Nordsee
Reisen
Donnerstag 24. bis Sonntag 27.August
Die Reise an die Nordsee kann starten. Unsere nette Nachbarschaft ist informiert, Maja und Therese schauen zu unserem Haus, Briefkasten und Pflanzen.
Ohne grössere Behinderungen, fahren wir auf der Autobahn nach Basel, über die Grenze und weiter Richtung Frankfurt, wo wir unterwegs an einem brennenden Lastwagen vorbeifahren und ein paar Minuten später im Radio von einer Vollsperrung der Autobahn hören, puuuaaah Glück gehabt, also wir nicht der Lastwagen, der vielleicht auch, je nach Versicherung... bis nach Marburg. Hier besuchen wir unsere Australienfreunde Moni und Wolli.
Wir werden sehr herzlich empfangen, geniessen Kaffee und Kuchen, später ein feines Nachtessen. Es gibt viel zu erzählen, sie waren vor kurzem mit ihrem "Camper", einem MAN Lastwagen, sie nennen es Monster, etwa drei Monate unterwegs, der Adriaküste entlang, von Slowenien bis Griechenland und danach durch die Türkei bis Kappadokien.
Am Freitag wird uns Marburg vorgestellt. Wir kommen in den Genuss von einem Stadtrundgang mit Tagesgangwetter wie es bei SRF Meteo heisst; mindestens einmal Regen und wenn es nicht regnet scheint dafür nachher die Sonne auch nicht... Zuerst verschaffen wir uns einen Überblick über die Stadt vom Aussichtspunkt beim Kaiser Ludwig Turm oder Spiegelslustturm, die Gedanken sind frei...
Danach gehts auf der anderen Seite hoch zum Schloss.
Schöne Aussicht auf die Altstadt und die Lutherische Pfarrkirche St. Marien mit dem krummen Turm, warum der Turm krumm ist weiss man nicht. Nach dem kurzen Regen spazieren wir durch die gut erhaltene schöne Altstadt mit ihren typischen hübschen Fachwerkgebäuden.
Moni und Wolli, danke für alles, wir genossen es sehr bei euch und hoffentlich bis bald ;-)
Da wir am Samstag in Hannover mit Gabi und Guido abgemacht haben, fahren wir heute noch bis ungefähr in die Mitte, nach Hann. Münden. Es hat viel Verkehr und wir haben länger als eigentlich gedacht. Hier haben wir schon vor neun Jahren Zwischenstopp gemacht auf unserer Reise nach Norwegen. Die eigentlich schöne Altstadt mit historischen Gebäuden war uns damals etwas heruntergekommen aufgefallen. Aber Heute ist es eine hübsche Altstadt mit vielen restaurierten Gebäuden, am Zusammenfluss von Werra und Fulda zur Weser. Der Besuch hat sich gelohnt.
Am Samstagmorgen fahren wir weiter und treffen kurz nach Mittag in Wilkenburg bei Hannover bei Gabi und Guido ein. Wir verbringen einen angenehmen Nachmittag mit ihnen auf ihrem Sitzplatz, dazwischen muss Guido zwar noch einem Freund helfen einen "leichten" Kasten zu zügeln, wir verbinden es mit einer Pinkelrunde für Caja. Danach servieren sie uns ein gutes Nachtessen.
Am Sonntag besuchen wir zusammen die schöne Stadt Goslar, UNESCO Weltkulturerbe, dem Sitz der deutschen Könige und Kaiser in der der Kaiserpfalz.
Goslar ist ein sehr schönes Städtchen mit vielen historischen, hübschen Häusern. Es war ein sehr interessanter Ausflug in den Harz.
Gabi und Guido herzlichen Dank für die schöne Zeit mit euch und wir sehen uns wieder.
Montag 28. + 29.August
Nach einem weiteren super feinen Frühstück und der Verabschiedung von Gabi und Guido fahren wir los in Richtung Hamburg. Aber zuerst müssen wir wieder einmal tanken, danach Grauwasser und WC-Kassette entleeren... Am frühen Nachmittag erreichen wir Hamburg ohne grössere Staus. Wir planten auf dem Stellplatz am Fischmarkt in St. Pauli zu übernachten und siehe da es hat noch Platz auf dem gebührenlosen Teil, sogar an der Front.
Wir richten uns ein und spazieren anschliessend zu der Landungsbrücke wo wir uns als Erstes ein Matjesbrötchen und ein Bier zu Gemüte führen und die Aussicht auf die Elbe mit dem regen Schiffsverkehr geniessen.
Danach gehts weiter, vorbei am Polizeiposten von der Fernsehserie "Notruf Hafenkante" und auf der anderen Seite die berühmte Sicht in die Speicherstadt, bis zur eindrücklichen, riesigen Elbphilharmonie. Die Glasfront des Gebäudes verändert je nach Sonneneinstrahlung die Farbe.
Auf dem Rückweg kommt wieder ein kleines Hüngerchen auf, es ist ja auch schon Nachtessenszeit, also verdrücken wir bei der Brücke 6 im Restaurant Fischpfanne, Backfisch mit Kartoffelsalat und dazu Gurkensalat.
Danach geniessen wir im Camper noch ein Glas Wein und lassen die Eindrücke der Grossstadt auf uns einwirken. Wir Schlafen relativ gut, trotz des Verkehrslärms von Fluss und Strasse. Am Morgen erwachen wir, weil Gerüstbauer hinter uns auf dem Fischmarkt eine Bühne für ein Konzert am Wochenende aufbauen. Wir müssen unseren Stellplatz räumen, aber weiter vorne auf dem offiziellen Stellplatz hat es noch freie Plätze, also verschieben wir uns halt um 200m in den kostenpflichtigen, dafür "bewachten" Teil.
Heute ist eine Stadtrundfahrt hop on hop off mit dem "Roten Doppeldecker" angesagt. Wir sind gespannt wie sich unsere vierbeinige Begleitung benimmt, gestern war es ja ganz akzeptabel, sie war ja noch nie in einer Grossstadt mit so vielen Menschen und zwei Restaurantbesuchen an einem Tag.
Anyway, wir besteigen den Doppeldecker und über die Wendeltreppe hoch aufs Aussichtsdeck. Logischerweise will Caja nicht in die schmale, enge Sitzbank. Also sitzt sie irgendwann im Gang, damit sie die Übersicht hat, wer kommt und wer geht und innert kürzester Zeit hat sie drei, vier Reihen weit Leute gefunden, welche Freude an ihr haben und sie streicheln. Wenigstens ist sie anständig...
Die Busfahrer ergänzen mit lustigen Anekdoten den offiziellen Kommentar ab Band.
Beim Rathaus steigen wir aus, bummeln über den Rathausmarkt, durch die Einkaufsstrassen und an die Binnenalster, zur Haltestelle vom Bus. Gleich bei der Haltestelle ist das Hofbräuhaus Hamburg und es ist Mittagszeit... Nach dem feinen Essen nehmen wir wieder den Roten Bus bis zum Michel, wie er von den Einheimischen genannt wird, der Hauptkirche St. Michaelis mit der Aussichtsplattform auf dem Turm auf 106m.
Es sind 452 Stufen bis oben... man kann aber auch den Lift nehmen ;-)
Next Stop: St. Pauli, Reeperbahn. Am Tag ist natürlich nichts los, aber wir Landeier staunen gleichwohl über die Amüsiermeile...
Von hier ist es nur noch einen Katzensprung zum Fischmarkt und unserem Camper. Wir ruhen uns kurz aus und laufen anschliessend wieder zur Landungsbrücke, wir wollen noch eine Hafenrundfahrt machen. Da schon 18 Uhr gewesen ist, fährt "nur" noch die "Louisiana Star". Auch hier wird kompetent live die ganze Schifffahrt kommentiert.
Nach der Hafenrundfahrt wird noch ein Fischbrötchen auf der Brücke 10 verzehrt, bevor wir zurück zu unserem Camper gehen.
Hamburg hat uns gut gefallen, aber uns reicht es jetzt. Zwei Tage Grossstadt und so viele Menschen sind für den Moment genug.
Bilder und Schnappschüsse von Hamburg
Bilder und Eindrücke von der Elbphilharmonie
Bilder von Frachtschiffen im Hafen
Mittwoch 30. August - Samstag 2. September
Nach zwei Tagen Hamburg haben wir Landeier wieder einmal genug von Grossstadtfeeeling. Wir suchen unsern Weg auf die andere Elbeseite und über die Köhlbrandbrücke, eine Hängebrücke, welche die Südelbe auf 53m überquert und eigentlich bis 2030 durch einen Tunnel oder eine neue Brücke auf 74m ersetzt sein sollte, aber wahrscheinlich wird sie dann doch nur saniert....
Weiter gehts, immer in der Nähe vom Elbdeich, vorbei am Flugplatz Hamburg-Finkenwerder, welcher eigentlich nur vom Airbuswerk für Test- und Auslieferungsflüge benützt wird.
Ein Stück weiter bei der Este-Mündung in die Elbe bestaunen wir unser erstes Fluss-Sperrwerk. Diese Sperrwerke können geschlossen werden um das Land und den Flusslauf dahinter vor Sturmfluten zu schützen.
Zudem ist Ebbe und wir sehen eindrücklich wie stark die Elbe den Gezeiten unterliegt.
Unterdessen sind wir im Alten Land. Wir staunen über die Obstplantagen, soweit das Auge reicht. Andis Jahresverbrauch hängt an ca. drei Bäumen, wer ist den Rest?
Eigentlich wollten wir auf den Stellplatz bei der Festung Grauerort, der Name tönt so schön gruselig, aber vor Ort war es ein Stellplatz auf einem verlassenen Militärareal und nicht speziell anmächelig...
Also fahren wir zurück nach Grünendeich, wo wir unsere Mittagssandwiches verspiesen haben, auf den Stellplatz vor dem Deich, direkt an der Elbe. Leider waren auch noch ein paar andere hier, aber wir hatten gleichwohl einen guten Blick auf den Fluss. Es ist sehr eindrücklich, wenn diese riesigen Fracht- und vor allem Containerschiffe vorbeifahren. Das Wetter ist wechselhaft und eher kühl.
Am nächsten Morgen wieder schönstes Wetter. Andi macht mit Caja den Morgenspaziergang auf dem Deich und weil weit und breit niemand zu sehen ist, darf die Schnüfflerin ohne Leine laufen. Weiter vorne treffen wir auf einen Mann von der Gemeinde, welcher die Treppe auf den Damm pflegt. Er macht mich darauf aufmerksam, dass Hunde auf öffentlichem Grund an der Leine zu führen sind und Deiche sind solche Orte.
Auf die Frage, was der Grund sei, wir störten ja niemanden. Die Antwort, der Hund könnte ja nach einem Maulwurf oder einer Maus buddeln und dabei den Damm zerstören und beim nächsten Hochwasser könnte da der Deich brechen. Wenn man uns dann noch nachweisen könnte, dass es wegen den zwei, drei Kubik Erde die unser Hund umgegraben hätte, könnte es aber recht teuer werden...
Andi bedanke sich für die Ausführungen, mit der Bemerkung, man muss es ja nicht verstehen aber der Hund kommt an die Leine. Es ist erstaunlich, wie sich hier alle einheimischen Hundehalter daran halten, wir von jetzt an auch...
Danach fahren wir nach Stade. Schönes kleines Städtchen mit intakter Altstadt. Im historischen Hafen gibt es Mittagessen. Leider kommt es wieder regnen. Wir fahren weiter Richtung Wischhafen, wo wir mit der Elbfähre auf die andere Elbeseite möchten, aber die Wartekolonne ist etwa 1,5km lang. Nichts für uns, wir fahren auf den Stellplatz in Krautsand direkt am Strand, allerdings wegen den Büschen keine freie Sicht auf die Elbe.
Nachtessen Matjesbrötchen, mmmh lecker :-)
Am nächsten Morgen: Versuch 2 - Elbfähre. Kolonne ist nicht halb so lange wie Gestern. Wir geniessen die ca. halbstündige Überfahrt nach Glückstadt. Wir fahren möglichst der Küste entlang bis Brunsbüttel, wo der Nord-Ostseekanal in die Elbe mündet. Wir finden auf dem Stellplatz vom Jachthafen einen Platz mit Sicht auf die Elbe. Zum Nachtessen "wandern" wir, auf Geheimtipp von Andis Bruder, zum Restaurant Strandhalle, wunderschön auf dem Deich gelegen und verwöhnen uns mit feinem Essen. Auf dem Rückweg entlang vom Deich ist es schon recht dunkel und Caja darf uns ausnahmsweise ohne Leine begleiten. Plötzlich wird sie nervös und möchte losrennen, mit Mühe können wir sie zurückrufen und an die Leine nehmen. Wir denken, es ist eine Katze oder ein Fuchs irgendwo unterwegs. Aber keine 20m weiter sehen auch wir den Grund, was Caja schon lange gehört und geriecht hat: Eine Herde Schafe die am Grasen ist... Caja hätte den Plausch gehabt, in die Gruppe "Rasenmäher" rein zu rennen und kläffend ein bisschen Fangis zu spielen :-)
Später fährt noch ein riesiges Kreuzfahrtschiff, mit Vollbeleuchtung und Musik auf der Elbe flussabwärts Richtung Nordsee - wir wünschen eine schöne Reise.
Am nächsten Morgen besuchen wir die Schleusen von der meistbefahrenen Schiffsstrasse der Welt, dem Nord-Ostsee-Kanal. Es gibt vier Schleusen und eine Fünfte, welche doppelt so gross ist wie Schleuse 3 oder 4, ist im Bau Speziell ist, bei Ebbe ist der Wasserstand in der Elbe tiefer, bei Flut derjenige vom Nord-Ostsee-kanal. Von der Aussichtsplattform hat man gute Sicht auf die Schiffe und die Anlegemanöver. Leider kommt kein wirklich grosses Frachtschiff in unserer Zeit vor Ort vorbei.
Nach einem Matjesbrötchen fahren wir wieder weiter. Zuerst mit einer kleinen Fähre über den Nord-Ostsee-Kanal, danach bei Glückstadt, nach 1 1/2 Stunden Wartezeit, wieder über die Elbe nach Wischhafen. Da Wochenende ist steuern wir den Camping See Achtern Diek in Otterndorf an, wo wir zwei ruhige aber warme Tage verbringen.
In dieser Region sind die Strände aus Rasen und die Strandkörbe farbig.
Caja stinkt es, auch hier ist überall Leinenpflicht, wenn es nicht der Deich ist, ist es ein Naturschutzgebiet oder Campingplatz.
Sonntag 3. - Samstag 9. September
Der riesige Camping See Achtern Diek war sehr gut besetzt übers Wochenende, aber es war gleichwohl ruhig und entspannt auf dem Platz. Auf dem Sonntagspaziergang entlang vom Deich besuchen wir das Restaurant Ahoi von Steffen Henssler, bekannt aus dem TV und essen eine feine Sushi Bowl.
Am Montag gehts weiter nach Cuxhaven. Wir entscheiden uns für den Stellplatz zur Schleuse beim alten Fischereihafen, hier hat es nur etwa 20 relativ grosse Womoparkfelder. Auf dem Stellplatz "die Platte" beim Jachthafen stehen hingegen 100 Womos dicht an dicht. Es soll oft Auseinandersetzungen geben, wenn zwei den gleichen freien Platz in der vordersten Reihe am Wasser wollen...
Vom alten Fischereihafen ist die Stadt zu Fuss bequem erkundbar. Als erstes schlendern wir zum weitherum gut sichtbaren Wasserturm, bekannt aus der SRF Fernsehserie "Die Auswanderer".
Die Familie Caboussat, welchen den Turm 2017 gekauft hat und zuoberst ein Café und im Turm Ferienwohnungen einrichten möchte. Leider ist das Café immer noch nicht eröffnet. Wir spazieren durch die Fussgängerzone zum Schloss Ritzebüttel, danach zum Hafen und zur Anlegestelle "Alte Liebe", eine Aussichtsplattform auf dem alten Anleger, wo vom Schiffsansagedienst interessante Infos zu den vorbeifahrenden Schiffe per Lautsprecher kommentiert werden.
Am nächsten Morgen fahren wir zur Kugelbake, ein aus Holz errichtetes Seezeichen und Markierung zum Ende der Elbe.
Zur Kugelbake kann man Heute nicht, es wird für ARD ein Krimi gedreht, "Mord oder Watt" mit Oliver Mommsen, welcher etwa im März 2024 ausgestrahlt wird. Hier wird die Szene gedreht, wo im Watt eine Wasserleiche gefunden wird...
Die Aufsichtsperson, welche schauen muss, dass niemand ins Bild läuft muss x-Mal erklären warum und wieso...
Cuxhaven ist einer der beliebtsten Ferienorte an der Nordsee, dementsprechend hat es Leute, vorallem hier bei der Kugelbake. Es sind viele Rentner unterwegs, wir fühlen uns wie an einem Altersausflug... :-)
Aber das Schlimme ist, viele Senioren mit E-Bikes, welche mit einem Fahrrad ohne Motor nicht bis hierhin kämen respektive ohne Antrieb auf die Schnauze fallen würden...
Nach dem Abstecher zur Kugelbake fahren wir in den Stadtteil Sahlenburg. Tor zum UNESCO Weltkulturerbe Wattenmeer, Nordseeheilbad, schöner Sandstrand, Paradies für Pferdeliebhaber und... es hat brutal viele Leute!
Wir haben Cuxhaven gesehen. Weiter geht es mehr oder weniger der Küste entlang, wobei wegen dem Deich sieht man das Meer von der Strasse aus eigentlich nie. Zwischendurch fahren wir aber an die Küste, zum Beispiel in den Kutterhafen Spieka-Neufeld, kurzer Spaziergang mit Caja, aber auch hier überall in Strand- und Deichnähe ist Hundeverbot, also eigentlich praktisch überall...
Wir fahren weiter nach Dorum Neufeld, wo wir auf die nächsten Schweizer Auswanderer von SRF treffen: Familie Kunz mit ihrem Imbisswagen.
Wir diskutieren mit Sacha über ihre Erfahrungen als Auswanderer und über doofe und nette Schweizer Besucher.
Eigentlich wollten wir im Camping an der Küste übernachten, aber als wir den Preis gehört haben, bedankten wir uns und sind weitergefahren. Schliesslich sind wir in Bremerhaven gelandet und haben uns zum Übernachten für den, kurze Zeit später voll besetzten, Stellplatz am Fischereihafen entschieden.
Am Mittwochmorgen erkunden wir die Stadt. Das Gebiet an der Promenade an der Weser ist attraktiv, Deutsches Schifffahrtsmuseum, Klimahaus, das Hotel Atlantic City mit der Aussichtsplattform auf 85m (Hunde nicht erlaubt) Willy Brand Platz, Zoo und der neue Hafen mit diversen Oldtimer-Schiffen, wie das Segelschulschiff Deutschland.
Danach bummeln wir durch die Fussgängerzone in der Innenstadt, welche aber nicht erwähnenswert ist.
Zurück zu unserem Indipendent und Weiterfahrt über die Weser, welche wir schon am Anfang unserer Reise beim Zusammenfluss von Fulda und Werra, in Hann. Münden, gekreuzt haben. Unser Tagesziel ist Fedderwardsiel auf der Halbinsel Butjadingen. Hier gibt es zwei Stellplätze und einen Camping. Die zwei Stellplätze sind gut besetzt und in der ersten Reihe mit Sicht zum Meer hat es logischerweise keine freie Plätze. Also versuchen wir es beim Camping und siehe da! Wir bekommen den letzten Platz in der erste Reihe direkt am Strand :-) Glück gehabt... Wir geniessen die schöne Aussicht und den angenehmen, warmen Abend vor dem Camper.
Am nächsten Mittag, der schöne Platz wird so lange wie möglich ausgekostet, fahren wir alles dem Deich entlang bis nach Tossens. Danach fahren wir auf der Landstrasse zur Eckewarderhörne, hier ist der Übergang von der Nordsee zur Meeresbucht vom Jadebusen. Aber es sieht gleich aus, wie an den andern Orten am Wattenmeer.
Übrigens Hörne heisst Eck und Siel ist ein Gewässerdurchlass im Deich, welcher tideabhängig den Durchlass öffnet oder schliesst.
Danach heisst es schon wieder, Schlafplatz suchen. Es ist extrem, wieviele Wohnmobile unterwegs sind. Nach vier Uhr sind die meisten Stellplätze schon besetzt oder ziemlich voll. Da ein sonniges, heisses Wochenende angesagt ist, beschliessen wir schon am Donnerstag uns auf einem Campingplatz fürs Wochenende einzurichten. Im Strandcampingplatz Dangast finden wir noch einen Platz. Für eine Nacht hätte es noch viele Plätze, aber fürs Wochenende sind nur noch sechs Komfortplätze mit 10x10m frei, unsere Vermutung war richtig...
Zur Feier des Tages kredenzen wir uns ein Fondue, welches wir von zu Hause mitgebracht haben.
Am Freitag unternehmen wir einen Ausflug, auf die andere Seite der Bucht, nach Wilhelmshaven. Es ist brutal heiss. Wir parkieren am Südstrand, dem einzigen Südstrand an der Nordsee und dem einzigen Highlight von Wilhelmshaven...
und suchen eine Altstadt, welche es nicht gibt. Wilhelmshaven wurde im Krieg, wie so viele Städte in Deutschland, zerstört. Wir schlendern durch die unattraktive Fussgängerzone, trinken etwas und machen uns wieder auf den Rückweg.
Zurück auf dem Camping haben wir unterdessen links und rechts Nachbarn bekommen. Den ganzen Abend müssen wir uns anschliessend aufregen, weil Ignoranten einfach quer über unsere Parzelle zur Toilette latschen!
Das ist ein NO-GO, über andere besetzte Plätze zu laufen und ist ein ungeschriebenes Campergesetz. Wenn man die Leute anspricht, kommt eine arrogante Antwort oder ein hochnässiges "oh sorry, hab ich nicht gewusst"...
"Leider" ist Caja viel zu nett und kläfft niemanden an, der zu Nahe an unserem Camper vorbei geht, nicht wie zu Hause am Gartenhag...
Am nächsten Morgen kommen wir mit unseren Nachbarn ins Gespräch und merken, dass sie sich genau gleich aufgeregt haben. Von jetzt an werden alle WC-Gänger von beiden Seiten zurecht gewiesen. Aber eben, die Neocamper haben keinen Anstand und Deutsche sind sowieso der Meinung, mir hat niemand etwas zu sagen. Gegen Abend spannen wir ein Seil und hängen Tücher darüber, damit man nicht mehr einfach durchlaufen kann und plötzlich wird es uns langweilig :-)
Dangast lebt vom Tourismus, wie die meisten Orte hier am Jadebusen, hat eigentlich nichts Sehenswertes ausser dem Strand und das flache Wattenmeer, wo man bei Ebbe weit hinaus watten kann. Es gibt Leute die wälzen sich im Schlick, man kann auch Sumpf sagen!
Wir staunen über die vielen Leute und wagen nicht daran zu denken, wie es hier im Sommer sein muss...
Auch hier wird darauf hingewiesen, dass es einen Hundestrand gibt, aber Hunde müssen an der Leine bleiben - na Super, macht riesigen Spass hinter dem rennenden Hund an der Leine, auf dem Bauch liegend, weil man umgeflogen ist, durch den Schlick gezogen zu werden...
Am Sonntagabend sind auf dem Platz nur noch die Saisoncamper und ein paar Touris, also richtig angenehm.
Zur Feier des Tages geht uns beim Grillieren dann noch das Gas aus... das erste Mal... Also jetzt wissen wir, wie man die Gasflasche wechselt und dass sie uns ca. 3 Monate reicht.
Sonntag 10. - Freitag 15. September
Den Sonntag verbringen wir auf dem Camping, der sich immer mehr leert. Zwischendurch unternehmen wir einen Spaziergang zum öffentlichen Strand, verdrücken ein Matjesbrötchen mit einem kühlen Bier und schlendern danach durch den örtlichen Flohmarkt. Es hat schöne Sachen und viele "Things" die man nicht braucht... und Caja schnappt sich ihre "Leckerbissen" vom Boden und bekommt ein "Keramik-Zeckenhalsband". Über die Wirkung gibt es keine wissenschaftlichen Daten aber es sieht nett aus und nützt es nichts so schadet es wenigsten auch nicht... Es ist wieder heiss und so gehen wir wieder zurück auf den Platz, diskutieren noch ein bisschen mit Simone und Bernd, unseren Nachbarn aus Cuxhaven. Wir wissen danach alles über ihr Leben... Aber sie waren sonst ganz nett.
Am Montag fahren wir ein Stück ins Landesinnere, nach Jever. Hübsches Städtchen und Standort einer bekannten Bierbrauerei.
Die Besichtigung der Brauerei lassen wir dann aus, da es wieder heiss ist und wir unsere vierbeinige Begleitung nicht so lange im Auto lassen wollen. Dafür essen wir im Restaurant vom Brauhaus ein feines Mittagessen und ein Jever Pilsener. Danach durchstreifen wir noch den Rest vom Städtchen und fahren anschliessend 20km weiter, wieder an die Nordsee nach Horumersiel. Auf dem Stellplatz am Ausserhafen ist noch der zweitvorderste Platz frei. Einer der schönsten Stellplätze, den wir an der Nordsee bis jetzt gefunden haben, mit perfekter Aussicht auf das Watt und die Gezeiten.
Unsere Nachbarn haben Freude an unserem Schosshündchen. Caja holt sich ihre Streicheleinheiten, von ihr und von ihm, abwechselnd, genug für die nächsten paar Tage. Wir erzählen uns gegenseitig von unseren Reisen und weiteren "Projekten". Es ist sehr angenehm mit ihnen zu plaudern. Als die Nachbarn von der anderen Seite dazu kommen zeigt Caja ihren wahren Appenzeller-Charakter, die Neuankömmlinge werden verbellt und angeknurrt - Die Einen fühlen sich geehrt, die Andern denken, was ist das den für ein unerzogener Hund.
Am nächsten Morgen, Frühstück mit frischen Brötchen, vor dem Camper an der Sonne mit Meersicht, schon fast kitschig...
Der nette Nachbar von Platz eins trägt DFB-TShirt und Hose. Andi zündet ihn an, nach der Niederlage von Deutschland am Wochenend gegen Japan. Er habe mit der Nationalmannschaft nichts zu tun, er sei ehemaliger Bundesliga-Schiedsrichter und heute Berater der Schiris im DFB. Es folgt natürlich die Diskussion über VAR und all die "Fehlentscheide".
Später verabschieden wir uns herzlich, es wäre nett sie wieder einmal irgendwo zu treffen.
Da wir wissen, dass er Lutz heisst, war es später kein Problem für uns den ehemaligen Bundesligaschiedsrichter Lutz Wagner zu googeln...
Unser nächstes Ziel ist die Ostfriesische Insel Spiekeroog, autofrei und auch Fahrräder sind verpönnt. Wir steuern den Hafen von Neuharlingersiel an, wo die Fähre ablegt nach Spiekeroog. Und wieder haben Glück, in der ersten Reihe vom Stellplatz am Hafen ist noch ein Platz mit Meersicht frei.
Leider sind die Schalter für die Fähre schon geschlossen, also versuchen wir übers Internet zu buchen. Leider kann man nicht mit Kreditkarte bezahlen und ausländische EC-Karten werden nicht akzeptiert... Sehr schwach!!!
Aber eigentlich auch zum Glück, in der Nacht zieht ein Sturm vorbei, wir schlafen schlecht, da unser Heim die ganze Nacht wackelt und rüttelt und es starke Windgeräusche gibt. Am Morgen regnet und windete es weiter. Eigentlich sind wir froh, dass wir jetzt nicht auf die Insel müssen...
Wir gehen zum Schalter und denken, dass wir für den nächsten Tag buchen. Aber oh Schreck, alles ausgebucht, es sei eine 1'000 köpfige Reisegruppe angemeldet... Wir sind ein bisschen angesäuert, kann man für eine so grosse Gruppe nicht eine Sonderfahrt organisieren?!
Da wir zwei Tage auf dem Stellplatz gebucht haben, bleiben wir halt noch eine Nacht. Am Nachmittag wird das Wetter besser und so streifen wir durch das hübsche Dörfchen Neuharlingersiel. Viele Touristen sind am Hafen. Wir haben Hunger, essen beim Frying Dutchman eine Chili-Shrimps- und eine Backfisch Box und zum Trost für die entgangene Inselfahrt noch ein Eis und ein Stück Torte.
Am nächsten Morgen, das Wetter ist wieder gut, sehen wir dann die 1'000 köpfige Truppe! Ein Schulausflug - wir sind froh, dass wir nicht mit einer Horte Jugendlicher auf die Insel müssen. Auf dem Stellplatz gibt es auch Wechsel. Zwei Fahrzeuge neben uns ist jemand mit einem vollintegrierten Camper am Manövrieren. Plötzlich sehen wir, wie das Fahrzeug rollt, die Frau verzweifelt versucht, es zu halten und niemand am Steuer sitzt... Es rollt und rollt, nicht weit, zwei drei Meter, dann schlägt es am Pfosten vorne am Parkplatz ein... Sch...
Aus unserer Sicht sieht es gar nicht so schlimm aus, da der Pfosten nicht umgefahren ist. Aber von vorne sieht man das Disaster... Man muss noch wissen, dass vollintegrierte Camper eigentlich aus einem Fahrzeuggestell bestehen und darauf wird eine Kabine aus Kunststoff gestellt. Daher ist die Front brutal eingedrückt, eigentlich alle Frontteile sind gebrochen, ausser der Windschutzscheibe, ok dafür aber keinen Blechschaden...
Wir beenden unseren Aufenthalt in Neuharlingersiel und stoppen jeweils kurz bei den nächsten staatlichen anerkannten Nordseeheilbäder Bensersiel, Dornumersiel und Norddeich. Wir haben das Gefühl, hast du eins gesehen, hast du alle gesehen. Es ist überall ähnlich: Viele Touristen, Souvenirshops, Hotels und Restaurants, Grasstrand und das Wattenmeer vor dem Deich... und überall sind Hunde vom Deich bis zum Meer nicht erwünscht!
Der Gipfel ist der Pilsumer Leuchtturm, gelb rot gestreift, bekannt aus dem Film "Otto - der Ausserfriesische".
500m neben dem Leuchtturm gibt es einen offiziellen Parkplatz, aber mit Hunden darf man nicht auf dem Deich, nicht am Strand und auch nicht auf dem Weg vor dem Deich zum Leuchtturm zu spazieren!!!
Wir sind der Meinung, wir haben die Küste von Ostfriesland gesehen. Zum Übernachten fahren wir ans Grosse Meer, ein natürlich entstandener Niedermoorsee im Landesinnern. Es ist eine ruhige Nacht und ein sehr schöner Stellplatz.
Nächstes Ziel ist Emden, eine schöne Stadt am Wasser, Geburtsort von Otto Waalkes und Karl Dall. Wir finden Zentrumsnahe beim Stephansplatz einen Parkplatz. Nach einem gemütlichen Stadtrundgang, durchs Tor vom Rathaus, vorbei am Otto Museum, durch die Fussgängerzone und durchs Hafentor entlang vom Ratsdelft zum Stadtgarten, wo wir anschliessend in einem Strassenkaffee ein Eis geniessen.
Danach zurück zum Camper und weiter der Ems entlang Richtung Süden. Kurz nach Emden besichtigen wir noch das eindrückliche Ems Sperrwerk. Bei Pappenburg fahren wir an der Meyer Werft vorbei, hier werden die grössten Kreuzfahrtschiff gebaut, im Moment die 345m lange, mit Platz für 5228 Passagiere, 2626 Kabinen und 1551 Personen Besatzung, Carnival Jubilee, gigantisch! Aber Kreuzfahrtschiffe sind doch nicht so unser Ding...
In Weener, kurz vor der holländischen Grenze übernachten wir auf dem Stellplatz beim Jachthafen. Nach dem parkieren stellen wir fest, dass unsere Nachbarn ebenfalls Schweizer aus dem Kanton Bern sind. Sie sind seit elf Jahren unterwegs, immer im Wohnmobil und haben "kein" zu Hause mehr. Sie erzählen uns ihre Geschichte und ihre Reisen. Am nächsten Morgen verabschieden wir uns, sie fahren weiter nach Cuxhaven und wir nach Holland...
Samstag 16. - Donnerstag 21. September
Kurz vor der Grenze DE-NL, in Bunde, fahren wir noch zu einem Einkaufsladen. Schon auf dem Parkplatz könnte man meinen in Holland zu sein. Auch im Laden wird fast nur holländisch gesprochen.
Auf einer Nebenstrasse überqueren wir die Grenze, ohne dass wir es eigentlich merken, ausser auf dem GPS sehen wir die Grenzüberquerung, irgendwann sind dann die Strassenschilder anders und in den Ortschaften wimmelt es von Fahrradfahrer... man muss bei jeder Kreuzung aufpassen, ob nicht noch ein Zweirad irgendwo daher geschossen kommt. Auch die Signalisation und die Wegweiser sind gewöhnungsbedürftig.
Die holländischen Automobilisten sind ja in der Schweiz als "Schleicher" bekannt, aber im eigenen Land fahren sie ähnlich "dynamisch" wie wir Schweizer in der Schweiz...
Wir fahren bis Delfzijl, einem Ort an der Emsmündung, welchen wir zufällig auswählen, weil es Zeit ist, einen Platz fürs Weekend zu beziehen. Heute ändert das Wetter, am Morgen noch sonnig, am Abend fängt es an zu winden und in der Nacht zu regnen. Wir bleiben übers Wochenende auf dem Stellplatz direkt am Deich. Caja gefällt es hier, sie darf wieder einmal ihre Runden auf der Wiese drehen, die Holländer sind lockerer mit Hunden. Hunde sind auf dem Deich erlaubt und müssen auch nicht zwingend an der Leine sein, aber auch hier ist buddeln absolut verboten...
könnte ja sein, dass so ein Hündchen den Deich umgräbt...
Einen Stadtrundgang am Sonntag beenden wir ziemlich bald, da der Ort nicht viel bietet und es wieder anfängt zu regnen. Dafür können wir später auch Holland in die Liste von den Ländern eintragen, wo wir schon ein Fondue genossen haben. Das Wetter wird leider nicht besser.
Am Montag fahren wir weiter nach Eemshaven, ein Seehafen, welcher erst 1973 eröffnet wurde. Wir staunen über die Grösse des Areals und die riesigen Rohre der zukünftigen Windräder, welche hier zwischengelagert sind um anschliessend per Schiff zu ihrem Standort zu kommen.
Ganz in der Nähe ist auch der nördlichste Punkt vom holländischen Festland und zugleich auch Gedenkstätte für einen englischen Bomber, welcher auf dem Rückflug nach der Bombardierung von Hamburg in der Nordsee abgestürzt ist.
Als nächstes besuchen wir das Noordpolderzijl, den kleinsten Seehafen von Holland, es hat auch keine Handelsschiffe, welche sich hierhin verirren...
Danach statten wir Winsum noch einen Besuch ab. 2020 wurde der Ort zum schönsten Dorf des Jahres von Holland erkoren. Nettes Städtchen mit hübschen Häuser und schönen Läden.
Anschliessend fahren wir nach Lauwersoog am Lauwersmeer. Wir stehen alleine auf dem Stellplatz am Jachthafen. Es windet stark, aber wir stehen richtig zum Wind und so sind nur die Windgeräusche störend.
Das Lauwersmeer war früher eine Bucht von der Nordsee, aber nach der Flutkatastrophe von 1953 wurde ein 13km langer Damm gebaut und die Flussmündung vom Meer getrennt. Vor 20 Jahren wurde rund um den "See" ein Nationalpark gegründet.
Am nächsten Morgen überqueren wir den Deich vom Lauwersmeer zur Nordsee. Es windet recht stark.
Als nächstes besuchen wir Dokkum, ein sehr hübsches Städtchen. Die sechseckige Altstadt wird von Wassergräben umgeben. In der Altstadt hat es viele schöne historische Gebäude. Auf der Suche nach einem Bankomat lernen wir die Stadt kennen. Wir benötigen wieder etwas Bargeld. In Holland sind Kreditkarten nicht flächendeckend einsetzbar. Diverse Geschäfte aktzepieren auch "nur" Maestrokarten. Wir finden dann auch so eine Geldquelle. Leider fängt es wieder an zu regnen und wir verlassen den schönen Ort. Die Stadt ist empfehlenswert für einen längeren Besuch.
Wir fahren weiter nach Leeuwarden, Hauptort von der Provinz Friesland. Im Jahre 2018 war Leeuwaren Kulturhauptstadt von Europa. Erstaunlicherweise finden wir direkt im Zentrum einen Parkplatz, ein Verbot oder eine Einschränkung finden wir nicht und man kann sogar mit der Parking App bezahlen, in dem Fall ist alles ok.
Zuerst schauen wir noch ein bisschen den Menschen zu, wie sie gegen den Wind kämpfen, eine junge Dame auf dem Fahrrad wird wahrscheinlich einen neuen Schirm kaufen. Danach erkunden wir die Innenstadt. Schade, haben wir nicht mehr Zeit, es windet extrem und kurze Zeit später regnet es horizontal... Aber die wichtigsten Sehenswürdigkeiten im Zentrum haben wir gefunden.
Anschliessend gehts weiter nach Franeker, wir übernachten auf dem örtlichen Campingplatz. Es regnet und so gibt es nur noch eine Pinkelrunde mit Caja.
Am nächsten Morgen ist das Wetter ein bisschen besser, es regnet nicht mehr... Wir besichtigen das interessante Städtchen. Auch dieser Ort ist von Grachten umgeben. Speziell erwähnenswert ist das Planetarium von Eisa Eisinga, Leider war es geschlossen. Mit einem feinen holländischen Mittagessen im Grand Café De Doelen beenden wir unseren Besuch in Franeker.
Nächste Station ist nur 15km weiter in Harlingen. Wir richten uns auf dem Stellplatz im Vissershaven ein und unternehmen danach einen Bummel durch das nette Städtchen. Durch die Fussgängerzone bis zum Hafen und wieder zurück und schon hat man es gesehen.
Am Abend beginnt es wieder einmal zu regnen und Marianne verwöhnt uns einmal mehr mit einem feinen Nachtessen im Camper, irgendeinmal gibt es vielleicht noch die Rubrik "Mariannes Camper Kitchen".
Am nächsten Morgen ist das Wetter nicht viel anders, Andi und Caja geniessen beim Morgenspaziergang so eine richtige Freiluftdusche und gleichzeitigem föhnen auf höchster Stufe mit Kaltluft... also ähnlich wie durch eine Autowäschanlage zu spazieren, ein echt cooles Erlebnis! Ok Caja nimmt es gelassen :-)
Es gibt noch einen kurzen Schwatz aus den Fenstern mit unseren Zürcher Nachbarn im Concorde Wohnmobil, das sind Fahrzeuge in der Grösse von einem Omnibus, welche neben uns übernachtet haben. Sie sind etwa gleich lange unterwegs wie wir, allerdings waren sie noch in Schweden und an der Ostsee... ok wir sind halt nicht die Schnellsten!
Eigentlich wollten wir als nächstes nach Texel, aber mit dieser Wettervorhersage ändern wir unsere Pläne. Wir fahren eine Runde ums Ijsselmeer. Aber über den 32km langen Afsluitdijk, das ist kein Buchstabensalat, sondern der Abschlussdeich vom Ijsselmeer zur Nordsee, wollen wir trotzdem. Es ist eine eindrückliche Fahrt über den Deich und danach wieder zurück.
Weiter gehts der Küste oder besser dem Deich entlang nach Makkum und von dort leicht ins Landesinnere, nach Warkum, einem sehenswerten Dörfchen. Wir spazieren die Hauptstrasse hoch und runter und kurz vor dem nass werden sind wir wieder bei unserem Camper. Nächster sehenswerter Ort gemäss Reiseführer ist Hindeloopen.
Wir fahren einmal durch den Ort, um zu schauen, wo wir am Besten parkieren, aber mit der Ortsdurchfahrt haben wir das Gefühl, den Ort gesehen zu haben. Es hat hübsche, antike Gebäude und die Gassen sind eng.
Wir fahren weiter nach Stavoren, wegen Baustelle und Umleitungen finden wir dann endlich das Zentrum. Ein Ort mit einer spannenden Geschichte von einer "Wyfke fan Starum". Eigentlich wollten wir am Hafen übernachten, aber der Stellplatz ist nicht speziell attraktiv und schon gut besetzt. Also fahren wir in den Nachbarort im Landesinnern am Johann Frisokanaal, nach Warms, wo wir am Jachthafen auf dem Stellplatz übernachten.
Freitag 22. - Mittwoch 27. September
Nach einer ruhigen Nacht im Jachthafen fahren wir weiter der Küste entlang zu den Roode Klif, 10m hohe Klippen, also eigentlich nur ein Erdhaufen über dem Ijsselmeer und Gedenkort an die Schlacht von Worns, wo die Friesen den niederländischen Grafen Wilhelm IV verprügelten. Weiter zum Oudemirdumer Klif, welches noch weniger hoch ist, eigentlich nicht erwähnenswert, aber in dieser Region von Holland wird jede Erhebung über Meer erwähnt, grosse Teile der Landschaft sind eigentlich unter dem Meeresspiegel.
Es ist wieder eine Städtchenbesichtigung angesagt, Lemmer, ein attraktiver Ort am Wasser. Rundgang um den Hafen, viele Restaurants und Shops, touristisch aber hübsch. Beim Mittagessen kommen wir mit einem deutschen Ehepaar dank unserem "lieben" Hundchen ins Gespräch. Sie sind von Oldenburg und schauen Morgen ein Ferienhaus mit Bootsplatz an. Hoffentlich haben sie ihr Glück gefunden, sie waren wirklich sehr nett.
Uns zieht es weiter entlang vom Ijsselmeer, nächste Ziel Urk. Urk war früher eine Insel im Ijsselmeer, mit dem Trockenlegen der 4-5m tiefen Zuiderzee 1932 konnte danach das neue Land bebaut werden. Andi hat diesen Ort in einer Doku gesehen - aber nach einem Dorfrundgang sind wir enttäuscht, ist zwar nett aber auch nicht mehr. Der Stellplatz im Hafen ist auch nur ein grosser Parkplatz... Weiter gehts, wir steuern einen Stellplatz bei einem ehemaligen Bauernhof an. Wir werden sehr freundlich empfangen. Anschliessend muss Caja noch die Hausgeiss ankläffen, danach sind alle zufrieden.
Am Samstag fahren wir via Kampen, wäre wahrscheinlich auch noch eine interessante Stadt zum Anschauen, zum Markerwaarddijk, welcher das Ijsselmmer vom Markermeer trennt. Die Aussichten, die Wetterstimmungen und der starke Wind auf dem 26km langen Damm sind interessant und spannend, kommen wir in den Regen oder gewinnt doch die Sonne. Danach fahren wir quer durchs Land an die Nordsee.
Eigentlich wollten wir noch nach Texel, aber die Wettervorhersage hält uns ab. Es bringt nichts, auf die Insel zu fahren, bei Wind und Regen...
In Petten finden wir einen guten Camping direkt hinter den Dühnen. Die Westküste mit der Nordsee ist ganz anders als die am Wattenmeer in Friesland. Hier sind kilometerlange Sandstrände, Meer mit Wellen und hinter dem Strand sind Dühnen. Im Wattenmeer ist bei Ebbe das Watt bis zum Horizont Schlick, bei Flut ist dann der Schlamm mit Wasser bedeckt und am Ufer ist ein künstlicher Deich zur Sicherheit vom Hinterland.
Übers Wochenende unternehmen wir Spaziergänge am Strand im Sand. Das Wetter ist am Sonntag besser als angesagt. Caja hat auch ihren Plausch und rennt und rennt den Strand hoch und runter, in die Wellen und zwischendurch noch eine Runde mit einem anderen Hund. Es macht Freude beim Zuschauen.
Am Abend dürfen wir tolle Sonnenuntergänge geniessen.
Wir haben ein geruhsames Weekend in Petten, stellen uns aber vor, was hier in der Hochsaison abgeht...
Am Montag ist Alkmaar angesagt. Nach einem kurzen Marsch sind wir in der Fussgängerzone. Auch Alkmaar ist sehenswert und da die Innenstadt nicht so gross ist findet man die Sehenswürdigkeiten problemlos. Speziell ist der Kaasmarkt, wo früher jeden Freitag die Bauern ihren Käse hier zum Wägen brachten und anschliessend an die Käsehändler weiter verkauften. Für Touristen findet dieser Käsemarkt auch heute noch jeden Freitag vor hunderten von Zuschauern statt. Ein netter Herr vom Käsemarkt erklärt uns sehr ausführlich und interessant wie das Ganze abläuft.
Nach den Ausführungen machen wir eine Grachtenfahrt durch die Kanäle von Alkmaar. Bei den 22 Brücken muss man jeweils den Kopf nach unten nehmen, damit man nicht anschlägt.
Nach einem Lunch in einem traditionellen Lokal, beenden wir unsere Stadtbesichtigung. Auch Alkmaar war ein Besuch wert, es hat uns hier gut gefallen.
Wir sind im Grossraum von Amsterdam und Campings sind hier spärlich. Eigentlich wollen wir noch einkaufen, aber die Lebensmittelgeschäfte muss man in Holland richtig suchen...
Aber schliesslich klappt es und auch einen Stellplatz finden wir noch, im Jachthafen von Zwaansmeerpolder, in der Anflugschneise vom Flughafen Schipol. Die Flugzeuge landen parallel auf zwei Pisten im Minutentakt. Spannend für uns Landeier aber auf die Dauer möchten wir das nicht aushalten müssen.
Am Abend dinnieren wir im Hafenrestaurant.
Unser nächstes Ziel ist Zandvoort. Ohne GPS ist man als ausländischer, ortsunkundiger Tourist verloren. In der Region Amsterdam - Rotterdam ist es extrem. Es gibt so viele Ortschaften, Strassen und Kreuzungen und auf den Wegweisern steht bestimmt nicht der Ort, den du dir gemerkt hast. Man kann sich auch nicht an Hügeln oder Bergen orientieren, weil es überall einfach nur flach ist und gleich aussieht. Auch weiss man nie, ob man jetzt auf einer Haupt- oder einer Quartierstrasse ist, es sehen alle gleich aus, eine schmale Kernfahrbahn für die Autos und links und rechts eine grosszügige Fahrradspur... und bei jeder Kreuzung musst du beachten ob der Velofahrer auf dem Fahrradweg Vortritt hat oder nicht.
Zandvoort hat einen kilometerlangen Sandstrand, in den Dühnen ein Naturschutzgebiet und eine Motorsport Rennstrecke. Im Moment drehen Porsches ihre Runden, nicht sehr spannend...
Wir spazieren ein Stück dem Strand entlang. Das Meer ist recht kühl, mit den Füssen ist ok aber baden...
Caja findet es aber toll, ok sie geht auch nicht schwimmen, aber rennt doch in die Wellen bis zum Bauch um sich anschliessend im Sand zu wälzen... und dazu wir gekläfft!
Danach sind wir froh, dass wir unsern Camper mit Aussendusche ausgerüstet haben...
Übernachten wollen wir nicht hier, da die Campings an der Küste sehr teuer sind. Wir finden einen Platz in einer Tulpenplantage. Leider haben die Tulpen nicht Saison und so sieht es aus wie bei jedem Bauern nach der Ernte, aber wenigstens sind wir alleine und so kann Caja wieder ihre Runden auf dem Rasen drehen.
Im Reiseführer haben wir gelesen, dass die Stadt Leiden mit fast 130'000 Einwohner, ein Amsterdam in klein sei. Also besuchen wir doch diesen Ort. Tatsächlich sieht es ähnlich wie in Amsterdam aus, Kanäle und Grachten, Strassencafés und viele Läden, viele schöne Gebäude. Der Abstecher hat sich gelohnt.
Danach fahren wir weiter nach Rotterdam. Zentrumsnahe finden wir keinen Parkplatz und so suchen wir uns einen Schlafplatz für die Nacht. Wir fahren zur Marina Barendrecht und bekommen einen Platz vorne am Wasser an der Oude Maas. Es ist spannend die Flussfrachtschiffe zu beobachten. Wir geniessen es den Schiffen zu zu schauen und beschliessen, eine Nacht zu verlängern und am nächsten Tag mit dem Zug nach Rotterdam zu gehen.
Donnerstag 28. September
Wir besuchen Rotterdam!
Mit unserem Camper fahren wir zum Bahnhof Barendrecht, wo es einen riesigen Gratisparkplatz für über 500 Fahrzeuge für die Pendler nach Rotterdam gibt. Höhenbegrenzung 2.80 m - wir sind 2.85 m, ok die 5 cm schenken wir uns, ist ja kein Parkhaus... Aber das Parking ist bis auf den letzten Platz besetzt und es kreisen auch noch Andere auf der Suche nach einem freien Parkfeld. Wir sind schon leicht am resignieren und am Rotterdam zu vergessen... Und dann sehen wir Sie, eine Dame welche aus dem Bahnhof kommt und direkt auf ein Auto in unserer Nähe zugeht. Sofort hinterher und Blinker stellen. Sie steigt in einen Kleinwagen, aber wir bringen unseren Cityflitzer mit zwei - drei Mal hin und her auch in das schmale, kurze Parkfeld... ok wir sind der einzige Kastenwagen auf dem ganzen Parking, man sieht uns von Weitem :-)
Mit der Bahn sind es nur 3 Stationen und man ist mitten in Rotterdam auf dem Marktplatz. Rotterdam ist eine sehr sehenswerte Stadt, mit vielen moderne Gebäuden, imposanten Hochhäusern, Brücken und einem grossen Hafen. Wir starten unsern Rundgang mit der Besichtigung der Kubushäusern, einer modernen Häuserform von 1984. Ein Würfel, welcher auf einer Ecke auf einer sechseckigen Säule steht. Das Kubushaus gleicht so einem Baum. Im Haus selber gibt es keine geraden Wände. Die Treppen sind sehr steil und die Räume klein...
Danach spazieren wir durch den Oude Haven zur Nieuwe Maas, man könnte auch Rhein sagen. Es ist bedeckt und windet ziemlich fest, aber die Skyline ist trotzdem imposant.
Zurück auf den Binnerotteplatz und zur Markthalle. Die Markthalle ist gigantisch, eine riesige moderne Halle mit wunderschöner Deckenmalerei und mit vielen Esständen und Restaurants mit einem Speiseangebot aus der ganzen Welt, viele Menschen und sehr eindrücklich.
Wir spazieren weiter zum Rathaus und durch die Fussgängerzone mit den Einkaufsläden zur Schoubourgplein, einem grossen Platz mit Kunstrasen, für Sport und Spiel, Freiluftkonzerte, umgeben von Casino, Philharmonischem Orchester, IMAX-Kino, Fastfood- und normalen Restaurants.
Danach suchen wir den Hauptbahnhof, welcher ebenfalls sehr modern und eindrücklich ist.
Der Bahnhof ist riesig und wir Landeier finden sogar ohne Hilfe das richtige Perron und den Zug. Sogar Caja weis sich auf der Rückfahrt zu benehmen :-)
Den ganzen Nachmittag heulen Sirenen von Polizei, Krankenwagen und Feuerwehr und über der Stadt kreisen zwei Helikopter. Wir denken, dass es "normal" ist in einer Millionenstadt... Am Abend hören wir dann im Schweizer Radio, dass in Rotterdam ein Attentat statt gefunden hat...
Zurück auf dem Stellplatz an der Oude Maas bestaunen wir, beim Apéro, die kleineren und grösseren Frachtschiffe und Tanker auf dem Fluss. Einfach nur Faszinierend.
Rotterdam hat uns sehr gut gefallen, obwohl wir nur einen bescheidenen Eindruck von der Stadt erhaschen konnten, aber Rotterdam ist definitiv ein Geheimtipp für eine Städtereise.
Donnerstag 29. September - Sonntag 1. Oktober
Am nächsten Morgen ist es regnerisch, windig und unangenehm kühl.
Wir fahren nach GPS wieder an die Küste von Zeeland. Ohne GPS ist man als ortsunkundiger Tourist in Holland völlig verloren. Man kann sich an nichts orientieren, keine Hügel oder Berge, einfach nur flach. Nach zwei Kreisel, drei leichten Kurven und einer Kreuzungen hat man die Orientierung völlig verloren und vorallem bei schlechtem Wetter, da hat man nicht einmal mehr die Sonne zum navigieren...
Wir fahren jetzt durch den südwestlichsten Teil von Holland - Zeeland - die Provinz besteht aus Inseln und Halbinseln.
Leider macht das Wetter nicht mit und so fällt es uns nicht schwer durch diese, wahrscheinlich hübsche Gegend, einfach nur durch zu fahren. Wir überqueren drei längere Deiche zwischen den Halbinseln und fahren durch den längsten Strassentunnel von Holland, den 6.6 km langen Westerscheldetunnel unter einer Flussmündung hindurch.
Danach finden wir einen ruhigen Camping im westlichsten Teil von Holland. Das Wetter ist am Nachmittag wieder angenehmer und so unternehmen Caja und Andi noch einen Abendspaziergang. Auf einem frisch umgegrabenen Feld sehen sie hunderte von Wildgänse am fressen und schnattern. Es ist ein riesiger Lärm... und eindrücklich.
Am nächsten Morgen fahren wir noch nach Cadzand Bad, ganz Nahe an der belgischen Grenze, unternehmen noch einen Strandspaziergang und verabschieden uns von der Nordsee.
Anschliessend überqueren wir in der Nähe von Zeebrügge die Grenze von Holland nach Belgien, suchen noch eine Tankstelle, weil der Sprit in Belgien billiger sein soll. Aber man sollte nie auf Gerüchte hören...
Danach gehts auf die Autobahn, rund um Brügge, weiter nach Tournai, Mons, Charleroi, Namur und irgendwo in den Ardenen in Wanlin übernachten wir auf dem kleinen Camping "Des Skassis". Die Landschaft in den Ardenen spricht uns schon eher an: Es ist hügelig, hat Wälder und ist nicht so dicht besiedelt...
Am Sonntag fahren wir weiter nach Luxemburg. Eigentlich wollten wir noch einen Stadtbummel unternehmen, aber wir finden keinen Parkplatz zentrumsnahe... Nach zwei Runden durch die Stadt füllen wir noch unseren Tank mit wirklich günstigem Diesel und danach gehts via Metz, Strassbourg, Colmar, Basel nach Hause.
Fazit unserer Nordseereise.
Es hat uns eigentlich gut gefallen, leider war das Wetter in den letzten zwei Wochen nicht so nett...
Die Städte und Dörfer waren in Deutschland und Holland meisten sehr hübsch. Die zwei besuchten Grossstädte Hamburg und Rotterdam haben uns sehr positiv überrascht und beeindruckt. Auch die kleinern Städte, Cuxhaven, Bremerhaven, Emden, Leeuwarden, Lemmer und Leiden waren sehr sehenswert
Die Landschaft ist für uns "Bergler" sehr langweilig, es ist nur flach, man sieht am Montag schon die Wolken, welche dann am Freitag bei dir regnen... Die einzigen Erhebungen sind die Deiche. Daher sieht man das Meer am Wattenmeer von Hamburg bis Den Helder bei der Insel Texel auch nur ennet der Dämme.
An der Westküste von Holland ist dann die Nordsee hinter den Dühnen. Man sieht aus dem Landesinnern das Meer eigentlich nie.
Wir haben viele nette Leute kennen gelernt und gute Begegnungen gehabt.