés, Bistros und Restaurants, internationale Küche, indisch, türkisch, chinesisch, thai, italienisch, japanisch, koreanisch, was das Herz begehrt. Was uns aber sehr bedrückt hat, sind die vielen Obdachlosen, die auf der Strasse leben, betteln und auch dort schlafen. Das ist definitiv die weniger schöne Seite von Melbourne.
SCHÖN WAR’S!
BYE BYE AUSTRALIA
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