France - España
Reisen
Donnerstag 2. März bis irgendwann im April
Kurz vor dem Mittag starten wir zu unserer ersten längeren Reise mit unserem neuen Camper.
Wir fahren los mit den Köpfen voller Gedanken, haben wir alles was wir benötigen dabei, sind alle Fenster geschlossen, Wasserhähnen abgestellt und was werden wir wohl Alles erleben, was für Menschen werden wir kennen lernen.
Unsere lieben Nachbarn, Maja und Andy schauen in unserer Abwesenheit zu unserem Haus - Herzlichen Dank an euch beide.
Zuerst gehts noch, mit vollem Diesel- und Wassertank, zum Recyclingcenter auf die Waage - 3'850kg - passt, unser zulässiges Gesamtgewicht ist 4'100kg.
Heute fahren wir bis Le Bourget-du-Lac bei Chambery. Von früheren Reisen kennen wir den Stellplatz nahe beim See. Nach einem feinen Nachtessen von Marianne kredenzt, geniessen wir eine ruhige erste Nacht auf unserer Reise.
Am Samstag nehmen wir noch einmal die Autoroute bis Grenoble und ab dort, folgen wir der Route Napoléon.
Unterdessen sind 225 Jahre vergangen, seit der kleine Franzose mit seiner "Campagne d' Helvétie" die Eidgenossenschaft verändert hat.
In Saint-Bonnet-en-Champsaur übernachten wir ganz alleine auf dem Stellplatz neben dem Hallenbad.
In der Nacht sinken die Temperaturen auf den Gefrierpunkt, aber wir haben in unserem Indipendent angenehm warm.
Am nächsten Tag geht es weiter über Gap nach Sisteron, wo wir Mittagsrast machen und durch den Park spazieren und den schönen Frühlingstag geniessen.
Danach fahren wir weiter über Digne-les-Bains, eigentlich wollten wir tanken, aber es standen so viele Fahrzeug an den Zapfsäulen, dass wir weiterfuhren.
Die Strasse führt unter anderem durch die imposante Clue de la Roche Perchée und irgendwo vor dem kurvenreichen Col des Lèques leuchtete, wie vom Driver erwartet, das Reservelämpchen auf... Bei der nächsten Tankstelle in Castellane, Marianne schon mit Schweissperlen an der Stirne, konnten wir den günstigsten Diesel tanken, seit wir in Frankreich sind.
In Castellane übernachten wir auf dem öffentlichen Stellplatz am Fluss. Caja trifft am nächsten Morgen einen jungen Bordercollie, die Party startet und sie drehen ihre Runden...
Weiter geht es auf der Route Napoléon, unter anderem über den Col de Luens und den Col Pas de la Faye mit ihren imposanten Aussichten, runter nach Grasse, der Welthauptstadt vom Parfüm, auch bekannt aus dem Roman "Das Parfüm" von Patrick Süsskind, für Andi eher wegen den schmalen Strassen und den engen Kurven.
Danach erreichen wir Cannes, kurven durch die Stadt bis runter zum Vieux Port. Aber weil wir keinen Parkplatz finden, gehts weiter über den Boulvard du Midi Louise Moreau dem Strand entlang bis in den Vorort Mandelieu-la-Napoule, wo wir uns auf dem kleinen Camping Les Pruniers einrichten.
Endlich können wir unsere Stühle an die warme Sonne stellen und einen Apéro an der Wärme geniessen.
Später gibt es für Caja noch einen Strandspaziergang.
Am Montag haben wir mit unseren Australienfreunden Heike und Rudi bei ihnen zu Hause in Cavalaire sur Mer abgemacht. Wir freuen uns, sie wieder einmal zu treffen.
Wir haben eine sehr schöne, gute Zeit miteinander. Unteranderem gibt einen Ausflug nach St. Tropez.
Am Abend geniessen wir unser mitgebrachtes Fondue vom Chäslädeli von Zofingen und verpflichten uns als "Exklusiven Fondue Home Delivery and Cooking Service für Heike and Rudi". Vielleicht können wir diese Geschäftsidee ja noch weiter ausbauen :-)
Nach drei gemütlichen Tagen, wo wir super beherbergt wurden, heisst es Abschied nehmen. Danke für Alles Heike und Rudi es war eine sehr angenehme Zeit mit euch.
Aber wir wollen ja nach Spanien und Portugal und Heike und Rudi sind wieder auf dem Sprung nach Down Under. Ihre Reise kann unter sixfoot.eu verfolgt werden.
Danach fahren wir, entgegen unserer Philosophie, ohne grössere Zwischenhalte durch Südfrankreich. Eine Übernachtung in der Camargue beim Port de Gallician.
Am Morgen, beim Spaziergang mit Caja, kommt Andi im Hafen mit einem deutschen Bootsfahrer ins Gespräch. Seine 14-jährige Hündin ist nicht so kontaktfreudig wie Caja. Er hat Andi sofort mit dem "coolen Sprinter Womo" in Verbindung gebracht. Er ist schon seit über 40 Jahren mit seinem Segelboot unterwegs, unteranderem in Spanien und Italien und sucht immer den Weg zum klaren Wasser. Den Winter hat er hier verbracht und wahrscheinlich von Sozialhilfe gelebt. Aber irgendwie sei er schon viel zu lange hier gestrandet. Sein Traum ist der Bodensee mit dem klaren Wasser und daher sucht er ein grösseres Schiff, dass ihn die Rhone hoch zieht. Er wartet noch auf das Signal und dann zieht er weiter. Spannendes Gespräch mit einem coolen Typen, Aussteiger am Existenzminimum, aber wir ziehen unser Camperleben vor.
Eine weitere Übernachtung gibt es bei Perpignan am Meer im Port de Saint-Cyprien. Heute haben wir die 20°C Grenze geknackt!
Auf der Fahrt nach Saint-Cyprien hatte es sehr starke Windböen. Die Nacht war noch unangenehmer. Es windete extrem bis am Morgen. Man hatte die ganze Zeit das Gefühl, man sei mit einem alten Zug unterwegs, es rüttelte und schüttelte und man hörte immer wieder irgendwelche Teile davonfliegen. Aber am Morgen bei der Kontrolle, war noch alles dran und auch die Kabelrolle war nicht davongeflogen.
Als nächstes führt uns unsere Reise nach Spanien...
Samstag 11. bis Sonntag 19. März
Nach dem Morgenessen und dem Wasser nachfüllen, Grauwasser ablassen, WC-Kassette entleeren nahmen wir die Weiterreise nach Spanien unter die Räder. Die Strasse führt kurvenreich, immer wieder rauf und runter, der Küste entlang bis zur Grenze auf dem Col de Belitres. Danach geht es in Spanien genau gleich kurvig weiter, über Portbou, Colera, Llançà bis nach El Port de la Selva. Alle Campingplätze auf dem Weg sind noch im Winterschlaf. Von hier geht es noch einmal über den Berg nach Roses, wo wir einen der letzten Plätze auf dem schönen Camping Salatà ergatterten. Auf diesem Platz bleiben wir übers Weekend. Wir unternehmen Spaziergänge am Strand und geniessen das nichts tun.
Am Montag fahren wir weiter. Von Maja haben wir den Kontakt von Thomas erhalten. Er reist mit seinem Golden Retriever Zappa seit dem letzten Sommer im Womo umher. Unsere Freunde Maja und René waren mit Thomas im Dezember in Marokko. Wir treffen ihn in L’Estartit am Strand. Unsere Hunde verstehen sich und wir natürlich auch.
Nach dem Strandspaziergang und einem Apéro beschliessen wir uns auch im Camping wo Thomas eingerichtet ist, zu übernachten. Marianne kredenzt ein sehr gutes Chili con Carne. Aber weil es am Abend kühl wird und in unserem Camper zu wenig Platz ist verschieben wir uns in Thomas's Camper. Wir diskutieren, erzählen und erteilen einander gute Tipps bis wir müde sind.
Am Morgen frühstücken wir noch zusammen und danach verabschieden wir uns, wir wollen ja nach Andalusien und Portugal, aber vielleicht gibt es ja ein Marokkotrip auch mit Maja und René ;-)
Thomas will als Nächstes in die Camargue Vögel beobachten und fotographieren.
Von Sant Feliu de Guíxols fahren wir über die sehr kurvenreiche GI-682 nach Lloret de Mar und weiter auf der Landstrasse nach Barcelona. Wir kommen langsam vorwärts, weil auf der Landstrasse fahren und in den grösseren Städten und Orten innerorts generell 30km/h gilt. In Badalona, einem Vorort von Barcelona, drehen wir im Feierabendverkehr noch eine Ehrenrunde durch die Innenstadt, weil GPS und Andi nicht der gleichen Meinung sind! GPS will immer auf die Umfahrungsstrasse, Andi den direkten Weg durch die Stadt. Der Fahrer hat immer Recht :-)
In Barcelona müssen wir dann doch auf die Umfahrungsstrasse, weil die Innenstadt von Barça Umweltzone ist und wir keine Umweltetikette für Spanien haben...
Danach fahren wir noch ein Stück der Küste entlang bis Sitges, wo wir es uns im Camping El Garrofer gemütlich machen.
Am nächsten Tag führt uns der Weg durch Tarragona, interessante Stadt mit römischen Bauwerken, wir nehmen sie auf die Merkerliste und werden auf einer der nächsten Reisen nach Spanien in Tarragona einen Zwischenstopp einlegen. Weiter entlang der Küste erreichen wir das Ebro Delta. Wir fahren auf der östlichen Seite des Flusses soweit man darf, nach Riumar. Nach einem kurzen Imbiss machen wir einen Spaziergang dem Strand entlang, wir sehen Flamingos. Caja geniesst es im Sand herum zu rennen, als dann noch Stecken werfen dazu kommt, ist ihr Glück perfekt.
Danach gehts weiter, wir verlassen die Hauptstrasse und fahren über schmale Wege weiter zum Punta del Fanger. Hier wird mit grossen Baggern und Lastwagen der Strand umgegraben und weiter drüben wieder ausgeladen. Wir nehmen an, es ist wegen der Strömung oder dem Wind, welche den Sand wegspült oder bläst und irgendwo wieder eine Sandbank baut. Jedenfalls ist der Strand gesperrt. Der Weg führt durch den Parc Natural dem Strand entlang zum Port d'Illa de Mar, einem kleinen Fischer- und Böötchenhafen und danach zum Gola de la Bassa Roja. Übernachten im Parc National ist verboten, also gehts nach Deltebre wo der Stellplatz sehr gut besetzt ist.
Am nächsten Morgen machen wir Bekanntschaft mit einem 85-jährigen Deutschen, welcher zwei Plätze neben uns stand und unseren Independent interessiert betrachtet. Mit der Ansage "das Weib muss noch den Haushalt machen" kommen wir ins Gespräch. Er ist Hobby- und Plauschjazzmusiker, im Internet finden wir heraus, dass er Rolf Eichenlaub heisst - er spielte zwischendurch Konzerte mit dem bekannten deutschen Jazz-Saxofonist Gerd Dudek, welcher letztes Jahr überraschend gestorben ist, obwohl er keine Frau hatte (seine Aussage) - Weltenbummler mit blumiger Redensart, der grosse Wohnmobile gefahren ist, 13t und 6t, aber die Frau wollte ein Kleineres und daher hat er vor zwei Jahren einen MB Sprinter mit Ausbau von La Strada gekauft, aber nicht wirklich glücklich damit war. Er hat dann sein Fahrzeug auf seine Wünsche umbauen lassen. Er beneidet uns um den CS Ausbau, wo alles "funktionell" ist und funktioniert. Sie sind seit November unterwegs und nun muss er in die Klinik wegen seinem nur noch 25% arbeitenden Herz. In Portugal hatte er vor kurzem ein Zusammenbruch und landete im Spital wahrscheinlich wegen Überanstrengung nach einer zu langen Fahrt... Er gibt uns noch ein paar Tipps und wir wünschen ihm gute, unfallfreie Heimfahrt und alles Gute.
Heute ist die westliche Seite vom Ebro Delta angesagt.
Wir fahren zur Platja de Migjorn, steigen auf den Aussichtturm mit der schönen Aussicht auf die unendlich scheinenden Reisfelder und den Parc National. Danach zur Platja del Serrallo wo wir unsere ersten Erfahrungen mit unserem Camper am Strand machen. Unser Indi schafft den Sand ohne Probleme.
Anschliessend wollten wir auf der Sandpiste zum Leuchtturm, dem Far de la Punta de la Banya, aber auch auf dieser Seite wird an der Playa del Trabucador Lastwagen um Lastwagen Sand vom einen Strand zum Andern transportiert.
Für die nächsten drei Tage stellen wir uns unter die Eukalyptusbäume im Camping Eucalyptus. Waschen, Homepage pflegen relaxen und Strandspaziergänge mit Caja sind angesagt. Zudem wird der Grill in Betrieb genommen. Aber wegen dem kühlen Wind ist es nicht so angehnem draussen zu sitzen.
Montag 20. bis Sonntag 26. März
Weiter geht's Richtung Süden. Am Anfang fahren wir noch auf der Landstrasse, aber wir wollen ja nach Andalusien, also wechseln wir bei Castellon auf die Autobahn bis nach Valencia. Dann ist schon wieder der Zeitpunkt um einen Stellplatz zu suchen. In der App "Park4Night" haben wir beim Stausee/Embalse de Tous ein paar Orte entdeckt.
Zuerst führt die Strasse über einen kleinen Pass bis wieder runter zum Staudamm. Auf der Passhöhe biegt ein Weg ab und dem folgen wir weiter, bis er kurvenreich weiter unten im Stausee im Wasser verschwindet. Ein bisschen oberhalb hat es einen kleinen Platz zum Parkieren. Bei Hochwasser ist auch der unter Wasser. Wir sind gerade fertig mit ausrichten, als ein holländischer DAF Lastwagen - älteres Modell, wenn nicht sogar uralt... - mit Womoaufbau, respektive einem umgebauten Kühlwagen - die Strasse runter kommt und direkt hinter uns, nach ein paar waghalsigen Manövern, parkiert! Ohne Worte... gelenkt von einer jungen Dame, Kompliment wie sie das macht, aber man könnte auch etwas sagen, was man machen will. Wir hätten einfacher umparkieren können, damit es für beide genug Platz gehabt hätte... aber wir sind ja vorne und so stört es uns auch nicht.
Es war eine sehr ruhige Nacht mit einem sensationellen Sternenhimmel ohne Lichtverschmutzung.
Am nächsten Morgen klettern wir wieder mit unserem Indi den Berg hoch und besuchen noch den Mirador vom Staudamm Embalse de Tous. Ein gewaltiger Damm! 1982 gab es, nach heftigen Regenfällen, einen Dammbruch mit 20 - 40 Toten durch die Flutwelle weiter unten im Tal.
Danach steuerten wir wieder, entgegen unseren Vorsätzen, ein Stück auf der Autobahn weiter in den Süden.
Heute knackte das Thermometer die 25°C Marke. In den weiten Ebenen bei Jumilla blühen die Pfirsich, Nektarinen und Pflaumenbäume. Kilometerlange Plantagen mit rosa blühenden Bäumen, wunderschön.
Bei Calasparra biegen wir ab zum Embalse de Alfonso XIII, einem schön ruhig gelegenen Stausee, einem Tipp von Heike und Rudi, welche wir vor einer Woche besuchten.
Auch hier wieder die absolute Ruhe, man hört nur Natur, das Summen der Insekten und das Zierpen der Grillen. In der Nacht bewundern wir den Sternenhimmel, aber nicht so lange, es ist immer noch recht kalt.
Am nächsten Morgen frühstücken wir draussen an der Sonne und geniessen die Ruhe.
Anschliessend fahren wir weiter über Land, durch unendliche Obst- und Olivenbaumplantagen. Wir sind sehr beeindruckt über die Weite der Plantagen, aber auch der Aufwand und die Arbeit, welche für die Pflege der Bäume und für die Ernte anfallen.
Irgendeinmal erreichen wir Murcia. Eine riesige Stadt für uns Landeier, knapp 500'000 Einwohner. Wo finden wir einen Parkplatz. Wir schwimmen im Verkehr mit, von Rotlicht zu Rotlicht, was den Vorteil hat, dass man sich immer wieder orientieren kann, wo man gerade ist. Beim Kongresszentrum finden wir einen Parkplatz aber auf dem Weg zur Kathedrale laufen wir kreuz und quer, aber ok, wir finden dadurch noch die Stierkampfarena und genehmigen uns ein paar feine Tapas. Aber sonst sind wir eigentlich enttäuscht von Murcia, hätte man auch weglassen können oder wir haben die wirklichen Highlights nicht gefunden. Erleichtert waren wir, dass unser Camper unversehrt auf seinem Parkfeld steht, in verschiedenen Apps hat man von Einbruch gelesen... Dafür haben wir anschliessend einen guten Stellplatz gefunden, auf dem Mirador Cresto del Gallo mit sensationeller Aussicht auf Murcia und mit einem schönen Sonnenuntergang.
Weiter führt uns die Reise nach Cartagena. Einen Parkplatz finden wir in der Nähe des Yachthafens. Entlang der Promenade vom Alfons dem XII kommen wir zu einem Stadteingang. Cardagena besitzt eine Stadtmauer und mehrere Befestigungsanlagen, ist einer der wichtigsten Handelshäfen in Spanien und grösste Marinebasis im Mittelmeer. Uns gefällt die übersichtliche, saubere Stadt und die Promenade entlang vom Hafen.
Von Cardagena aus folgen wir wieder mehr oder weniger der Küste. Die Womodichte ist hier einiges höher als noch oben an Valencia... Die Stellplätze entlang der Küste sind alle gut besetzt und man steht dicht nebeneinander, zum Teil an vielbefahrenen Strassen oder auf Plätzen, zwar am Meer aber nur Kies, Sand und Staub, kein Schatten und auch keine Infrastruktur. Wir fragen uns, ob das wirklich lässig ist? Zudem reiht sich Touristenort an Touristenort mit riesigen Überbauungen von Appartments und Hotels, Vergnügungsmeilen mit Souvenirshops, Bars und Restaurants welche alle ähnlich aussehen und die wahrscheinlich mehr als die Hälfte vom Jahr leer stehen.
Auch sind an vielen Orten Womos auf Parkplätzen gar nicht erlaubt über Nacht oder die Plätze haben bei der Einfahrt eine Höhenbegrenzung.
Als weiteres fällt uns immer mehr auf, der Abfall, welcher hier überall rum liegt! Man kann irgendwo anhalten und am Strassenrand liegen Flaschen, Scherben, Aludosen, Blechbüchsen, Plastik, usw. einfach nur hässlich. Zuerst dachten wir, es sei nur an vielbefahrenen Strassen, aber unterdessen wissen wir das ganz Spanien von Müll überdeckt ist. Schande für dieses sonst schöne Land...
Zwischen Murcia und Almeria ist praktisch das ganze Land hinter der Küste mit Gemüseplantagen übersäät. Man fährt kilometerlang an Plastikgewächshäusern entlang. Manchmal kommt man über einen Hügel und denkt, ah da vorne spiegelt ein See in der Sonne aber es sind "nur" Treibhäuser. Wahnsinn, diese Infrastruktur, damit wir "Nordeuropäer" im Winter frisches Gemüse haben. Und in dieser Region liegen auch überall Plastikstücke herum, welche vom Wind bei den Gewächshäusern abgerissen werden oder von Anlagen, die nicht mehr gebraucht werden.
Wir sind ein wenig frustriert und beschliessen, mehr im Landesinneren zu Reisen, aber bis Almeria wollen wir uns noch "durchbeissen".
So fertig gemotzt, wir sind ja gleichwohl glücklich, dass wir das Privileg haben, so unabhängig reisen zu können und geniessen es auch.
Für die nächste Nacht suchen wir uns einen Stellplatz am Strand. Aber es ist nicht so einfach, wie oben schon beschrieben. In Calnegre, einem kleinen Dorf ohne grosse Tourismuseinrichtung, finden wir endlich so einen staubigen Stellplatz, den Tarray Camperpark, in der Nähe vom Meer :-).
Da es aber schon spät ist, unternehmen wir nur noch einen kurzen Spaziergang am Kiesstrand, genehmigen uns anschliessend den Apéro beim Sonnenuntergang und verkriechen uns danach in die Wärme vom Camper. Auf dem riesigen Platz sind elf Fahrzeuge locker verteilt, neun Deutsche, ein Spanier und wir. Der Spanier kam übrigens als letzter und stellte sich direkt neben einen Deutschen. Diesen stört das natürlich, zurecht, da es noch soooo viiiieeeel Platz hat. Sie sagen sich gegenseitig die Meinung, jeder in seiner Landessprache und der Deutsche parkiert anschliessend sein Fahrzeug um. Der Spanier diskutiert noch länger mit seiner Frau... und wir haben uns amüsiert. Allgemein hat es sehr viele Deutsche in dieser Region.
Am nächsten Tag fahren wir weiter und staunen immer wieder über die Plantagen. Als nächstes besuchen wir Mojacar, das kleine Städtchen auf dem Berg mit nur weissen Häusern. Nach dem Rundgang verspeisen wir in einem Restaurant eine grillierte Fischplatte, mmmh fein, war lecker!
Die Küste wird landschaftlich interessanter, felsiger auf dem weiteren, kurvigen Weg. Auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz bei einem Bauernhof von einer App lots uns das Navi auf einen Weg, der in den "Parque Natural" führt. Hier dürfen wir nicht bleiben, aber wir können nicht wenden auf dem schmalen Weg. Also weiter bis wir nach einer halben Stunde wieder auf der Strasse sind. Zurück über die Landstrasse zum Ausgangspunkt aber es gibt keinen andern Weg der von hier wegführt... der Platz hat scheinbar falsche Koordinaten.
In der Nähe vom Cabo de Gata, in Los Albaricoques, ein wenig weiter weg von der Küste, finden wir den schönen, ruhigen Campingpark Olivares mit 25 Plätzen, aber nur acht sind besetzt, leicht oberhalb der riesigen Plantagen.
Am Morgen bringt uns die nette Besitzerin mit ihrer kleinen Tochter frische Tomaten.
Nächstes Ziel, Cabo de Gata mit dem unendlich langen Strand, dem Leuchtturm und den Salinen. Zuerst steuern wir San José an, in der Hoffnung, man könnte Offroad durch das Gebirge zum Faro de Gata fahren. Aber der Weg ist natürlich für Fahrzeuge verboten. Also wollen wir noch einen Blick auf den Strand werfen, aber dort erwartet uns schon ein Parkplatzeinweiser mit Tickets. Wir winken ab und wenden. Es ist Samstag und es sind viele Autos unterwegs an den Strand. Wir umfahren die Sierra del Cabo und erreichen den langen Strand. Die Stellplätze hier sind voll und es hat, unserer Meinung nach, viele Leute. Wie muss es hier im Sommer von Menschen wimmeln. Fahrt zum Faro, Fotos schiessen und weiter Richtung Almeria.
Kurz nach dem Mittag erreichen wir Almeria. Im App "park4night" finden einen Parkplatz direkt im Hafen. In ein paar Schritten ist man in der Stadt. Wir finden die Kathedrale und kommen wegen Caja mit einem Einheimischen ins Gespräch. Er erklärt uns, dass die Leute hier in Almeria, wegen ihrer grossen maurischen Vergangenheit, offener gegenüber Fremdem und Neuem seien als die andern Spanier. Danach schweift er in die Geschichte ab und erteilt uns einen Kurzausschnitt der spanischen, iberischen Vergangenheit.
In der sehr sauberen Altstadt finden wir das Quartier mit den vielen Restaurants. Wir staunen, wie alle Lokale an einem Samstagmittag sehr gut besetzt sind und alle Spanier am Essen. Uns überkommt auch der Hunger und wir bestellen in einem Strassencafé "wieder" eine Fischplatte, heute frittiert, auf Empfehlung der beiden Damen vom Nebentisch.
Nach dem Stadtrundgang, beim Parkticketautomat dann die Überraschung. Ticket nicht lesbar! Wir drücken den "Help" Button und sind mit einem Officer verbunden, der zuerst frägt, in welcher Stadt wir sind, danach müssen wir die Autonummer angeben, das Tor öffnet sich und wir dürfen raus fahren. Fertig, erledigt kein nachzahlen, nichts. Im Parkhaus in Zofingen kostet dies 50.- wenn das Ticket nicht mehr funktioniert oder verloren gegangen ist!
Nächstes Ziel sind die Sierra Nevada. Wir kaufen noch fürs Wochenende ein und richten uns im Camping in Almocita, auf ca. 1'000m ein. Am Sonntag ist Ruhetag angesagt.
Montag 27. März bis Sonntag 2. April
Wir befinden uns in den "Las Alpujarras", Almocita liegt in einer kargen, steinigen Landschaft und ist ganz speziell mit den zerklüfteten Bergen mit den vielen, tiefen Gräben. Schwer zu beschreiben und noch schwerer zum fotographieren. Wir fahren auf der wenig befahrenen Passstrasse (Geheimtipp für Motorradfahrer) über den Berg ins nächste Tal hinunter. Eigentlich wollten wir im nächsten grösseren Ort, Finana, einkaufen. Die grösseren, neueren Einkaufsläden befinden sich normalerweise am Dorfeingang oder -ausgang, je nach dem von welcher Seite man kommt. Also los hinein in die engen Gassen. Wie immer in Spanien wird am engsten Ort - nicht parkiert, nur angehalten und schnell etwas erledigt - aber wir finden den Weg und meistern die Engpässe, ok. am Lastwagen, welcher noch etwas auslieferte, kamen wir nicht vorbei und mussten ein bisschen warten. Ausgangs Dorf stellten wir fest, der Ort hat noch keinen neuzeitlichen Einkaufsladen.
In Quadix fanden wir dann unsere Sachen. Auf der Weiterfahrt besuchten wir das Castillo de la Calahorra auf einer Anhöhe.
Der Anfahrtsweg ist ruppig über einen unbefestigten Schotterweg und wir sind froh um die Bodenfreiheit von unserem Fahrzeug. Wir fahren gleichwohl nicht bis ganz oben, weil unsere vierbeinige Begleitung auch wieder einmal Bewegung braucht. Leider ist das Kastell geschlossen und kann nicht besichtigt werden. Aber der Ausblick von hier oben in die Sierra Nevada und in die Hochebene, das Tal ist auf ca. 1'000m, mit den drei Solarwärmekraftwerken und den vielen Windräder ist gewaltig. Solarwärmekraftwerke erzeugen den Strom nicht direkt über Solarzellen wie bei der Photovoltaik, sondern erhitzen ein Öl welches wiederum über Wärmeübertrager Dampf erzeugen, welcher dann die Turbinen antreibt.
Nach diesem Ausflug in die Physik fahren wir weiter auf der Bergstrasse in den Parque Naturale de la Sierra Nevada. Auf der kurvenreichen, steilen Strasse winden wir uns auf 2'000m hoch zur Puerta de la Ragua. Hier hat es im Sommer ein Restaurant, Picknickplätze und an der Grösse des Parkplatzes herrscht scheinbar viel Publikumsverkehr. Die Passhöhe ist auch Ausgangspunkt für Wanderungen zum El Chullo 2'611m oder zum Morron del Mediodia 2'747m und Alto de San Juan 2'782m. Wir wissen, dass im Parque Nationale nicht übernachtet werden darf. Unsere Apps und auch das GPS geben aber diesen Ort als Stellplatz an. Also sind wir so frei und richten uns für die Nacht ein. Es fahren eh fast keine Fahrzeuge über den Pass um diese Zeit. Kurze danach kommt noch ein österreichisches Womo und stellt sich hinter uns. Wir geniessen den Apéro und das Nachtessen mit einem Glas Wein. Zum Draussensein ist es viel zu kalt. Es besucht uns auch noch ein Fuchs, auf dem Kontrollgang, ob schon etwas Fressbares rumliegt.
Aber kurz vor neun Uhr kommt ein Parkranger vorbei und erklärt uns, dass wir nicht über Nacht hier bleiben dürfen. Er werde warten bis wir gehen und sonst die Polizei rufen. Auf unsere Intervention, Alkohol am Steuer, geht er gar nicht ein. Wir müssten, anständig aber bestimmt von ihm ausgedrückt, verschwinden. Die Österreicher sind schneller beim Zusammenräumen als wir. Beim Vorbeifahren diskutieren wir noch über Sinn und Verhältnismässigkeit, aber wir wissen alle, es ist verboten hier zu Übernachten, also was solls. Wir sind halt ein bisschen langsamer und bis wir abfahrbereit sind ist es unterdessen dunkel geworden. Es wird die Innenbeleuchtung gelöscht und wir sitzen auf die Fahrersitze und fragen uns; zurück wo wir hergekommen sind oder dorthin wo wir Morgen sowieso hingefahren wären. Auf der andern Strassenseite geht das Licht vom Auto vom Ranger an und er fährt zu uns. Er hat wahrscheinlich gedacht, wir hätten uns hingelegt. Wir starten den Motor und fahren an ihm vorbei in die dunkle Nacht...
Auf der andern Passseite ist die Strasse genau gleich steil und kurvenreich. Kühe grasen am Strassenrand. Die Suche ausserhalb vom NP um halb zehn Uhr nach einem Schlafplatz beginnt. Im ersten Dorf wäre ein Camping, ist aber geschlossen. Parkplatz finden wir auch keinen, da das Dorf am Berghang hängt. Auf der einen Strassenseite geht es steil runter auf der andern steil nach oben. Wir fahren weiter, aber finden keine wirkliche Parkmöglichkeit, wo man nicht gerade am Strassenrand steht. Nach rund einer Stunde Fahrzeit sieht es aus, als wäre eine Einfahrt zu einem grösseren Parkplatz auf der linken Seite. Zögerlich fahren wir rein und siehe da, auf der linken Seite stehen unsere Leidensgenossen, die Österreicher. Am nächsten Morgen kommen wir ins Gespräch. Sie sind seit fünf Wochen unterwegs, waren in Portugal, muss schlimm sein, überall verboten für Womos. Sie machen eine ähnliche Iberienrundfahrt wie wir, nur halt anders rum, so verabschieden wir uns.
Wir kurven weiter durch die Las Alpujarras. Wahrscheinlich sind wir heute mehr Kurven als Geradeausstrecken gefahren - nur "Ringelirängelistrassen". Wir besuchen die Welthauptstadt vom Serrano-Schinken Trevélez auf 1'480m. Die Touristen werden mit Bussen hierhin gefahren. Es gibt mehrere Produktionsstätten von Jamon serrano. Selbstverständlich verdrücken wir auch so ein Schinkenplättli in einem der vielen Lokale. Lustig ist auch die Dorfdeko, alle Blumetöpfe tragen gehäkelte Überzieher und zwar im ganzen Dorf.
Weiter geht es auf der Slalompiste nach Capileira, eines der schönsten Dörfer Spaniens.
Die Ortschaft Capileira, deren Name lateinischen Ursprungs ist ('capitellum', die Gipfel), wird als kunsthistorischer Komplex betrachtet, und weist die typischen Merkmale auf, die das Bild der Dörfer der Alpujarra prägen: die einzigartige Architektur ihrer Häuser, die sich perfekt an das zerklüftete Gelände und an das Klima des Gebiets anpassen, und sich an engen Gassen aufreihen, in denen das Erbe der moriskischen Vergangenheit weiterlebt.
Wir fahren durch das Dorf und finden, ja es ist nett, sauber aber auch sehr touristisch. Alle Häuser sind weiss und es ist Ausgangspunkt für Wanderungen zum Mulhacén 3'482m, dem höchsten Berg der Iberischen Halbinsel. Wir fahren durch das Dorf und weiter auf der Naturstrasse bis zum Mirador Tajos del Angel. Da wir wieder im Parque Naturale sind und noch einen Schlafplatz brauchen, wenden wir und fahren ins Tal. Wir übernachten auf dem Camping Suspiro del Moro bei Otura. Der Camping ist nicht speziell, aber es ist wahrscheinlich der Internationalste seit wir in Spanien unterwegs sind. Die ca. 20 Womos stammen aus neun verschiedenen Nationen; Norwegen, Irland, Grossbritannien, Frankreich, Belgien, Holland, Deutschland, Tschechien und der Schweiz. Und die Schweiz zudem vertreten mit jedem Landesteil; Tessin, Genf und Aargau. Wir haben sowieso das Gefühl, an der Costa del Sol sind mehr britische Touristen und an der Costa Blanca eher mehr Deutsche. Franzosen und Holländer hat es überall.
Next Stop: Granada. Wir drehen oder besser stehen zuerst eine Runde durch die Stadt, weil Parkplätze in Stadtnähe Mangelware sind. Eigentlich schon entäuscht und auf dem Weg zur Weiterfahrt entdecken wir auf einer Seitenstrasse einen Platz am Parque Federico García Lorca. Zuerst noch ein paar Strassen weiter bis wir wenden können und wieder zurück und jupiiiee der Parkplatz ist immer noch frei. Näher am Zentrum geht fast nicht. Bei der Parkuhr können wir unsere Autonummer nicht eintippen, das Teil ist zu blöde programmiert und kennt nur spanische Autonummernkombinationen. Ok laden wir halt die App herunter, aber die ist nur in Spanisch... dann lassen wir es halt und spekulieren auf die Parkbusse. Wir unternehmen einen schönen Bummel durch die schöne Altstadt mit vielen andern Touristen und Caja hinterher, immer der Nase nach, Leine muss angespannt sein. Wir sehen die Catedral und die Basílica de San Juan de Dios. Aber wegen unserer vierbeinigen Reiseleitung dürfen wir nirgendwo rein.
Zur Entlastung von Caja, unser Interesse an Kirchen und Museen ist nicht so übermässig. Auf der Plaza de Bib Rambla geschieht uns dann der Fehler. Wir möchten etwas Essen, aber das Lokal links ist uns zu Schickimicki und mit unserer Reiseleiterin... und das Lokal rechts sieht wie ein Fast Food Cafe aus, also setzten wir uns in das nächste Gartenlokal. Mit der Speisekarte merken wir, wir sind beim Italiener gelandet... die Pizza war aber nicht schlecht.
Danach spazierten wir noch durch ein Quartier wo ein cooles, spanisches Lokal nach dem andern folgte, wir wollten aber eigentlich nur noch zum Auto. Beim Auto dann die tollen Überraschungen, Erstens: Nicht aufgebrochen oder gestohlen, Zweitens: Keine Parkbusse :-)
Die Alhambra finden wir dann mit dem Camper, aber wir drehen nur eine kurze Runde. Erstens dauert, gemäss Reiseführer eine Besichtigung 3-4 Stunden und zweitens ist unsere vierbeinige Reisebegleitung einmal mehr nicht erwünscht. Also weiter, wir können Caja nicht im Camper 4 Stunden an der Sonne stehen lassen...
Nächstes Ziel: Sierra Nevada. Andi war der Meinung, die Ski-WM war doch erst vor ein paar Jahren - es war 1996, nachdem sie 1995 abgesagt werden musst. Die breite Strasse führt stetig bergwärts. Wir stellen uns auf den offiziellen Stellplatz auf 2,297m. Das Dorfzentrum ist etwas weiter unten, eine halbe Stunde runter und nach dem Apéro dreiviertel Stunden wieder hoch. Sierra Nevada ist, wie so viele Ski-Retortenorte auf der ganzen Welt, nichts wirklich Schönes, aber die Region ist schon speziell, man könnte problemlos am Morgen skifahren und am späteren Nachmittag baden im Meer.
Am nächsten Morgen fahren wir hoch, bis man nicht mehr weiter fahren darf, auf 2'500m ist Schluss. Andi unternimmt eine "kleine" Wanderung mit Caja und Marianne macht es sich im Sessel neben dem Indipendent bequem. Der Zwei- und die Vierbeinerin wandern Richtung Pico del Veleta 3'396m, dem dritthöchsten Berg auf der iberischen Halbinsel. Aber auf etwa ca. 2'800m kehren sie wieder um. Ab dieser Höhe liegt immer noch viel Schnee und der Zweibeiner ist in kurzen Hosen und ohne Schneeausrüstung unterwegs.
Marianne hat ihr Erlebnis mit der Guardia Civil. Zweimal fahren sie vorbei. Danach kommt der Sheriff und meint sie müsse den Stuhl einpacken, es sei verboten auf dem Parkplatz zu campieren. Auf ihre Intervention, sie warte nur auf ihren Mann und wir wollen gar nicht hier bleiben wird gar nicht eingegangen. Der Parkplatz ist übrigens praktisch leer. Er will noch den Ausweis sehen und fotograpiert ihn gleich...
Wir haben es gesehen hier in Sierra Nevada.
Weiter geht es Richtung Malaga auf Nebenstrassen durch gebirgiges, felsiges Hinterland, wir befinden uns immer zwischen 800 und 1'000m. Die Landschaft hat sich völlig geändert zurSierra Nevada. Steinig und viele Korkeichen. Irgendwo im Niemandsland finden wir einen Camping, welcher von einer Deutschen und einem Engländer geführt wird und im Moment "neu" gemacht wird. Wir sind die einzigen Gäste und haben eine ruhige Nacht bis auf die Hunde in der ganzen Region, welche die ganze Nacht immer wieder bellen.
Am nächsten Morgen kurven wir weiter durch die Hügel. Über den Puerta de Los Alazores kommen wir in die Region Malaga. Die Vegetation ändert sich wieder. Es wird alles grüner. Wir erreichen die Stadt Malaga und kreisen ein wenig durch die Stadt auf der Suche nach einem Parkplatz. Wir schon am Aufgeben und beschliessen noch den grossen Boulvard am Meer entlang zu fahren, als wir zufällig einen zentrumsnahen Parkplatz finden. Hier kann man sogar mit einem Park-App bezahlen, welches es auch in der Schweiz gibt.
Malaga gefällt uns sehr gut. Schöne Fussgängerzone, sehr sauber, interessante Gebäude, tolle Athmosphäre und viele Restaurants und Shops.
Caja macht sich auch immer besser als Städteerkundungshund, man kann unterdessen sogar ins Restaurant mit ihr ;-)
Picasso und die andern Museen lassen wir wieder aus...
Die Runde mit dem Camper über den Boulvard machen wir dann auch noch.
Eigentlich wollten wir irgendwo zwischen Malaga und Torremolinos übernachten, aber Camping gibts fast keine und die Stellplätze sind entweder an der Strasse oder übervoll belegt. Wir beschliessen ins Gebirge entlang der Küste auszuweichen, in die Sierra de Mijas. Wobei in die Berge hat es nicht wirklich Wege. Im park4night App finden wir einen Stellplatz auf einem riesigen Areal, welches wahrscheinlich für eine Quartierüberbauung vorgesehen war. Es stehen noch zwei, drei andere Camper irgendwo auf dem weitläufigen Areal. Alle Strassen Parkplätze, Infrastruktur für Strom und Abwasser sind angelegt aber verwildern wieder. Beim Morgenspaziergang mit Caja verläuft sich Andi fast auf der Motocrosspiste, weche unterdessen auch entstanden ist.
Am nächsten Morgen besucht uns ein kleines Mädchen vom Camper, der etwa 100m neben uns steht. Die Vierjährige spricht englisch mit Marianne und erzählt von ihrem kleinen Bruder und ihrem Hund. Kurz danach kommt ihr Vater mit dem kleinen Bruder und fragt uns ob deutsch ok sei für uns. Er erzählt uns, dass Nelly deutsch, englisch und tschechisch spricht. Er ist deutsch, englischer Abstammung und die Mutter kommt aus Tschechien und sie sind auf Reise seit Nelly 4 Monate alt ist. Wir staunen und man verabschiedet sich und wünscht sich gegenseitig weiterhin gute Reise.
Wir fahren wieder runter ans Meer nach Marbella. Eigentlich wollten wir hier auch ein wenig die Stadt anschauen, aber wir finden kein wirkliches Zentrum. Und so ist Marbella vorbeigeflogen, ohne Halt. Da schon wieder Samstag ist und wir am Wochenende möglichst unseren Ruhetag einziehen, suchen wir einen Camping am Meer. Etwa 20km weiter in Estepona finden wir einen schönen Platz. Waschen, ausruhen, Strandspaziergänge und grillieren sind angesagt.
Unterdessen haben wir ja schon Halbzeit...
Montag 3. bis Ostersonntag 9. April
Am Montagmorgen, nach dem Aufstocken der Vorräte, fuhren wir auf der Nebenstrasse MA-8301 die Strasse hoch zur Puerta de Penas Blancas, einem Pass auf 990m. Von hier zweigt ein schmales, neu geteertes Strässchen, weil hier eine Bergankunft der Vuelta 2022 (Spanienrundfahrt) stattfand, auf den Pico de los Reales de Sierra Bermeja 1'450m ab. Ebenfalls brannte der ganze Wald hier irgendwann in den letzten zwei Jahren.
Man kann fast bis zum Gipfel fahren. Von hier oben hat man eine sensationelle Sicht auf die Costa del Sol, bis Marbella auf der einen Seite und auf der andern bis auf den Fels von Gibraltar und die Berge von Marokko.
Wieder unten auf dem Pass fahren wir die kurvenreiche Strasse Richtung Jubrique. Auf den ganzen 15km nach unten ins Tal vom Rio Genal begegnen wir etwa vier Fahrzeugen. Erstaunlicherweise gibt es in dem Weiler vom Dorf Jubrique aber zwei Campingplätze mit je einem Restaurant. Ok der eine Camping öffnet erst wieder an Ostern, dafür ist das Restaurant offen. Beim offenen Camping schliesst dafür heute das Restaurant bereits um 18 Uhr, was wir aber bis dann noch nicht wussten. Neben uns ist nur noch ein englischer Motorradfahrer auf dem Platz. Er fährt Offroadstrecken in Andalusien, cool!!!
Also beschliessen wir, da wir selten am Abend so Nahe an einem Lokal sind, im Restaurant vom Camping zu Essen.
Aber wie gesagt, um 18 Uhr macht das Personal, zu unserer Überraschung, die Schotten dicht und wir fürchten schon, dass wir hungrig ins Bett müssten. Aber zum Glück, das Restaurant auf der andern Flussseite scheint noch offen zu sein.
Wir geniessen einen feinen gemischten Salat und ein grosses Stück Fleisch vom Grill. Bedienung und Bekochung alles vom Chef persönlich, seine Frau ist mit den Kindern bereits nach Hause.
Beim Bezahlen gibt es noch einen Schnaps und man kommt ins Diskutieren in Wortbrocken von spanisch, italienisch, französisch, wenig deutsch und noch weniger englisch. Aber es wird kalt und wir spazieren über die einspurige Brücke zurück und hoffen, dass in der Dunkelheit kein Auto kommt.
Am nächsten Morgen beim Hundespaziergang merkt Andi, dass der Ehering fehlt. Wahrscheinlich beim Schlafen im Bett verloren, denkt er. Aber da ist er nicht, im ganzen Camper keine Spur, auf dem Campingplatz und auf dem Weg der Nachtrunde mit Caja auch nicht. Auch auf dem Weg ins Restaurant - nichts. Das Restaurant schliessen wir aus, da man das runterfallen doch gehört hätte. Es musste ja einmal kommen, Andi hat in den letzten zwei Jahren oder seit wir Caja haben, über 15kg abgenommen und der Ring ist ihm schon ein paar Mal vom Finger gerutscht, vorallem wenn es kalt war...
Traurig fuhren wir die andere Seite vom Tal des Rio Genal wieder hoch. Im weissen Bergdorf Algatocín kamen wir auf die Strasse Richtung Ronda. Nach weiteren ca. 20km kam ein Wegweiser nach Júzcar. Marianne wusste aus dem Reiseführer, dass dies das Schlumpfdorf ist. In diesem Ort wurden zur Werbung für den Film "Die Schlümpfe" 2011 alle Häuser blau angemalt. Seither ist es das Schlumpfdorf und eine Touristenattraktion.
Weiter gings durch die gebirgige Landschaft nach Ronda. Da Gewichts- und Längenbegrenzung uns nicht störten, da wir leichter und kürzer sind als die Verbotsschilder anzeigen, fuhren wir in die Altstadt mit den engen Gassen und waren plötzlich auf der berühmten Brücke von Ronda, wo auch der ganze Verkehr darüber führt. Am andern Stadtanfang fanden wir dann einen Parkplatz.
Zu Fuss besichtigten wir die Altstadt, mit vielen andern Touristen, die Plaza de Toros von aussen, El Tajo - die Brücke über die Schlucht, die wirkliche Altstadt und die Fussgängerzone in der neueren Altstadt. Auf der Plaza del Socorro, wie fast in jeder andalusischen Stadt, sind die Vorbereitungen für die Semana Santa im Gange, die Festlichkeiten der katholischen Kirche in der Karwoche.
Wir promenieren mit unserem Camper noch einmal über die Brücke und quartieren uns auf dem stadtnahen, tollen Camping El Sur ein.
Am Mittwoch führte uns der Weg durch den Parque natural der Sierra Ubrique, welcher zum Los Alcornocales PN gehört. Heute sind wir auch das erste Mal in der Provinz/Bezirk Cadiz. Landschaftlich hatten wir manchmal das Gefühl durch Irland zu fahren, das Grün ist zwar nicht so kräftig wegen des Wassermangel oder man fühlte sich auch im französischen Jura mit den Kalksteingebirgen und den Wälder. Auch hat es ganze Wälder mit Korkeichen, deren Kork in Schichten ca. alle zehn Jahre geerntet wird. In den höheren Regionen sind ganze Hügel gelb von den blühenden Stechginster. Wir staunen über Schönheit der Landschaft, die Natur, die Ruhe und die Weite, nicht spektakulär, einfach nur imposant. Aber auch hier verfolgt uns der Abfall, es ist zwar ein bisschen weniger krass wie in den dicht besiedelten Regionen am Meer, doch auch hier wäre ein Abfallsack im Nu gefüllt.
Wir finden einen einsamen Stellplatz auf einem Hügel in der Nähe von Gaucin.
Nächstes Ziel ist Gibraltar, ein britisches Überseegebiet, wie es offiziell bezeichnet wird. Für Caja ist es das erste Mal ausserhalb der EU :-)
Wir fahren von etwa 800m ziemlich direkt runter ans Meer. Die Einreise mit dem Fahrzeug nach GBZ scheint heute eine langwierige Geschichte zu sein, ähnlich wie der Stau am Gotthard am Karfreitag. Also stellen wir unseren Camper auf den Stellplatz am Hafen von La Línea de la Concepción und machen uns zu Fuss auf den Weg nach Grossbritannien. Auch so muss man bei der Ausreise aus der EU anstehen, die Spanier nehmen es sehr genau. Bei der Einreise nach GBZ (Gibraltar) ist es locker und geht schnell, die Spanier trennen ja vorher schon den Spreu vom Weizen und wer es an den Zoll von Gibraltar schafft, darf sicher rein...
Die Wanderung führt über die Start- und Landebahn des Flughafens, ok es starten und landen nicht so viele Flugzeuge...
Danach ist man in Grossbritannien, Pfund, Pint, Fish and Chips und Englisch als Sprache, GBZ ist auch zum grossen Teil Zollfrei, aber man fährt wenigstens auf der richtigen Seite, wie in allen normalen Länder in Europa (Sorry Engländer, das ist ein Joke!!!)
Leider dürfen wir wegen Caja nicht mit der Luftseilbahn auf den Felsen mit den Affen... Also begnügen wir uns mit den Leuten in der Stadt, der Main Street, Fish and Chips, und dem neuen Vergnügungsquartier Ocean Village. Danach wandern wir wieder über das Flugfeld zurück zum Camper im Hafen mit den ca. 90 andern Womos...
Am Karfreitag unternehmen wir den Ausflug nach Gibraltar mit dem Camper. Heute ist die Kolonne nicht mehr so lange, aber aus Solarität zu den 15km am Gotthard, stehen auch wir eine Stunde an... Und wieder sind es die Spanier, welche es bei der Ausreise übergenau nehmen. Am Zoll von Gibraltar wird man fast vorbei gewunken und ist nachher alleine auf der neuen Strasse durch den Tunnel unter der Start- und Landebahn hindurch. Andi fuhr vor 35 Jahren mit dem Auto noch über das Flugfeld.
Wir fahren zum Europa Point, Besichtigungsrundgang, Weiterfahrt in Richtung Stadt. Beim Wegweiser "Upper Rock" biegen wir ab, aber nach ein paar hundert Meter steht ein Security auf der Strasse: "only for Locals and your car is to big!" Ok Locals verstehen wir, aber die ganzen Touristenbuse die da hoch fahren sind ja nicht kleiner als wir... und überhaupt, wieso kann man das nicht schon unten auf den Wegweiser schreiben? Retour zum Europa Point und nochmals auf der Rückseite vom "Rock of Gibraltar" durch. Wir haben Gibraltar gesehen, wir haben den britischen Flair genossen, aber ohne die spezielle strategische Bedeutung wäre GBZ wahrscheinlich nicht halb so attraktiv bei den Touristen.
Nach dem "Aussererhalb-EU-Trip", ok wir Schweizer machen das ja bei jeder Heimkehr aus der EU in die Heimat, fahren wir nach Tarifa, dem südlichsten Punkt vom europäischen Festland. Aber wegen der Semana Santa sind auch noch alle Spanier neben den andern Touristen unterwegs, die Städte und Strände sind übervoll. Wir finden keinen Parkplatz in der Stadt Tarifa - also suchen wir uns einen Camping für die nächsten drei Tage. Der Erste, den wir anfahren ist voll, au, das kann ja heiter werden... beim Zweiten haben wir aber Glück, sie haben noch sechs Plätze frei. Am Abend ist dieser Camping dann auch überfüllt.
Es windet extrem und ist unangenehm. Beim Pinkelspaziergang mit Caja werden wir am Strand sandgestrahlt. Aber scheinbar ist es perfekt für die mehreren hundert Kiter und Windsurfer. Tarifa ist eine der Hochburgen in der Szene.
Wir geniessen drei Tage über Ostern auf dem Camping mit nichts tun, Fleisch grillieren, Fondue essen, lesen, Strandspaziergang mit Caja - sie hat anschliessend Probleme beim Kacken, weil sie zu viel Sand gefressen hat - muss man nicht verstehen...
Unser Campingnachbar, ein netter Deutscher aus der Region Düsseldorf, wohnt schon seit 14 Jahren hier, acht Monate im Jahr im Wohnwagen, vier Monate zu Hause in Deutschland und da ist immer schlecht Wetter, meint er. Seine Frau besucht in jeden Monat eine Woche lang. Neben ihm ist noch ein Kölner und ein Engländer. Die drei haben es wohl gut miteinander.
Morgen starten unsere letzten drei Wochen auf der Iberischen Halbinsel mit der hoffentlich erfolgreichen Besichtigung von Tarifa.
Montag 10. bis Sonntag 16. April
Heute ist unser Ziel noch einmal Tarifa. Auf dem Hinweg in die Stadt erledigen wir noch unsere Halbwocheneinkäufe. Danach kreisen wir zweimal um und durch die Altstadt auf der Suche nach einem Parkplatz. Nachdem wir etwas ausserhalb, in einer "komischen" Strasse, fündig geworden sind, spazieren wir der schön angelegten Meerpromenade entlang zur Stadt. Unterdessen macht sich ein leichter Hunger bemerkbar und wir setzen uns ins nächste Gartenlokal, geführt von einem Franzosen... es war aber sehr gut und zum Dessert gab es eine Crèpe. Danach flanierten wir durch die engen Gassen der schönen, sehr sauberen Altstadt, mit vielen kleinen Bars und Bistros, aber auch kleine Boutiquen und speziellen Läden. Im hellen Licht der Mittagssonne blenden die weiss gemalten Häuser. Tarifa hat uns, nach dem anfänglichen Parkplatzsuchen sehr positiv überrascht und der Parkplatz war auch in einer guten Strasse...
Danach fuhren wir wieder zurück, am Camping vorbei und zur Cabo de Gracia. Nach einer Kurve stehen plötzlich zwei Schugger auf der Strasse und regeln den Verkehr. Wir fragen uns noch, was das soll, so im Niemandsland...
Unten am Strand hat es viele Leute und so fahren wir halt noch ein bisschen weiter der Strasse nach in den Parque Natural, in die Sierra de la Plata. Gemäss GPS führt ein Weg über den Berg und auf der andern Seite wieder runter an den Strand. Zuoberst auf dem Berg war dann eine Schranke - Militärgebiet - ok die ganze holprige Strasse wieder zurück. Wenigstens hatten wir eine super Fernsicht. Wir mussten die ganze Strecke, ca. 15 km wieder zurück.
Die Polizei war immer noch da, aber jetzt auch ein Kranwagen, welcher einen Lieferungswagen aus dem abfallenden Land hochhob, den hatten wir bei der Hinfahrt gar nicht gesehen.
Da es schon sechs Uhr war beschlossen wir auf den nächsten Camping zu gehen, bei der Punta Paloma, keine 5 km entfernt vom Platz wo wir für die letzten zwei Nächte waren.
Am nächsten Morgen war weiter der Küste entlang fahren angesagt. Bei Tahivilla ist ein Windpark mit mindestens 200 Windräder. Sehr imposant und eindrücklich. Bei uns diskutieren wir über einzelne Windräder und hier hat es Hunderte.
Wir erreichen Barbate, ein grosser spanischer Badeort, mit einem riesigen Strand. Man merkt, dass man am Atlantik ist, die Strände werden breiter wegen den Gezeiten.
Danach kurven wir ums Cabo de Trafalgar und weiter nach Conil de la Frontera, ebenfalls ein typischer spanischer Küstenort, mit breitem Strand und Promenade mit einem Restaurant am Andern. Die Häuser an der Front sind gepflegt und es sieht sehr hübsch aus, aber in der zweiten und dritten Reihe glänzt es meistens nicht mehr so fest. Wir parkieren am Strand und schon will ein "Gorilla" Parkgebühr einfordern. Gorillas nennt man die Menschen, welche den Parkplatz "bewachen" und dafür ein Entgeld verlangen. Sie sind nicht offiziell angestellt und haben auch keine Funktion, es sind Wegelagerer. Wir fahren auf einen andern Parkplatz ohne "Bewachung". Nach den Promenadenspaziergang führt uns der Weg ums Cabo Roche mit den steilen Felsküsten.
Danach nehmen wir die Autobahn und fahren direkt nach Cadiz. Die Stadt liegt auf einer Landzunge und die Fahrt an die Spitze ist ein etwa 5 km langer, gerader, mehrspuriger Boulvard und bei jeder Kreuzung, alle 2-300m, steht ein Lichtsignal und man sieht diese Teile immer etwa 10 Kreuzungen voraus, es sind entweder alle rot oder alle grün. Und in Spanien ist innerorts unterdessen Tempo 30, man hat sehr viiiiieeeeel Zeit, die Lichtsignale zu bestaunen.
Der Stellplatz ist direkt am Meer und es gibt sensationelle Sonnenuntergänge, bei welchen die Sonne direkt im Meer versinkt.
Am Mittwoch ist Cadiz angesagt. Wir spazieren durch die schöne, historische Altstadt. Auch Cadiz gefällt uns sehr gut und wir haben das Gefühl, es ist ähnlich wie in Malaga. Wir geniessen einen angenehmen Tag in der Stadt und obwohl es sehr heiss ist, weht immer ein bisschen der Wind durch die Gassen. Sogar unsere vierbeinige "Reisezieherin" am andern Ende der angespannten Leine nimmt sich irgendeinmal zurück und wir können die Besichtigung geniessen.
Sehr eindrücklich waren die Catedral und der Mercato, der Fisch- und Gemüsemarkt.
Am Abend fand der Sonnenuntergang leider hinter den Wolken auf dem Meer statt. Dafür windete es die ganze Nacht sehr stark und wir wurden im Camper in den Schlaf geschauckelt.
Am nächsten Morgen war entsorgen angesagt. In einem App fanden wir eine Tankstelle, wo das möglich ist. Danach ging es über die riesige Hängebrücke von der Landzunge aufs Festland. Heute verfuhren wir uns x-Mal, weil wir der Küste folgen wollten, aber vis à vis von Cadiz, bei Rota, ist ein riesiges Militärsperrgebiet der Marine und so mussten wir immer wieder zurück.
Weiter oben folgt der Promibadeorte Costa Ballena mit Golfplatz, schönen Hotelanlagen und einem unendlich langen Sandstrand.
Uns erstaunen die Ortschaften oder besser Städte hier an der Küste. Es ist eindrücklich wie gross die Orte sind. Auf der Karte ein Punkt und ein Namen und danach eine Stadt mit 20-30'000 Einwohner.
In Sanlucar de Barrameda, Ort mit ca. 70'000 Einwohner, sind wir an der Flussmündung vom Rio Guadalquivir angekommen. Eigentlich möchten wir dem Fluss entlang fahren, aber nach ein paar Kilometer durch die Salinen stehen wir plötzlich vor einer Schranke.
Der nächste Versuch ist etwas weiter oben durch den NP aber auch hier ist irgendwann eine Verbotstafel.
Also fahren wir auf der Landstrasse bis Trebujena und versuchen es dort noch einmal an den Fluss zu kommen. Unterdessen suchen wir eigentlich nur noch einen Stellplatz für die Nacht. Unten am Guadalquivir führt eine schmale Strasse auf dem Damm dem Fluss entlang. Nach ein paar Meter wird es eine Gravelroad. Wir folgen dem Strassenverlauf, mit einer riesigen Staubwolke hinter uns und fahren und fahren. Wir denken oft, hier wäre auch noch ok, aber es ist halt gleichwohl nicht wie wir es wollen und es ist ja auch noch nicht dunkel. Entlang der Strasse hat es eine Stromleitung und fast auf jedem Mast haben sich Störche ein oder mehrere Nester gebaut. Spannend für die Jungvögel, wenn sie praktisch unter Hochspannung aufwachsen, vorallem bei den ersten Flugversuchen... Menschenkinder unter Hochspannung erhalten Tabletten, ok das ist etwas Anderes!!!
Irgendwann finden wir einen tollen Platz, etwas abseits von der Strasse, direkt am Fluss. Die Geduld beim Suchen hat sich gelohnt. Wir verbringen eine sehr ruhige Nacht, ganz alleine, am Fluss mit wieder einem superschönen Sonnenuntergang.
Aber leider auch hier liegt überall Abfall herum.
In der Nacht fahren noch drei Frachtschiffe den Fluss hoch und runter.
Am nächsten Tag folgen wir weiter dem Rio flussaufwärts. Gemäss GPS fahren wir oft ohne Strasse! Kurz unter Sevilla gibt es eine Fähre über den Fluss. Sind wir nicht zu gross oder zu schwer für dieses Schiffchen?
Wir kommen sicher und schnell über den River. Auf der andern Seite suchen wir den Weg in den Donana NP, unteranderem ein grosses Schutzgebiet für Vögel. Unser Ziel ist El Rocio. Wir fahren etwa 30km Gravelroad, eine Mischung aus Feldweg und Sandpiste, mit zwischendurch mehr oder weniger Schlaglöcher, bis zu einem Besucherzentrum vom NP, wo wir vorbei fahren. Das Schild "Sackgasse" ignorieren wir, da uns Rudi gesagt hat er sei von El Rocio in diese Richtung gefahren. Plötzlich sehen wir einen riesigen Schwarm Geier, welche sich an einem toten Pferd oder Rind beschäftigen. Aber vor der andern Seite kommt eine wandernde Schulklasse mit der entsprechenden Geräuschkulisse und die Vögel verschwinden. Wir fahren weiter, bis wir etwa 10km vor El Rocio vor einem Gatter mit Durchfahrtsverbot stehen! Retour zum Besucherzentrum, wo uns gesagt wird, dass Durchfahrt verboten ist, ausser mit Genehmigung der Parkverwaltung. Also "geniessen" wir weitere 30km Umweg auf staubigen, holprigen Gravelroads bis El Rocio.
El Rocio ist ein sehr spezieller Ort, unter dem Jahr leben 800 Einwohner hier.
Es ist ein Wallfahrtsort. An Pfingsten strömen eine Million Pilger aus über hundert Bruderschaften in den Ort!!! Jede Bruderschaft hat ihre eigenen Unterkünfte. In El Rocio kommt man sich vor als wäre die Zeit vor 100 Jahren stehen geblieben. Die Strassen sind alle Sandpisten und Pferde sind die eigentlichen Hauptverkehrsmittel. Wir staunen...
Auf dem Camping treffen wir Alessandra und Stephanie aus dem Tirol. Stephanie spricht uns an, weil sie auch einen Appenzellersennenhund aushalten darf :-)
Diego und Caja verstehen sich auf den ersten Blick, sie sind auch fast gleich alt und dann gehts los... die zwei sind unermüdlich...
Später genehmigen wir uns noch ein Glas Wein und diskutieren über unsere Reisen und Hunde. Die zwei Ringelschwänzler rennen zwar nicht mehr herum aber spielen immer noch miteinander.
Am nächsten Morgen gibts noch eine kurze Appenzeller-Party, aber es ist schon zu heiss. Wir verabschieden uns mit der gegenseitigen Zusage, dass wir uns wieder einmal treffen, entweder in Portugal oder sonst zu Hause bei ihnen oder bei uns.
Wir fahren wieder ans Meer und bleiben übers Wochenende auf dem riesigen Camping Donana in Marzagon, aber in dieser Jahreszeit hat es zum Glück wenig Camper, also ist es sehr angenehm aber heiss. Wir spazieren am schönen, endlosen Strand nach links und rechts. Caja geniesst das Baden, für uns ist der Atlantik noch 2-3°C zu frisch - Warmduscher halt!
Wir diskutieren auch über den weiteren Verlauf unserer Reise, es bleiben uns "nur" noch zwei Wochen.
Sollen wir noch nach Portugal und danach in einem Schnutz nach Hause oder beginnen wir Morgen die gemütliche Rückreise durch den Norden von Andalusien ostwärts?
Wir beschliessen Variante 2, also Portugal besuchen wir ein anderes Mal.
Montag 17. bis Sonntag 23. April
Nach unserer Entscheidung den Weg in Richtung Heimat einzuschlagen, verabschieden wir uns vom Atlantik kurz vor Huelva. Wir werden wieder kommen!!!
Huelva umfahren wir und steuern nördlich ins Bergbaugebiet von Minas de Riotinto. Hier wird seit Ende 19. Jahrhundert Kupfer, Mangan und Eisen abgebaut. Unter, auch für damalige Zeiten, umweltschädlichen Methoden, mit Röstöfen, welche die Luft vergifteten.
Unterdessen waren die Minen ab 2001 geschlossen. Dank der hohen Rohstoffpreise wurde sie 2016 wieder eröffnet. Interessant für Touristen, sind die verschiedenfarbigen Geröllhalden und das Bergbaumuseum.
Eigentlich wollen wir beim Besucherzentrum der Mine auf dem Parkplatz übernachten, aber da es noch nicht so spät ist und Andi eine Strasse auf den Hügel gesehen hat, drehen wir noch eine Runde, wir können auch in zwei Stunden wieder hier hin fahren. Auf der Gravelroad HV-5011 fahren wir bergwärts mit wunderschöner Aussicht auf die Minen und das ganze Tal. Irgendwann sind wir auf dem Pass. Hier wäre ein cooler Stellplatz mit Fernsicht und in der Nacht könnte man, wie jetzt bei Neumond, sehr viele Sterne sehen. Aber es steht ein Bagger hier, welcher wahrscheinlich die Brandschutzschneisen bearbeiten muss. Also fahren wir die Strasse weiter, auf der andern Seite wieder runter und beschliessen bei der nächsten Möglichkeit zu bleiben. Wir finden dann in einer Forststrasse im Wald einen schönen Platz in der Einsamkeit. Wir geniessen eine schöne, sehr stille Nacht, man hört nur die Natur.
Am nächsten Morgen fahren wir runter ins Tal. Das war eine der besseren Übernachtungen der Reise. Weiter geht es in die Sierra de Aracena. Wir kommen wieder in eine völlig andere Landschaft. Wir drehen eine Runde durch die spannende Hügellandschaft. Man fährt eine halbe Stunde durch Busch und Wald ohne Zeichen von Zivilisation und dann steht man wieder in einem Dorf. Wir fragen uns oft, von was leben die Menschen und wo arbeiten sie. Die nächste grössere Ortschaft ist meistens mehr als 30 Minuten entfernt.
In Aracena wollen wir die Burg besuchen. Unterdessen kennen wir die spanische Verkehrsführung, immer durchs Zentrum und durch die schmalsten Gasse bis zur gewünschten Attraktion. Die Route ist ja nicht einmal das Problem, aber dass die Spanier überall ihre vier Räder hinstellen, auch in der zweiten Reihe und dann einfach den Warnblinker einschalten... Aber unterdessen stört es uns auch nicht mehr so fest. Die Spanier sind auch sehr tolerant, wenn du falsch eingespurt bist und du den Blinker setzt, um die Spur zu wechseln, wird Platz gemacht. Nicht wie bei uns, wo die Lücke möglichst schnell zu gemacht wird. Wir sind abgeschweift...
Im obern Teil der Stadt finden wir einen Parkplatz. Kurzer Marsch hoch zur Burg. Von hier hat man eine schöne Rundsicht auf die Stadt und die Umgebung. Alle Häuser der Stadt sind weiss, eigentlich wie alle Orte auf dem Land in Andalusien. Die Kirche ist auch sehr interessant, viel Prunk und Gold. Die Burg können wir leider wegen unserem Vierbeiner nicht gemeinsam anschauen, also lassen wir es.
Wir fahren weiter auf Nebenstrassen über die Orte Zufre, Santa Olalla del Cala und von dort auf einer "Estrada em mau estado" kurvenreich hoch und runter durch die Sierras. In Cazalla de la Sierra wollen wir auf den Camping, aber der liegt auch noch einmal 10km neben dem Dorf. Heute sind wir genau 200km und mindestens 1'000 Kurven gefahren. Landschaftlich sind wir uns wie im Outback von Australien vorgekommen, trocken, sandig, menschenleer. Die Fahrzeuge, welche uns begegnet sind konnten wir an zwei Händen abzählen. Der Camping Batan de las Monjas passt auch ins Bild. Am Abend grasen die Schafe auf dem Platz und Handyempfang gibt es auch nicht. Wir sind die einzigen Gäste und es ist einmal mehr extrem ruhig.
Am nächsten Tag geht es weiter durch das ehemalige Bergbaugebiet, es gab früher sogar eine Eisenbahn hier, heute ist das ehemalige Geleise eine Via Verte, ein Velo- und Wanderweg. Die Zugstrecke Sevilla - Merida führt auch durch das abgelegene Tal. Bei Alanis nehmen wir wieder so eine schlechte, holprige, kurvenreiche Strasse, die A-447, durch den östlichen Teil der Sierra Morena. Wir brauchen für 40km fast 2 Stunden und begegneten höchstens fünf Autos. Wir staunen über die Weite der hügeligen, kargen Gegend und wenn wir anhalten, diese Stille.
Wieder auf besserer Strasse fahren wir auf direktem Weg nach Cordoba, wo wir uns auf den Stellpatz "Centro Historico" ,direkt neben der Puerta de Sevilla, einem Eingang in die Altstadt, hinstellen.
Anschliessend machen wir uns auf den Stadtrundgang durch Cordoba. Die Stadt ist sehr sauber und man findet sich gut zurecht. Vorbei an den königlichen Stallungen finden wir die Mezquita-Catedral de Córdoba auf Anhieb, überqueren mit hunderten andern Touristen die Puente Romano über den Rio Quadalquivir zum Torre De Calahorra.
Danach schlendern wir durch die schöne Altstadt, nehmen einen Apéro auf der Plaza de las Tendillas.
Zum Nachtessen reservieren wir uns auf dem Rückweg zum Camper im Restaurante Puerta Sevilla einen Tisch.
Caja hat heute Abend die wichtige Aufgabe, unseren Camper zu bewachen! Sie machte das hervorragend; nichts angefressen und nichts kaputt gemacht :-)
Wir geniessen einen schönen Abend in einem ambienten Lokal mit vielen Pflanzen, auch an den Wänden und ein sehr feines Essen.
Am Nebentisch sitzen zwei Frauen, auch im Pensionsalter, aus der Schweiz. Wir kommen miteinander ins Gespräch. Sie sind ebenfalls mit einem Camper unterwegs, ähnliche Routepläne wie wir und haben aber noch sechs Wochen vor sich, aber im Gegensatz zu uns werden sie es nach Portugal schaffen.
Der nächste Tag ist für uns eine Überführungsetappe in den "Parque Natural de las Sierras de Cazorla, Segura y Las Villas". Die Landschaft ist völlig anders als in den Sierras - weite Ebenen, leichte Hügel. Im Flachen sind Getreidefelder und auf den Hügeln Olivenplantagen. Nach einer halben Stunde ändert sich das Bild, nur noch Olivenplantagen soweit das Auge reicht. Am Mittag besuchen wir Jaen, die Welthauptstadt vom Olivenöl und finden natürlich keinen Parkplatz Zentrumsnahe. Also fahren wir hoch zur Burg und überschauen die Stadt und das weite Land. Bis zum Horizont in alle Richtungen OLIVEN!!!
Die Stadt haben wir ja bei der Parkplatzsuche "gesehen" und von oben macht es auch nicht den Eindruck von "must see", also gehts weiter nach Ubeda. Gemäss Reiseführer eine schöne intakte Altstadt. Bei der ersten Parkplatzsuch- und Orientierungsrunde finden wir natürlich keinen Platz, auch nicht auf dem offiziellen Womo Parkplatz. Beim zweiten Umgang stellen wir unsern Independent seitlich an der Strasse in ein Parkfeld in der Nähe der Altstadt und beginnen unsern Stadtbummel. Es ist eine wirklich schöne Altstadt mit vielen historischen Gebäuden, sauberen Gassen und kleinen Lokalen und Läden. Ubeda liegt auf einem Hügel und auch hier sieht man rundherum endlose Olivenplantagen... Heute fuhren wir 150km durch Olivenplantagen, nach links und rechts je mindestens 10km. Wer pflückt auch alle diese Oliven und vorallem wer braucht das viele Olivenöl?
Kleine nicht wissenschaftliche Hochrechnung:
Annahme, alle 10 Meter steht ein Olivenbaum. Das gibt auf 150km 15'000 Bäume und in der Breite 20 km sind 2000 Bäume. 15'000x2'000=30'000'000 Bäume
Ein Baum gibt zwischen 30 und 40kg Oliven, was etwa 5-6l Öl ergeben soll, haben wir gelesen.
30 Millionen Bäume x 5 Liter = 150 Millionen Liter Olivenöl
In Europa leben etwa 750 Millionen Menschen. Das ergibt ja "nur" etwa 2dl Olivenöl aus der Region Jaen pro Europäer/in und Jahr...
Wir übernachten in Cazorla auf dem kleinen feinen Camping Cortijo San sicio. Der Camping ist voll besetzt, aber wir dürfen auf dem Parkplatz mit vier andern Womos stehen.
Am nächsten Tag fahren wir durch die Sierra de Cazerola, über den Puerto de las Palomas, 1'200m hoch. Hier sieht es fast wieder aus, wie in der Schweiz, aber viel weniger dicht besiedelt, aber gleichwohl sehr touristy.
Weiter auf der A-319 durch das schöne Tal vom Qualquadivier, diesen Fluss haben wir jetzt vom Quellgebiet bis zur Mündung immer wieder getroffen. Nach dem Stausee bei Hornos fahren wir wieder eine schmale Passstrasse hoch auf 1'400m in die Sierra de Segura. Hier gibt es markante Felsformationen zu bestaunen.
Unterdessen erreichen uns die ersten Regentropfen, seit wir in Spanien sind, aber das Land lechzt nach Wasser... Wir fahren nicht hoch auf den Berggipfel El Yelmo und wir übernachten auch nicht auf dem legalen Wildcamping im NP, im Falle, dass es noch mehr regnet, kommen wir hier nicht mehr zur Strasse hoch, weil der steile Zugang, welcher nur für 4x4 ist, zum Bachbett wird.
Unten im Tal in Siles beim Camping Rio los Marinos ist ein Schild "nur am Wochenende geöffnet". Der Koch vom angrenzenden Restaurant ruft freundlicherweise die Besitzerin an und sie kommt extra wegen uns, um den Platz zu öffnen. Unterdessen regnet es. Hier hat es seit Januar nicht mehr geregnet! Kurze Zeit später ist es aber wieder trocken.
Diese Region haben wir uns für einen weiteren längeren Besuch vorgemerkt.
Da wir ein gesundheitliches Problem haben und nach Rücksprache mit der Ärztin in der Schweiz, beschliessen wir mehr oder weniger direkt nach Hause zu fahren.
Die Fahrt führt auf der gut ausgebauten Landstrasse übers Land. Es kommen uns immer wieder Motorräder mit dem gleichen Kleber auf der Windschutzscheibe entgegen, scheinbar findet hier eine Motorradrally statt. Nach etwa einer Stunde kommen wir nach Riopar, wir möchten nach rechts, Richtung Hellin, aber die signalisierte Umleitung ist in die andere Richtung ausgeschildert. Ein Volunteer erklärt uns in spanisch, es sei ein Velorennen und wir können nicht in diese Richtung fahren, es gehe etwa eine halbe Stunde. Wahrscheinlich hat er auch gesagt, wir sollen dort drüben warten. Wir sind dann in diese Richtung der Umleitung gefolgt. Am andern Dorfausgang das Gleiche. Wir könnten hier nicht weiterfahren. Wenigstens ist hier eine Dame die deutsch spricht und uns erklärt, es sei ein Radrennen über 150km hier durch die Berge. Sie erklärt uns den Weg zurück, woher wir gekommen sind und dort müssten wir halt warten. Wir fahren zurück und parkieren vor der Kreuzung auf der Strasse und warten etwa eine halbe Stunde. Die Strasse, auf die wir möchten hat auf der Mittellinie Döggeli aufgestellt und die Radrennfahrer fahren auf der rechten Seite. Die andere Strassenseite wird eigentlich nicht benutz, ausser von Polizeimotorrädern, welche mit Blaulicht vorbeifahren. Es kommen immer wieder Rennfahrer/innen vorbei, Einzeln, in Gruppen, Schnellere und Langsamere, aber wo die Spitze ist oder der Schluss finden wir nicht heraus. Irgenwann kommt eine Feld Fahrer auf der andern Strassenseite mit Blaulicht begleitet. Und dann wird es hektisch. Ein Volunteer kommt zu uns und erklärt uns wieder auf spanisch, wir sollen doch weiter nach hinten oder in die Strasse wo wir hergekommen sind und dort parkieren, es kämen jetzt dann viele Autos. Da wir nicht recht verstehen warum wir weg sollen, ruft er den Kellner vom Restaurant, er kann gebrochen englisch. Wir einigen uns, dass wir auf die andere Strassenseite zur Tankstelle fahren würden. Der Helfer ist einverstanden und erklärt uns er werde uns dann rüber leiten. Dann kommt einer der Polizist mit der Trillerpfeiffe und dirigiert uns in die Strasse wo wir her gekommen sind. Dann stehen wir halt hier ein bisschen herum und warten weiter. Nach einer weiteren gefühlten Stunde kommt wieder ein Bullentöff mit Blaulicht und eine Kolonne Autos hinterher. Darum mussten wir also weg, die Autos sollten in diese Strasse fahren wo wir standen und diejenigen die in die Richtung unserer Herkunft wollen müssten an uns vorbei. Aber dort steht auch noch ein Absperrgitter mit dem Umleitungsschild für die Fahrzeuge aus der andern Richtung im Weg. Also müssen die Autos um das Gitter herum über den Parkplatz fahren. Einfach chaotisch oder spanisch halt, viele Helfer aber keiner macht etwas und dazwischen kommt immer wieder eine Gruppe mit Motorradfahrern, welche auch nicht wissen wo sie durchfahren dürfen und wo nicht.
Wahrscheinlich gehört der Film mit Louis de Funes "Le gendarme de Saint-Tropez" zum Ausbildungsprogramm der spanischen Verkehrspolizei. Wir amüsieren uns jedenfalls köstlich über die chaotische Verkehrsregelung der zwei Guardia Civil mit ihrem pfeifen mit den Trillerpfeifen und dem Gestikulieren und dem Winken. Wahrscheinlich ein Highlight für einen Schmierlappen in der Provinz.
Nach über einer Stunde können wir unsere Fahrt durch abwechslungsreiche Landschaft über 70km nach Hellin bis zur Autobahn fortsetzen. Immer wieder kommen uns Radfahrer von diesem Rennen entgegen. Wir fragen uns, wieso müssen sie hier die Strasse nicht absperren??? Muss man nicht verstehen...
Danach gehts auf der Autobahn weitere zweieinhalb Stunden bis nach Mareny de Barraquetes, einem Vorort von Valencia. Auf dem Camping Barraquetes verbringen wir unser Weekend mit schonen und ausruhen.
Neben uns auf dem Camping steht ein deutsches Paar mit ebenfalls einem Sprinter, mit Ausbau von Hymer. Am Sonntag kommen wir ins Gespräch mit den beiden und sie zeigen uns ihre Selbstnachrüstungen bevor sie dann mit Verspätung aufbrechen.
Den Rest vom Sonntag verbringen wir mit einem Spaziergang zur Playa, wo Caja noch einmal die Sau raus lassen kann und Essen.
Am Montag gehts auf die Autobahn, wir fahren sechs Stunden bis nach Cassà de la Selva bei Girona, wo wir auf dem Stellplatz übernachten. Von hier sollten wir es nun in zwei Tagen bis nach Hause schaffen.
Die letzte Nacht verbringen wir in Tournon sur Rhone, in der Nähe von Valence, wo wir noch einmal Thomas und Zappa treffen. Wir kennen sie vom Anfang von unserer Reise. Wir werden von ihm zum Nachtessen eingeladen.
Am nächsten Tag fahren wir mehr oder weniger in einem Stück nach Hause.
Es war eine tolle, spannende Reise. Mehr als sechs Wochen immer schönes Wetter, erst in der letzten Woche wurden wir kurz geduscht. Wir haben interessante Menschen kennengelernt. Die Landschaft und auch die Städte haben uns sehr gut gefallen, das Abfallproblem blenden wir jetzt aus. Wir werden wieder nach Spanien reisen.
Durch unsere "langsame" Art zu reisen haben wir es leider nicht nach Portugal geschafft.
Wir haben 55 Mal im Camper überbernachtet, 7'094km zurück gelegt und 915l Diesel verbraucht.
Montag 24. bis Mittwoch 26. April
Die letzte Nacht verbringen wir in Tournon sur Rhone, in der Nähe von Valence, wo wir noch einmal Thomas und Zappa treffen. Wir kennen sie vom Anfang von unserer Reise. Wir werden zum Nachtessen eingeladen.
Am nächsten Tag fahren wir mehr oder weniger in einem Stück nach Hause.
Es war eine tolle, spannende Reise. Mehr als sechs Wochen immer schönes Wetter, erst in der letzten Woche wurden wir kurz geduscht. Wir hatten tolle Begegnungen und haben dadurch interessante Menschen kennengelernt. Die verschiedenen, abwechslungsreichen Landschaften, die grossen und kleinen Städte haben uns sehr gut gefallen. Das Abfallproblem blenden wir jetzt aus. Wir werden wieder nach Spanien reisen.
Durch unsere "langsame" Art zu reisen haben wir es leider nicht nach Portugal geschafft. Aber das nächste Mal...
Wir haben 55 Mal im Camper überbernachtet, 7'094km zurück gelegt und 915l Diesel verbraucht.
... und Andis Ehering ist auch wieder aufgetaucht :-)
Er ist ihm am damaligen Abend, als er Caja ihren Gute-Nacht-Riegel aus der Vorratsbox holte, vom Finger gerutscht und in den Beutel mit dem harten Brot gefallen. Zu Hause, als wir Caja die letzten zwei Goodies geben wollten, glitzerte es aus dem leeren Brotsack.
Unterdessen ist der Independent gründlich vom Staub von Spanien gereinigt und wieder startklar für neue Reisen und Abenteuer.
Bis bald...